Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
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Modern Meadow druckt Schnitzel aus
von AlmaMarieSchneider
Eine Vision aus einem Sience Fiktion -Film? Keineswegs.
Modern Meadow ist davon überzeugt, dass es möglich ist, mit Hilfe eines 3D- Druckers und einer sogenannten Bio-Tinte aus lebenden Zellen ein saftiges Schnitzel direkt auf den Teller zu drucken.
Erreicht werden soll dies durch das vorsichtige Übereinanderschichten von Fettzellen und Muskelfaserzellen sowie Bindegewebszellen.
Danach ist allerdings noch ein Reifeprozess des neuen Produktes in einem Bioreaktor notwendig, so die Aussage des Unternehmens.
Für Menschen, die beim Anblick ihres Steaks ein schlechtes Gewissen plagt, eine wohl interessante Lösung. Kein Tier muss dafür leiden, muss dafür sterben, keine schlechte Ökobilanz und Schuldgefühle die den Genuss stören. Auch Vegetarier dürfen zugreifen und Menschen, die dem Tier eine Seele zugestehen.
Für die Masse wird jedoch der Preis entscheidend sein.
Die beiden Gründer von Modern Meadow stellen bereits in diesem Verfahren Gewebe für medizinische Zwecke her und wollen das neue Projekt zügig angehen. Erstes Ziel ist es, ein kleines Stück Fleisch mit nur wenigen Zentimetern Fläche und etwa einen halben Millimeter dick zu drucken. Die Formbeständigkeit soll dabei schon erreicht werden.
Auch Lederwaren sollen in Zukunft nicht mehr von der Kuh, sondern vom Drucker kommen. Liegt der derzeitige Focus der Bioprinting -Technik hauptsächlich auf Produkte vom Rind, kann davon ausgegangen werden, dass die Forschung nicht vor dem Schwein oder dem Huhn halt macht.
Das Forschungsprojekt wird von der Thiel -Foundation finanziert. Gründe sind die unethische Massentierhaltung und die schlechte Ökobilanz.
Kürzlich wurde festgestellt, dass in Schlachthöfen jedes achte Schwein lebendig abgebrüht wird und denkt man an die fürchterlichen Qualen der Tiere auf den Transporten zu ihren Schlachtorten in Spanien, da wäre die Realisierung einer derartigen Vision zumindest für die Tiere ein Gewinn.
Das Elend der Klontiere könnte damit vollständig verhindert werden.
Für das immer schlimmer werdende Problem der Grundwasser-Kontaminierung mit Fäkalien wird eine Lösung eher heute als morgen benötigt.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
Nichts für ungut!
P.S.: Entweder Wissenschaftsfktion oder Science Fiction, aber bitte keine Mischform...
Im Übrigem berichte ich weder über Gut-Menschen noch über schlechte Menschen. Ich spreche lediglich das Leid der Tiere in der Massentierhaltung an, das ausschlaggebend für dieses Forschungsprojekt ist.
Was ich grundsätzlich nicht verstehe ist diese mit Schaum vor dem Mund vorgetragene Alles-oder-nichts-Forderung der tierschützenden Vegetarianer: Warum gleich den völligen Verzicht fordern? Unsere derzeitigen 1,7 Kilo Fleisch pro Woche (Durchschnitt) sind auch mir zu viel, eine Forderung nach Halbierung fände ich einen guten Kompromiss und vermutlich mittelfristig durchsetzbar.
Irgend einen Weg wird es geben müssen um die Menschenmassen zukünftig noch zu ernähren.
Inwieweit Modern Meadow einen Weg schaffen kann hängt vermutlich auch davon ab, wie hoch der Preis für die neuen Produkte sein wird. Ich lasse mich überraschen.