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Engagiertes Gedicht zum Thema Terror
von Misanthrop
Anmerkung von Misanthrop:
Anita Lasker-Wallfisch überlebte das Konzentrationslager Auschwitz nur aufgrund ihrer Fähigkeiten im Cellospiel. Sie begleitete die Todesmärsche und Wartende vor den Gaskammern mit dem eigens zusammengestellten Häftlingsorchester. Ihre Häftlingsnummer stand Pate für den Titel dieses Textes.
Interessant ist die Tatsache, dass sich in Hitlers Schallplattensammlung nicht nur die üblichen Verdächtigen finden ließen, sondern unter Anderem Bronislaw Hubermann (polnischer Jude), Artur Schnabel, Rachmaninow, Tschaikowski und Mussorgski. Dafür taugte jenes "minderwertige Erbgut" anscheinend ja doch.
Kommentare zu diesem Text
Guten Abend.
Zu sagen, dass das Gedicht mir gefällt, erscheint mir unpassend. Es bewegt und berührt mich jedoch sehr.
Gut gemacht, nur die erste Zeile hat nach meiner Lesart nicht die gleiche Melodie. Die wäre mit "verteilte" getroffen, aber dann würde die Zeit wechseln. Vielleicht lese ich aber auch falsch.
es grüßt,
der Neumann
Zu sagen, dass das Gedicht mir gefällt, erscheint mir unpassend. Es bewegt und berührt mich jedoch sehr.
Gut gemacht, nur die erste Zeile hat nach meiner Lesart nicht die gleiche Melodie. Die wäre mit "verteilte" getroffen, aber dann würde die Zeit wechseln. Vielleicht lese ich aber auch falsch.
es grüßt,
der Neumann
Hallo derNeumann,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich spreche das Wort verteilt tatsächlich dreisilbig aus (praktisch ver-tei-elt), dies scheint mir eventuell dialektbedingt zu sein. Alternativ könnte verbreitet als Ersatz herhalten, wie klänge das für Dich?
Es grüßt
derMisa
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich spreche das Wort verteilt tatsächlich dreisilbig aus (praktisch ver-tei-elt), dies scheint mir eventuell dialektbedingt zu sein. Alternativ könnte verbreitet als Ersatz herhalten, wie klänge das für Dich?
Es grüßt
derMisa
Richtig, zumal der Kontext auch passt. Vielen Dank für Deinen Denkanstoß.
Misa
Misa
Beim ersten lesen wurde mir das Gedicht erst zum Ende hin klar. Beim zweiten lesen trieb es mir die Tränen in die Augen. Sehr stark.
lg Andreas
lg Andreas
Nach der ersten Strophe dachte ich: "Wen parodiert er jetzt?"
Moin Andreas,
so war es gedacht, das Grauen kriecht auf leisen Sohlen, so wie es damals halt war. Vielen Dank für Worte und Empfehlung, Dein Lob ist gewichtig.
Grüße zurück
Misa
so war es gedacht, das Grauen kriecht auf leisen Sohlen, so wie es damals halt war. Vielen Dank für Worte und Empfehlung, Dein Lob ist gewichtig.
Grüße zurück
Misa
@Terminator Ach komm, das ist bei Weitem nicht mein erster ernsthafter Beitrag.
Was mich interessiert: An wen dachtest Du denn, wen ich hätte parodieren wollen?
Was mich interessiert: An wen dachtest Du denn, wen ich hätte parodieren wollen?
Ich dachte nicht, es war ein Gefühl, weniger umgangssprachlich: eine Fehlleistung der Intuition. Ein Vor-Urteil angesichts vorheriger bitterböser Parodien der letzten Tage.
es wird uns sicherlich auch nie gelingen
über diesen schatten je zu springen.
über diesen schatten je zu springen.
Das hoffe ich doch sehr, lieber Harzler. Danke fürs Reinluschern.
PS: cello ist voll mein lieblingsinstrument -
toll auch, wenn wer noch arthur schnabel kennt!
toll auch, wenn wer noch arthur schnabel kennt!
zur anm.: hitler war zwar rassist, machte aber auch seltene ausnahmen. er schätzte Lehar und seine musik und verschonte daher dessen jüdische ehefrau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Leh%C3%A1r#B%C3%BChnenwerke
sie wurde damit zur sog. ehrenarierin. der diktator hatte also keine "fundierte" ideologie, sondern war ein hundsgewöhnlicher schwerverbrecher mit dem alleinstellungsmerkmal großer macht. ich stelle mir vor, dass der diktator feuchte augen bekam, wenn er auf der schallplatte hörte:
"Hast du dort oben vergessen auch mich?
Es sehnt doch mein Herz nach Liebe sich.
Du hast im Himmel viel Engel bei dir!
Schick doch einen davon auch zu mir." (passage aus dem wolgalied der operette zarewitsch.)
zum gedicht: der "schwarze Schnee" erinnert ein wenig an die schwarze milch der todesfuge. die hatte Celan schon bei Rose Ausländer gekupfert. aber dein bild ist schlüssiger eingebettet, erinnert an sublimierten altschnee, der ascheregen aufgenommen hat.
was die metapher stark macht. lo
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Leh%C3%A1r#B%C3%BChnenwerke
sie wurde damit zur sog. ehrenarierin. der diktator hatte also keine "fundierte" ideologie, sondern war ein hundsgewöhnlicher schwerverbrecher mit dem alleinstellungsmerkmal großer macht. ich stelle mir vor, dass der diktator feuchte augen bekam, wenn er auf der schallplatte hörte:
"Hast du dort oben vergessen auch mich?
Es sehnt doch mein Herz nach Liebe sich.
Du hast im Himmel viel Engel bei dir!
Schick doch einen davon auch zu mir." (passage aus dem wolgalied der operette zarewitsch.)
zum gedicht: der "schwarze Schnee" erinnert ein wenig an die schwarze milch der todesfuge. die hatte Celan schon bei Rose Ausländer gekupfert. aber dein bild ist schlüssiger eingebettet, erinnert an sublimierten altschnee, der ascheregen aufgenommen hat.
was die metapher stark macht. lo
Hallo Loddar,
die Story mit Lehar kenne ich. Seinen Hang zum Klassenfeind (bolschewistische Russen) hielt er allerdings geheim, manches aus seiner Schelllacksammlung enthielt weder den typischen Sticker 'Führerhauptquartiert' noch eine entsprechende Inventarnummer. Sein heimlicher Favorit war "Der Tod des Boris Gudonow".
Der schwarze Schnee entsprang tatsächlich dem Ascheregen, Celan hatte ich beim Verfassen gar nicht im Blick, aber egal, selbstredend kannte ich zu diesem Zeitpunkt seine schwarze Milch. Nochmals tausend Dank an derNeumann, sein Hinweis hat den Text verbessert.
Auch Dir danke ich, Loddar, für Lektüre und Anmerkungen, und auch für die Empfehlung.
Hutziehende Grüße
Misa (jupp, der von damals)
die Story mit Lehar kenne ich. Seinen Hang zum Klassenfeind (bolschewistische Russen) hielt er allerdings geheim, manches aus seiner Schelllacksammlung enthielt weder den typischen Sticker 'Führerhauptquartiert' noch eine entsprechende Inventarnummer. Sein heimlicher Favorit war "Der Tod des Boris Gudonow".
Der schwarze Schnee entsprang tatsächlich dem Ascheregen, Celan hatte ich beim Verfassen gar nicht im Blick, aber egal, selbstredend kannte ich zu diesem Zeitpunkt seine schwarze Milch. Nochmals tausend Dank an derNeumann, sein Hinweis hat den Text verbessert.
Auch Dir danke ich, Loddar, für Lektüre und Anmerkungen, und auch für die Empfehlung.
Hutziehende Grüße
Misa (jupp, der von damals)
...es gibt der Menschen gar nicht so wenige, die, um zu lieben, nicht achten müssen...
Hitler liebte die Musik - dabei war es weniger von Bedeutung, wer sie spielte - nur wie sie ihn berührte... ich könnte noch das Beispiel der Prostitution bringen... aber ich fürchte, mit einer weiteren Ausführung meines Kommentars entwerte ich deine Zeilen und ihre Weise, mich zu berühren... das haben sie nicht verdient...
Liebe Grüße
Ava
Hitler liebte die Musik - dabei war es weniger von Bedeutung, wer sie spielte - nur wie sie ihn berührte... ich könnte noch das Beispiel der Prostitution bringen... aber ich fürchte, mit einer weiteren Ausführung meines Kommentars entwerte ich deine Zeilen und ihre Weise, mich zu berühren... das haben sie nicht verdient...
Liebe Grüße
Ava
Moin Ava,
danke für das Mitteilen Deiner Assoziationen. Wie arm wäre diese Welt, wenn wir nicht unseren Konnotationen zeitweilig nachhängen würden.
Eine Abwertung erfolgt nicht, keine Angst, die Hauptsache ist ja - wie Markus Lanz jetzt sagen würde - dass der Text etwas mit Dir macht. Ist es gelungen, so freue ich mich für Dich.
Nebelgruß
Misa
danke für das Mitteilen Deiner Assoziationen. Wie arm wäre diese Welt, wenn wir nicht unseren Konnotationen zeitweilig nachhängen würden.
Eine Abwertung erfolgt nicht, keine Angst, die Hauptsache ist ja - wie Markus Lanz jetzt sagen würde - dass der Text etwas mit Dir macht. Ist es gelungen, so freue ich mich für Dich.
Nebelgruß
Misa
Geh nach Hause, E.T. wartet schon.
Ach so.