Stop & Go

Text

von  minimum

Warten auf das Queren
einer breiten Straße:
die schmale hohe Gestalt
im Spiegel des Schaufensters drüben
bist auf den zweiten Blick
tatsächlich du


in der Grünphase
dir näher kommend
wirkst du irgendwie
zunehmend gestaucht



Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Moppel (07.07.25, 18:26)
aseltsam wahr... Schmunzeln von M.

 minimum meinte dazu am 08.07.25 um 11:23:
Die Momente der Wahrheit kommen ungerufen und unerbittlich  :)  Danke dir!

 Teo (08.07.25, 09:20)
Moin,
Um das mal umzudeuten...richtig, die dreijährige Grünphase hat mir zugesetzt.
Ich fühlte mich mehr als gestaucht.
LG
Teo

 minimum antwortete darauf am 08.07.25 um 11:25:
Gestaucht & verarscht  :D Dank & mitfühlende Grüße!

 Isensee (18.07.25, 16:37)
dein text is wie ne rote ampel mitten im hirn
macht kein platz
nur platzangst
ich steh vor deiner lyrik wie vorm döner mit leerem magen und seh nix was satt macht
deine zeilen wie so’n abgebrochener zahn
spitz, aber wackelt
warten auf was
auf mich
auf gott
auf den bus
auf die große bedeutung die nich kommt weil sie die tür verpasst hat
du siehst dich selbst
na bingo
der schaufensterspiegel dein therapist
doch der zeigt nur den körper nicht den kater
und mit jeder grünphase schrumpfst du in dich rein
dein selbstbild hat platzangst in deinen metaphern
du nennst das poesie
ich nenn das
public viewing beim inneren verfall
du bist die breite straße
aber deine aussage is ne sackgasse mit graffiti von goethe drauf
und drunter hat wer gefickt steht in versmaß
dein text klingt wie zu lang vorm spiegel stehen und sich selbst beim sterben zusehen
so melancholisch dass sogar der regen sagt
ey bro chill mal
ich sag stop
du sagst go
ich sag bro
dein ego is low
dein flow
slow-mo
zwischen bahnsteig und bahn
zwischen trauma und bahnbrechend
zwischen schmal gebaut und schief gedacht
zwischen ich und ach lass
dein text is schön
auf ne schmerzhafte weise
wie wenn frauenarzt kafka rezitiert auf 200 bpm
ich versteh nix
und fühl alles

 minimum schrieb daraufhin am 19.07.25 um 12:56:
"Public Viewing beim inneren Verfall" - das gefällt mir. Sehr.

Danke für den intensiven Kommentar, der deutlich mehr Wirkung artikuliert, als ich meinen mageren Worten grundsätzlich zugetraut hätte.

 eiskimo (30.07.25, 17:50)
Aus Sicht des Schaufensters ein klarer Fall von kultureller Aneignung. Aber natürlich ist das auch die Ampel schuld.
ungestauchte Grüße
Eiskimo

 minimum äußerte darauf am 01.08.25 um 11:55:
Kulturelle Aneignung? Aber das Schaufenster hat sich doch mein Spiegelbild angeeignet! Ich bin das Opfer!! Ich, ich, ich!!!

Dank & diskriminierungsfreie Grüße retour  :)
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online: