Revers

Gedicht zum Thema Bewusstsein

von  Misanthrop

Der ist wahrlich geistig arm
Der nie zuvor verspürte
Wie das Dunkel voller Harm
Sein Herz einmal berührte


Denn der Schmerz legt uns zur Hand
Den wahren Wert des Lebens
Wer niemals vor dem Abgrund stand
Sucht Höhen stets vergebens



Anmerkung von Misanthrop:

anno 2008

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Terminator (41)
(04.04.22, 19:53)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Misanthrop meinte dazu am 04.04.22 um 20:07:
Interessant, dass Du den ollen Arthur ins Spiel bringst, vorab gab es Kontroversen hinsichtlich Nietzsches Abgrund, ganz abgesehen vom Duplikatvorwurf "Wer nie sein Brot mit Tränen aß". 

Die Parallele gefällt mir, danke für das Teilen Deiner Gedanken. Die Entitäten sind eher ungreifbar, ich habe gerade Gadamer im Kopf, unendliche Prozesse. Ich schwabuliere schon wieder, verzeih.

Mit "geistig arm" sollte eigentlich keine Erhöhung aufgrund intellektueller Überlegenheit erfolgen, es ist eher Ausdruck der Anteilnahme jenen gegenüber, die das Schöne nicht zu schätzen wissen, da sie nie das Hässliche erblickten. 

V7 hat noch immer Auftaktprobleme, Dein Sprachgefühl hätte da eventuell eine Anregung zu bieten?

Hermeneutische Grüße
Misa
Terminator (41) antwortete darauf am 04.04.22 um 21:17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Misanthrop schrieb daraufhin am 04.04.22 um 23:50:
Von mir ausgehend: Definitiv Letzteres. Intensivere Erfahrung dank Tendenz zur Reflektion. Überinterpretation inklusive.

 harzgebirgler (05.04.22, 18:22)
es braucht das herz den schmerz -
erst dann strebt's himmelwärts.

lg vom harzer

 Misanthrop äußerte darauf am 06.04.22 um 18:12:
Die Weisheit spricht sich rum im Harz:
es gäbe ohne Weiß kein Schwarz.
Der Harzer denkt, er fühlt es nach,
ganz ohne Abgrund läg' er brach.

Brüderliche Grüße
Misa
Thal (44)
(10.04.22, 04:09)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Misanthrop ergänzte dazu am 11.04.22 um 16:38:
Ah, Späthippie, das erklärt Einiges. :P

Mal im Ernst: Das passt. Ich habe immer Blake im Kopf.

Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, erschiene dem Menschen alles wie es ist: unendlich.
Nicht zufällig namensgebend für den geehrten Herren Morrison (The doors of perception). 


Danke Dir für den Anstoß, ich muss mich mit Watts nochmal befassen ohne klischeebehangenes Denken aus der ersten Zeile.

 Misanthrop meinte dazu am 11.04.22 um 16:42:
Auch Blake: "Der Weg der Exzesse führt in den Palast der Weisheit."
Zur Zeit online: