Othegraf, Theresa:
Einmal noch das Meer sehen
Leukämie überleben
Eine Rezension von Létranger
"Genug gestorben. Ich stehe jetzt auf." Dieser Satz auf den letzten Seiten des Buches ist der essentielle Ausdruck menschlicher Lebenskraft. Doch um dieser Kraft in ihrer reinsten Form zu begegnen, musst du möglicherweise dem eigenen Tod nahekommen.
Was der Autorin Theresa Othegraf in ihrem Werk "Einmal noch das Meer sehen" gelingt, ist weit mehr als ein sprachlich exzellent geschriebener Erfahrungsbericht von einer, die die Leukämie (bis zum heutigen Tage) überlebte. Denn wenn das Schreiben an seine Wurzeln zurückkehrt, umkreist es nicht nur das Leben und das Selbst der Schreibenden, sondern mit ihm die ganze Zeit, in der sie lebt.
Eine gelungene Mischung aus Wort und Bild, aus Lyrik, Prosa und stimmungsvoller Fotografie nimmt uns mit in das Erleben eines Menschen, dem eine lebensbedrohliche Krankheit jede Wahl raubt. "Fast sterben zu müssen ist die einzige Möglichkeit, eine Chance auf ein Weiterleben über wenige Monate hinaus zu bekommen" wird sie an diesem Punkt ihres Lebensweges feststellen müssen.
Vom Moment der Entdeckung der Leukämie, über verschiedene Stadien der Behandlung - Chemotherapie, Stammzellentransplantation, Immunsupression, Rezidiv, und die zweite Runde des Kampfes mit dem "Arschloch Krebs" - führt die Reise über viele dunkle Stationen und Momente des Aufbegehrens in die hoffnungsvolle Feststellung, den Krebs (für dieses Mal) überlebt zu haben.
"Worte fetzen / Gleichmut in Stücke" lese ich in den Anfangszeilen eines Gedichts und verstehe: in den kritischen Momenten des Lebens wird alles auf die Probe gestellt, was der einzelne Mensch an Zuversicht und positivem Denken mit sich trägt.
Vielleicht hätte eine klarere Gliederung der Texte in Kapiteln den Weg noch deutlicher machen können, den wir mit der Autorin gehen dürfen. Doch das wird mehr als wettgemacht durch die selten wie hier gesehene Verbindung aus Authentizität und sprachlicher Qualität, an Klarheit und Poesie der Gedichte und Prosatexte.
Die Texte mäandern zwischen geradliniger Betroffenheit, detailgenauer Beobachtung und Poesie, münden in einem aufgewühlten Meer zwischen Verzweiflung, Akzeptanz und Hoffnung.
"Heute hast du dein Lachen / auf ein Schälchen Erdbeeren gelegt / und es mir vor die Türe gestellt". Das Leben will gelebt werden - an jedem Ort, zu allen Zeiten.
"Habe den Horizont / meiner Zimmerdecke gesprengt / und dem Todesengel / Haarnadeln ans Haupt geklemmt".
Lassen Sie sich wie ich von diesen mitreißenden Texten mitnehmen. Am Ende wird es sich gelohnt haben, da bin ich ganz sicher!
Was der Autorin Theresa Othegraf in ihrem Werk "Einmal noch das Meer sehen" gelingt, ist weit mehr als ein sprachlich exzellent geschriebener Erfahrungsbericht von einer, die die Leukämie (bis zum heutigen Tage) überlebte. Denn wenn das Schreiben an seine Wurzeln zurückkehrt, umkreist es nicht nur das Leben und das Selbst der Schreibenden, sondern mit ihm die ganze Zeit, in der sie lebt.
Eine gelungene Mischung aus Wort und Bild, aus Lyrik, Prosa und stimmungsvoller Fotografie nimmt uns mit in das Erleben eines Menschen, dem eine lebensbedrohliche Krankheit jede Wahl raubt. "Fast sterben zu müssen ist die einzige Möglichkeit, eine Chance auf ein Weiterleben über wenige Monate hinaus zu bekommen" wird sie an diesem Punkt ihres Lebensweges feststellen müssen.
Vom Moment der Entdeckung der Leukämie, über verschiedene Stadien der Behandlung - Chemotherapie, Stammzellentransplantation, Immunsupression, Rezidiv, und die zweite Runde des Kampfes mit dem "Arschloch Krebs" - führt die Reise über viele dunkle Stationen und Momente des Aufbegehrens in die hoffnungsvolle Feststellung, den Krebs (für dieses Mal) überlebt zu haben.
"Worte fetzen / Gleichmut in Stücke" lese ich in den Anfangszeilen eines Gedichts und verstehe: in den kritischen Momenten des Lebens wird alles auf die Probe gestellt, was der einzelne Mensch an Zuversicht und positivem Denken mit sich trägt.
Vielleicht hätte eine klarere Gliederung der Texte in Kapiteln den Weg noch deutlicher machen können, den wir mit der Autorin gehen dürfen. Doch das wird mehr als wettgemacht durch die selten wie hier gesehene Verbindung aus Authentizität und sprachlicher Qualität, an Klarheit und Poesie der Gedichte und Prosatexte.
Die Texte mäandern zwischen geradliniger Betroffenheit, detailgenauer Beobachtung und Poesie, münden in einem aufgewühlten Meer zwischen Verzweiflung, Akzeptanz und Hoffnung.
"Heute hast du dein Lachen / auf ein Schälchen Erdbeeren gelegt / und es mir vor die Türe gestellt". Das Leben will gelebt werden - an jedem Ort, zu allen Zeiten.
"Habe den Horizont / meiner Zimmerdecke gesprengt / und dem Todesengel / Haarnadeln ans Haupt geklemmt".
Lassen Sie sich wie ich von diesen mitreißenden Texten mitnehmen. Am Ende wird es sich gelohnt haben, da bin ich ganz sicher!
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