BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 27. Februar 2017, 23:29
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Das Ende!

Nein, nicht dieser Kolumne. Da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Noch gehen mir die Themen nicht aus.

Allerdings gehen der Musikwelt die großen Namen aus. Entweder sterben sie, oder sie beenden ihre Karrieren.
Nach fast 47 Jahren standen BLACK SABBATH am 4. Februar zum letzten Mal in ihrer Karriere auf einer Bühne. Natürlich in ihrer Heimatstadt Birmingham, wo im Jahr 1968 (damals noch unter dem Namen EARTH, ein Jahr später folgte die Umbenennung) eine Karriere begann, die die Welt des Rock’n’Roll revolutionieren sollte.

Aber bevor es zu einem Ende kommen konnte, musste es auch erst einmal einen Anfang geben. Im Falle von BLACK SABBATH war es passenderweise Freitag, der 13. Februar 1970. An diesem Tag erschien das selbstbetitelte Debütalbum, das die Band am 17. November 1969 in nur zwölf Stunden aufgenommen hatte. Dieses Album hatte einen bis dato noch nie gehörten Sound, tief und düster, der aber noch von Blues-Anleihen durchzogen war.
Besonders fiel die tiefer gestimmte Gitarre von TONY IOMMI auf, die man bis dato noch nie so tief gehört hatte. Heutzutage Standart bei allen Metal Bands und doch nur Produkt eines Unfalls.
IOMMI arbeitete zur damaligen Zeit in einem Stahlwerk an einer Stanzmaschine, wo er durch einen Arbeitsunfall die Fingerkuppen seiner linken Hand verlor. Da IOMMI Linkshänder ist, konnte er nach dem Unfall die Gitarrensaiten nicht mehr richtig greifen und ersetzte sie durch die dünneren Saiten eines Banjo. Um trotzdem den gewünschten Klang zu bekommen, stimmte er die Gitarre einfach tiefer. Eine Einstellung, die er auch später mit den richtigen Gitarrensaiten beibehielt.

Als weiteres Stilmittel des düsteren Sounds fungierten die Basslinien von GEEZER BUTLER, der seinen Bass ebenfalls heruntergestimmt hatte. Außerdem war er der erste Bassist, der ein Wah-Wah-Pedal (siehe  Lexikon "Musik - Deutsch") einsetzte.
Von ihm stammen auch viele der, meist von Satanismus und okkulten Bräuchen handelnden, Songs des Erstlingswerks, die von OZZY OSBOURNE absolut treffend intoniert wurden. Zusammen mit Schlagzeuger BILL WARD schufen sie die Grundlage dessen, was heutzutage unter der Genrebezeichnung Heavy Metal bekannt ist.

In der Urformation, die 2006 auch in die  Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde, wurden bis 1978 sieben weitere Alben aufgenommen, bevor Sänger OZZY ausstieg und eine, nennen wir es mal "abwechslungsreiche", Zeit anbrach, die von zahlreichen Besetzungswechseln, sowie einigen Wiedervereinigungen geprägt war. So waren u.a. RONNIE JAMES DIO (RAINBOW, DIO), IAN GILLAN (DEEP PURPLE), GLENN HUGHES (DEEP PURPLE), TONY MARTIN (alle Gesang), BOB DAISLEY (u.a. RAINBOW, GARY MOORE), NEIL MURRAY (WHITESNAKE) (Bass), VINNY APPICE (DIO, HEAVEN AND HELL), BEV BEVAN (ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA), ERIC SINGER (KISS, ALICE COOPER), COZY POWELL (RAINBOW, WHITESNAKE) und BRAD WILK (RAGE AGAINST THE MACHINE) (Schlagzeug) auf diversen BLACK SABBATH-Alben zu hören.

Einzige Konstante in den ganzen Jahren war Gitarrist TONY IOMMI, auch wenn er selbst zwischendurch keine Lust mehr auf die Band hatte. Das 1986er-Album "Seventh Star" erschien unter dem Namen "BLACK SABBATH feat. TONY IOMMI", da es eigentlich dessen Solo-Debüt sein sollte. Allerdings hatte die Plattenfirma etwas dagegen, weil zur Erfüllung des damaligen Vertrages noch ein Album unter dem Banner "BLACK SABBATH" veröffentlicht werden musste. So einigte man sich auf diese Notlösung.

Am 11.11.2011 gab die Urformation eine Pressekonferenz in der ein neues Album und eine gemeinsame Tour für das Jahr 2012 angekündigt wurden. Durch eine Krebserkrankung IOMMIs und den Austieg von BILL WARD verschoben sich diese Vorhaben allerdings auf 2013. Seitdem war die Band regelmäßig auf Tour (u.a.  in Dortmund), zuletzt auf der passenderweise "The End" betitelten Abschiedstournee.

Und so endet eine Ära. BLACK SABBATH sind schon zu Lebzeiten Legenden und hinterlassen eine Lücke, die nie ganz gefüllt werden kann. Auch wenn sowohl OZZY OSBOURNE als auch TONY IOMMI bereits angekündigt haben, weiterhin solo Musik machen zu wollen.

Farewell, BLACK SABBATH und danke für alles.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der BLACK SABBATH-Songs.

Platz 5: War Pigs
Platz 4: The Mob rules
Platz 3: Iron Man
Platz 2: Heaven & Hell

und

Platz 1: Paranoid

Danke fürs Reinhören.


euer BLACK(SABBATH)HEART


Song der Woche: "Heaven & Hell" von BLACK SABBATH

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Graeculus (69)
(28.02.17)
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 Dieter_Rotmund (28.02.17)
Ja, so einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch: Sind nicht einige der jungen Interpreten von heute die "große Namen" von morgen? Oder ist bald alles nur noch agentur/firmengesteuerte Kommerzmusik?
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