Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Sonntag, 19. August 2012, 19:31
(bisher 4.637x aufgerufen)

Modern Meadow druckt Schnitzel aus

von  AlmaMarieSchneider


Eine Vision aus einem Sience Fiktion -Film? Keineswegs.
Modern Meadow ist davon überzeugt, dass es möglich ist, mit Hilfe eines 3D- Druckers und einer sogenannten Bio-Tinte aus lebenden Zellen ein saftiges Schnitzel direkt auf den Teller zu drucken.
Erreicht werden soll dies durch das vorsichtige Übereinanderschichten von Fettzellen und Muskelfaserzellen sowie Bindegewebszellen.
Danach ist allerdings noch ein Reifeprozess des neuen Produktes in einem Bioreaktor notwendig, so die Aussage des Unternehmens.

Für Menschen, die beim Anblick ihres Steaks ein schlechtes Gewissen plagt, eine wohl interessante Lösung. Kein Tier muss dafür leiden, muss dafür sterben, keine schlechte Ökobilanz und Schuldgefühle die den Genuss stören. Auch Vegetarier dürfen zugreifen und Menschen, die dem Tier eine Seele zugestehen.
Für die Masse wird jedoch der Preis entscheidend sein.

Die beiden Gründer von Modern Meadow stellen bereits in diesem Verfahren Gewebe für medizinische Zwecke her und wollen das neue Projekt zügig angehen. Erstes Ziel ist es, ein kleines Stück Fleisch mit nur wenigen Zentimetern Fläche und etwa einen halben Millimeter dick zu drucken. Die Formbeständigkeit soll dabei schon erreicht werden.
Auch Lederwaren sollen in Zukunft nicht mehr von der Kuh, sondern vom Drucker kommen. Liegt der derzeitige Focus der Bioprinting -Technik hauptsächlich auf Produkte vom Rind, kann davon ausgegangen werden, dass die Forschung nicht vor dem Schwein oder dem Huhn halt macht.

Das Forschungsprojekt wird von der Thiel -Foundation finanziert. Gründe sind die unethische Massentierhaltung und die schlechte Ökobilanz.
Kürzlich wurde festgestellt, dass in Schlachthöfen jedes achte Schwein lebendig abgebrüht wird und denkt man an die fürchterlichen Qualen der Tiere auf den Transporten zu ihren Schlachtorten in Spanien, da wäre die Realisierung einer derartigen Vision zumindest für die Tiere ein Gewinn.
Das Elend der Klontiere könnte damit vollständig verhindert werden.
Für das immer schlimmer werdende Problem der Grundwasser-Kontaminierung mit Fäkalien wird eine Lösung eher heute als morgen benötigt.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (21.08.12)
Ein m.E. misslungener Versuch, aus einer 08/15-Nachrichtenmeldung einen satirisch-zynischen Text zu stricken, denn zwischen den Zeilen ist er höchst moralinsauer...
Nichts für ungut!

 AlmaMarieSchneider (26.08.12)
Ich frage mich woraus Du Zynismus oder Satire liest. Es geht hier um eine Ernährungsrevolution, die die Welt verändern wird. Sorry, soviel Verstand setze ich voraus. Frust ablassen oder ist sowieso kein Beitrag. Darauf kann wohl jeder hier gerne verzichten. Ich auch! Auch nix für ungut.

 Dieter_Rotmund (27.08.12)
Nun, aus zwischen den Zeilen: Der Gutmenschen-Vegetarianer der Zukunft hätte nach Aussage (?) Deines Textes die Wahl zwischen Tofu-Wurst und diesem gepressten Formfleisch, das es ja heute schon gibt, nur ist da noch ein wenig Tier drin... Die naive zurück-zur-Natur-Sehnsucht des Gutmenschen-Vegetarianers wäre also ad absurdum geführt.

P.S.: Entweder Wissenschaftsfktion oder Science Fiction, aber bitte keine Mischform...

 AlmaMarieSchneider (28.08.12)
Beide Formen. Ein "Essensausdruck" wurde bereits vor vielen Jahren in einem Sciencefiktionfilm gebracht.
Im Übrigem berichte ich weder über Gut-Menschen noch über schlechte Menschen. Ich spreche lediglich das Leid der Tiere in der Massentierhaltung an, das ausschlaggebend für dieses Forschungsprojekt ist.

 Dieter_Rotmund (29.08.12)
Alles klar! Nun, ich bin da konservativer und esse lieber echtes Fleisch und nehme den Tod des Tieres dafür in Kauf, anstatt so gepresste Enzymmasse zu essen... Ich trinke auch lieber Apfelsaft als einer dieser Energy-Drinks.
Was ich grundsätzlich nicht verstehe ist diese mit Schaum vor dem Mund vorgetragene Alles-oder-nichts-Forderung der tierschützenden Vegetarianer: Warum gleich den völligen Verzicht fordern? Unsere derzeitigen 1,7 Kilo Fleisch pro Woche (Durchschnitt) sind auch mir zu viel, eine Forderung nach Halbierung fände ich einen guten Kompromiss und vermutlich mittelfristig durchsetzbar.

 AlmaMarieSchneider (29.08.12)
Eine Reduzierung des Fleischkonsums würde die Massentierhaltung nicht reduzieren, da die Menschheit sich zu sehr vermehrt. Immer mehr bebaubare Ackerfläche wird für erneuerbare Energie genutzt. Das treibt die Lebensmittelpreise hoch. Die Meere sind bereits recht geplündert.
Irgend einen Weg wird es geben müssen um die Menschenmassen zukünftig noch zu ernähren.
Inwieweit Modern Meadow einen Weg schaffen kann hängt vermutlich auch davon ab, wie hoch der Preis für die neuen Produkte sein wird. Ich lasse mich überraschen.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram