KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Die Tolle
717. Kolumne
Die drei Wochen bis zu meinem nächsten Besuch im Salon der schönen Polin wurden eine lange Eiszeit, deren Ende ich entgegenfieberte. Es war, als wollte mich die Zeit auf die Folter spannen. Täglich prüfte ich im Spiegel das Wachstum meiner Haare – bis mir endlich die Tolle wieder über die Stirn fiel. „Ihre Haare wachsen ja immer schneller, immer stärker“, wunderte sich die Meisterin. „Das liegt an Ihrer Zauberkraft“, sagte ich, „you put a spell on me.“ – „Ich tu, was ich kann.“ – „Seit Sie mir das Haar schneiden, wächst es immer wilder, immer schneller und stärker.“ – „Dann kommen Sie ja bald schon in zwei Wochen wieder zu mir“, sagte sie. – „Ich hätte nichts dagegen“, sagte ich, „wenn sich die Zeitabstände noch weiter verkürzen.“ – „Nicht dass Sie noch wie Samson enden“, sagte sie und ging mit der elektrischen Schere über meine Augenbrauen ... Ich streckte beide Arme hoch: „Seien Sie vorsichtig ... geblendet haben sie mich ja schon längst.“ – Ich hatte Glück, ein biblisches Ende blieb mir erspart. Ich gewann aber auch die Gewissheit, meinem eigentlichen Ziel nicht einen Schritt näher gekommen zu sein.
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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
Wann bittet der Prot um ein erstes Date?
Der Liebende braucht noch ein paar Annäherungen. Wenn die Geliebte ihn erhört, ist Schluss, oder ich schreibe eine Fortsetzung neuen Leidens.
Im Moment lesen wir eine saloon love story ohne echte hot spots im lock down Modus.
Die Sehnsucht triggert den Reiz der Erfüllung - die Erfüllung zerstört ihn. Man denke an Casanova.