Aufgespießt
Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag
Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"
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Der Druck mit dem Abdruck
von AlmaMarieSchneider
Wer einen neuen Personalausweis oder Pass benötigt muss zukünftig dafür auch seinen Fingerabdruck als Identifikationsmerkmal einscannen lassen. Die abgenommenen Fingerabdrücke dürfen laut Gesetz nicht gespeichert werden. So wurde zumindest nach zähem Ringen zwischen Regierungsparteien und Opposition entschieden. Die Einhaltung ist jedoch vom Bürger nicht zu kontrollieren und erinnert mich sehr schnell an schwarze Kassen, die ja auch verboten sind.
Während die Grundlage unserer Demokratie „freie und geheime“ Wahlen sind, sind eingesammelte Fingerabdrücke geradezu wie Unterschriften und einwandfrei zuzuordnen. So auch auf Wahlzettel. Ein Scanner könnte also problemlos ungehorsame Wähler ausmachen.
Außer der Auswahl von politischen Parteien und begrenzt auch Personen sitzt das Volk auf den Zuschauerrängen der demokratischen Wirklichkeit. Mit der Abnahme von Fingerabdrücken wird bereits der Weg, frei und geheim und ohne Angst vor Verfolgung und Bestrafung mitwirken zu können, infrage gestellt.
Die Praxis erlaubt auch kaum eine große Auswahl im Politzirkus. Beherrscht wird der von einer eigensüchtig handelnden Elite von sogenannten Berufspolitikern. Ihre jahrelange Verflechtung und Partizipation mit Wirtschaft und Industrie macht immer mehr den Weg frei für die Umverteilung von Geld und Eigentum von unten nach oben. Der Mittelstand bröckelt immer mehr nach unten ab. Menschen, die nach dem Krieg Deutschland wieder aufgebaut haben, hätten eigentlich einen gesicherten Lebensabend verdient. Statt dessen wurden ihre Rentenbeiträge fremd verwendet und zwar solange bis die Kassen leer waren. Nun wurde eine drastische Rentenkürzung vorgenommen und zwar auch wieder auf die übliche „demokratische“ Weise. Bereits jetzt muss jeder zweite Rentner zuverdienen, weil seine Rente nicht für das Nötigste reicht. Wird die Erhöhung des Rentenalters in ein paar Jahren Fakt, wird es wohl keinen verdienten Ruhestand mehr geben, sondern eine tiefe finanzielle Kluft zwischen Alten und Jungen, zwischen Reich und Arm. Jedes vierte Kind lebt bereits unter der Armutsgrenze und 12 Mio. Menschen sind derzeit akut von Armut bedroht.
Was ist im Falle eines sozialen Aufstandes das Grundgesetz noch wert? Wie sich wieder einmal durch die jüngst aufgedeckte Parteienbespitzelung zeigt, nicht viel.
Die technischen Voraussetzungen für die absolute Überwachung der Bürger wurden bereits geschaffen. Was erlaubt oder verboten ist bestimmen die Gesetze und wer weis denn schon welche Gesetze nach einer Wahl noch Bestand haben. Ein verräterischer Fingerabdruck kann dann tödlich sein.
Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag
LG
Ekki
Danke für Deine Gedanken hierzu. Einzelthemen zeigen nicht das Netz auf. Oft ist die Folge eine Folge der Folge. Umverteilung geht nur bis zu einem gewissem Punkt, dann wird sie gefährlich, außer man sichert sich genügend Macht - und Gewaltmittel um dagegen vor zu gehen und Gegner rechtzeitig auszuschalten.
@Ekki
Dem Volk kann man fast alles weg nehmen, das zeigt auch die Geschichte. Das wissen leider auch diejenigen, die das tun.
Danke für Deinen Kommentar dazu lieber Ekki
Liebe Grüße an Euch
Alma Marie
lg
Liebe Grüße
Alma Marie