KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Frühe Kunstbegegnungen
837. Kolumne
Meine erste künstlerische Offenbarung als Erwachsener erlebte ich mit Escher und mit Dalí, ich weiß nicht mehr mit wem zuerst. Jedenfalls hat mich der Surrealismus am meisten ins Herz und ins Hirn getroffen, und er war mein erstes Kennenlernen der Moderne überhaupt. Ich kaufte mir damals auch die Dumont-Kunstbücher über die Surrealisten und die Symbolisten (Klinger ... Munch ...).
Meine ersten künstlerischen Begegungen erlebte ich aber schon als Kind vor dem 10. Lebensjahr: Auch hier ist die Reihenfolge unklar:
- Eine dunkelgrüne Maler-Mappe mit Bildern von Albrecht Altdorfer, insbesondere die "Alexanderschlacht" und eine Phantasie-Villa
- eine andere solche Maler-Mappe mit Bildern von Raffael, insbesondere die Schule von Athen
- eine dritte solche Mappe mit Bildern von Leonardo, insbesondere die Erschaffung Adams
- Bibel-Bilder (nicht Doré), insbesondere der David, als er Goliath besiegt - so ein starker junger Mann wollte ich auch werden.
- Wilhelm Buschs Geschichten, insbesondere Fips der Affe ...
- Harold Fosters Prinz Eisenherz ...
Die drei großen Künste gaben und geben meinem Leben viel, sie sind mein Lebenselixier - die Dichtung, die Kunst, die Musik. Inzwischen bin ich der Meinung, dass mich alle drei gleich stark bewegen. Am leichtesten fasse ich die Musik auf, obwohl ich hier am passivsten bin, und ich tu mich mit der Atonalität und 12-Ton-Musik überhaupt nicht schwer. Die Industrie-Musik unserer Zeit langweilt und stört mich. Am schwersten finde ich die Dichtung, obwohl (nicht weil) ich dort selber aktiv bin.
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Ich bin nicht der Ansicht, dass meine Kindheitseindrücke die wichtigsten waren, denn vieles davon 'überwand' ich später. Die wirkliche Dichtung erkannte ich erst später, und das geht so weiter bis heute, wo ich David Foster Wallace' INFINITE JEST lese. Immer klarer wird mir aber auch, dass die Werke, die ich für die tiefen Dinge halte, von anderen nicht so gesehen werden, sogar von denen nicht, die ich künstlerisch und dichterisch sehr schätze. Aber ich setze meine Weltansicht gern absolut, obwohl ich weiß, dass das nicht richtig sein kann. Immerhin bin ich zu Revisionen meiner Ansichten in der Lage. Und ich merke ohnehin oft, dass ein Werk in einer bestimmten Konstellation, in einem bestimmten Kontext, in einer bestimmten Zeit von mir unterschiedlich gesehen wird. Die späten Bilder von Baselitz im Kunsthistorischen Museum Wiens haben mich in diesem Frühjahr hingerissen, obwohl ich Baselitz immer wieder skeptisch sah. So geht es mir auch mit Gerhard Richter.
7.8.23
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
(14.08.23, 01:10)
i weiß, kennidi scho lang - Profil muss i sehn, weiß i ni mehr was i ... zeit äonen inzwi viel pass...
AKA weiß i au einig, in Stugert mein neff scho lang,
malt wie informel, neoinfo...
Ute ... ah ... gibs noch, du sie zusamm damal, & au jetzo ... intressiert
Baselitz - klar ... idee plemplemgenie ... aber -
Lüpertz au plem mit stab loch im seele
Richter - noja, ... Busch, i seh Teichhupf ni kapi was Busch, sorry Teichhupf ... Egal.
I kuck jetz mal deinen Profil ...
neff: is neffe zwei grad