KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Heiße Vernichtung
399. Kolumne
RECHNITZ (DER WÜRGEENGEL) von Elfriede Jelinek – darin wird T. S. Eliots Gedicht THE HOLLOW MEN (Die hohlen Männer) leitmotivisch verarbeitet. Das Stück liest sich in der Rowohlt-Ausgabe viel besser, dort wird der poetische Charakter deutlicher als z. B. in der Düsseldorfer Theateraufführung. Das Stück, das von der Erschießung von 180 Juden als Höhepunkt eines NS-Festes auf Schloss Rechnitz handelt, endet mit dem Dialog des ‚Kannibalen’ von Rotenburg mit seinem freiwilligen Opfer. Damit wird Jelineks These auf die Spitze getrieben, dass Täter und Opfer im NS-Deutschland miteinander verschworen waren, zumindest zu Beginn, und dass es einen dionysischen Lust-Aspekt gibt, einen Rausch gegenseitiger Instrumentalisierung. Genau dieser Aspekt kommt – nicht nur in der gutbürgerlichen Geschichtsschreibung – zu kurz. Stattdessen wird immer wieder der bürokratische, kalte Akt betont, die Nichtberührung der zu Vernichtenden.
Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
Aber ich kann mir nicht helfen. Mit dieser These ist die Jelinek a bisserl überzwerch.