Kurzgedichte

ach der mond der gute alte hat längst auch so manche falte im gesicht das er uns zeigt nachts wenn tages unrast schweigt und wir zu ihm sehnend blicken unser päckchen auf dem rücken ps den mann im mond den sehen leute denen der weingeist...

Wurde je einem im Leben alle Herrlichkeit gegeben schon auf Erden - sicher kaum: Vieles bleibt auch deshalb Traum weil wir Mangel kennen sollen um Vollkommenheit zu wollen

Würden uns die Emotionen irgendwann einmal verschonen mit den Höhen mit den Tiefen die auch Dichtung hervorriefen herrschte ohne so Gefühle im Gemüt schier Weltraumkühle

Blättersilben reihen sich an Syntaxstengel heliotroper Widerschein bricht die Farben ein Farbentaumel wirre Blätter verklingen im Sprachgewirr Worte ranken blühen und welken Worte fallen gleich reifen Früchten und faulen

Ich habe die Stille auf meine Lippen gepresst auf diese schmale Horizontale bevor sie Raum wird und meine Befindlichkeiten ausdrückt bevor sie sich streckt und Wort wird

im flussbett lag der liebeskranke strom und wechselte von jetzt auf gleich in rom das ufer sozusagen und ward schwul - im vatikan fanden das manche cool...

wenn erdogan vielleicht mal stürzen sollte und wenn dann schon die todesstrafe gilt weil er, noch an der macht, das ja so wollte ergibt sich unter umständen ein bild wo sie ihm selber droht und widerfährt - ein bild, nicht nur für ihn...

Im Namen Deines Angesichts, kannst Du mir Antwort geben? Ich schau in Dich und sehe nichts. Da sprach der Spiegel: Eben!

wer sich am quell der dichtung labt ist durchaus mit geschmack begabt und wein in dem ja wahrheit liegt sorgt auch für dass er nicht versiegt...

selbst an hämmern und raketen sind so finnen voll vertreten und auch des bandwurms larve heisst finne was du vielleicht längst weisst

scheint das essen gut zu sein stell’n sich gern \"mitesser\" ein denn bei eher schlechtem essen wär’n die kaum so drauf versessen

ach manche jahre hat man echt nicht gern die stehen unter keinem guten stern - der stern über dem stall das ist ein guter und eine art himmlischer deckenfluter strahlt bald voll auf die erde und sein licht macht manche finsternis zum fest zunicht’

schon öfter fällt das wetter aus dem rahmen - wir säten für den wandel längst den samen: die saat geht auf allmählich und es wandelt das klima sich das auch mit uns nicht handelt

ja stylish muss der baum schon sein sonst fällt womöglich noch wem ein zu denken er stünd’ voll im wald wo was en vogue ist schwer wer schnallt http: / / www.detail.de / fileadmin / blog / uploads / 2012 / 12 / 04.jpg

die grosse rauten-meisterin langt hinter den kulissen in die taschen kleiner leute für raffgierigste meute und wenn das wer \"gemeinwohl\" nennt braucht der im hirn mehr als ’n stent... https: / / de.wikipedia.org / wiki / Merkel-Raute

macht die sonne sich echt rar ist man oft schon um ein haar schwer versucht voll auszuwandern aber klar nun nicht nach flandern wo sie auch mehr selten scheint und das antlitz kaum groß bräunt...

gar manche / r zückt sogar für kleinstbeträge die plastikkarte - bargeldlos ist trumpf! - mutiert an kassen echt zur nervensäge die sägt mit lust und ist auch selten stumpf du fühlst der schlange regelrecht’s erschauern so nach dem motto:...

wenn sie bald in sindelfingen so vom /  stern zur weihnacht singen leuchtet der besonders hell gern am /  teuersten modell

süsslich liegt zersetzungsduft überm weg bedeckt von laub wo der fuss viel lieber noch munter schritt durch sommers staub

Golgoth on Scherif / mi ta dinzet / sagu we folget / til Halle Stat / We enlibet Man un Fiman / Al un Kinnet / di holi Wellet under Feija / Wat we gess han / we spei us / Flésch un Inna / ganz Gefieh / Lidet / we mán Lid / D’...

Es wachsen Bäume in den Himmel, die Frau hat einen schönen Bauch. Ich bin der Reiter auf dem Schimmel, ich glaub, mein Pimmel, der wächst auch!

Es zappelt ein Fischlein am Haken ein Erpel schwimmt rum auf dem See am Ufer die Frösche die quaken ein Kälbchen frißt voll des Glücks Klee Ein Weidenbaum trauert im Winde kein Schifflein das gehen ich seh’ bloß du blöde Kuh scheinst echt...

beim krippenspiel kam einst dolores nieder die schwanger war und gar nicht wußte wie gotts engel barg sein antlitz im gefieder als so zur welt nicht ER nur kam, nein sie, dolores’ tochter - die ward später nonne und promovierte gar an der...

dichten ist keine /  wissenschaft zumal ja diese eh nie rafft ob nun exakt oder auch nicht wo es entspringt so ein gedicht

mancher sagt gern an die richtung in der schatzkammer der dichtung denn das kämmerchen hat seiten die ihm selten freud bereiten doch weil pegasus ja fliegt und noch jede kurve kriegt ist’s nur eiteles gebaren von leuts die nie richter waren

buddha thront mit sel’ger miene und zutiefst entspannten /  sinnen oben /  auf der waschmaschine unter ihm rotieren plünnen was ihn jedoch gar nicht kümmert denn er ist aus holz gezimmert...

