KLICKS UND CLIQUEN
Synthesen + Analysen in der Matrix
Eine Kolumne von Bergmann
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Mein lieber junger Freund
538. Kolumne
Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten oder lebenden Toten sind zufällig, rein zufällig, absichtlich zufällig, zufällig absichtlich, rein absichtlich und nichts als die reine Absicht.
Mein lieber junger Freund,
den Moment für ewig halten können, das Ewige für einen Moment, ist das Recht der Jugend. Der Moment gehört der Liebe, das Ewige der Geschichte. Du bist ein Liebhaber deines Lebens und ich ein schlechter Diplomat meiner Sterblichkeit.
Verdammt jung schlägt die innere Uhr, draußen blättert die Fassade ab. Geblieben ist dieser immerwährende Hunger auf alles und der Ekel vor der Weisheit und diese selbstzerstörerische Eitelkeit bis hin zu polygamischen Sehnsüchten. Aber die Zeit in Arkadien ist nun vorbei.
Auch in deinem Reich geht die Sonne unter. Du kommst mir näher, mein Lieber, auch wenn du rückwärts gehst. Zu zweit werden wir dann doppelt einsam sein.
Arthur
P.S.
Natürlich sind die schönsten Briefe die ungeschriebenen.
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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag
Das Privileg der Jugend meldete sich heute Morgen als ich vor dem Spiegel stand und mich rasierte. Hartnäckig leugnet es die Erkenntnis aber ist sich bewusst, dass es durchhalten muss - bis der Spiegel zerbricht! So erzeugt sich Poesie.