es war dein blick oh sulamith auf meiner haut wie prickel pit und deine hand auf meinem arm machte mein blut wie n ofen warm

seitdem ich von ihm sträucher hab brennt /  bei mir oft ein räucherstab

einst /  von göttern /  auserkoren sie /  zu spiegeln in der welt scheint der mensch doch längst verloren an die gier nach gold und geld - rettung ist da nicht in sicht so sehr wie ihn schein besticht

die nutte hatte einen traum und hing erhängt im gummibaum und neben ihr der benjamin beneidete sie nicht um ihn denn ihm schienen so pariser seit jeher entschieden fieser als zum beispiel doch berliner oder auch, nun ja, schlawiener

willi machte trotz thrombose gerne ein’ auf dicke hose - dick jedoch war bloß sein bein und das weiß gott nicht zum schein

erst knötert er dann knöter ich dann kläfft sein köter fürchterlich und meine katze jammert laut als wenn ihr wer den kratzbaum klaut wovon kein knöterich was ahnt der sich sein’ weg im garten bahnt

manch eine / r läs’ der sphinx gern von den lippen die zwar versehrt leicht schon, doch sichtlich voll schnitte sich fragend auch was aus den rippen welch ton wohl einst gar diesem mund entquoll - zumindest schneidet’s bild mit seinen tatzen...

hundert mag schon manche / r werden doch so alt kann hier auf erden ja nun kaum wer noch gut geh’n und geschweige hören, seh’n oft ist /  auch dank alz dem heimer dann der geist längst voll im eimer

das froschkonzert im schilf vom teich beginnt nach kurzer pause gleich erneut mit lautstarkem /  gequak das dem noch lang in ohren lag der fische liebt - die quaken nicht selbst wenn ein stichling sie mal sticht...

der hai sprach zur makrele „auch haie haben seele!“ - die schaut’ ihn traulich an und ja das war es dann

daß ein fisch mit quallen spricht war in neptuns reich nie pflicht doch der meergott honoriert - wenn sich da ein fisch nicht ziert und mit quall’n die ihm zuwider spricht zumindest hin und wieder - das durch seesterns erster klasse...

den lebensabend auswärts zu verbringen in wohl’ger wärme kann durchaus misslingen denn halsabschneider gibt es überall ernüchterung ist dann sehr schnell der fall!

es waltet in den uhr’n der zeit gewalt weil es vor zeiten irre urgeknallt - seitdem muß ja was kommt beständig geh’n bleibt keinen augenblick je wirklich steh’n selbst wenn auch manche uhr bisweilen steht und dann nicht mal mehr nach dem...

Wer ist’s, der so gen’s Ufer drischt, mit Hang zum Mehr, mit Sucht nach Gischt? Mit solchen Wellen wird das nischt … Wie er sich müht [und doch nicht kann] mit seinem Traum vom Ozean. Gefangen in dem eignen Weh - es is’n See … es...

bildungsbürgerliche grillen zirpen ungerne im stillen doch vor allem in pension lieben sie den lauten ton - pupt gern rum als wär sie goethe manche pfeife manche flöte

das tollste am advent sind doch die kränze die schmeißt man nach vier wochen einfach weg der’n /  kerzen sind verbrannt /  eh bis /  zur gänze es bleibt nur noch das nadelnde gesteck

daß giftkröten manchmal zu „menschen“ mutier’n kann sicher nicht mich nur total amüsier’n - da braucht’s auch kaum jemals ein genlabor für: ein sprung in der schüssel entschlüsselt die tür!

liederkranz und kaffeekränzchen macht man nicht aus tannengrün weiss der hans und sagt’s dem hänschen beim adventskranzkerzenglüh’n

Das Gerstenkorn war einst auch Maß -- Maß, fragt man sich, was ist denn das heut’ wo scheint’s keins mehr existiert und Maßlosigkeit triumphiert nicht nur auf dem Oktoberfest wo sich manch Maß Bier trinken läßt

die sprache spricht und braucht durchaus ein hören für das sind ohren nicht so von belang - das aufhören des lebens mag verstören doch steht’s mit sprache im zusammenhang auf eine weise die wir kaum schon fassen: es lohnt sich davon sagen...

herr herbst bemächtigt sich der welt und macht daß blatt vom baume fällt - ein striptease der sich jahr für jahr vollzieht aller erotik bar denn kahle bäume sind doch schön nun keineswegens anzuseh’n...

picasso malte ja ganz gern abstrakt und manche frau auf die art splitternackt - wär’ eva so dem adam einst erschienen er würde unser mitgefühl verdienen und hätt’ von gott glatt ein stück lehm erbeten um sich dann (s)eine eva selbst zu...

wenn uns was fehlt ist’s oft zwar geld doch fehlt uns was ja dann befällt uns gern ein virus ein infekt der manchmal lange in uns steckt fühlt sich dort wohl und wir sind krank auf einmal aber gott sei dank hat er von uns die nase voll macht...

so klapsen sind durchaus ne art vogliere und mancher vogel nimmt dort zu an schwere: aus kleinen meisen werden grosse zwänge dann zieht die therapie sich in die länge zumal behandlung meist nur etwas bringt wenn nicht die schüssel vorher...