mitten in der nacht
etwas zwang sie aufzustehen
ans fenster zu gehen
dort stehenzubleiben
mit dem rücken zum ihm
mitten in der nacht
kamen die schläge
sie zählte mit
die ersten vier
hatten einen bestimmenden
dumpfen, dunklen klang
als sie sich langsam
daran gewöhnt hatte
nun die andere variante
höher, klirrender, leicht
metallisch
wenn man genau hinhörte
glaubte man dabei worte
zu verstehen
monoton sich wiederholende worte
sie zählte, wußte nicht,
wieviele es noch waren
wie viele noch kamen
die ungewissheit
gehörte auch mit dazu
sie drehte sich nicht um
sie wollte ihn nicht ansehen
den tatsachen nicht ins gesicht
sie wußte auch so
wie er aussah
blieb mit dem rücken zu ihm stehen
beim zwölften schlag
hörte es auf
es wurde still
außen und innen
es war mitternacht
als sie sich zu ihm drehte
die spring-ins-feld worte
nicht festhalten konnte
sie entschlüpften ihr
heftig zuckend hüpften dorthin
nach draußen in ihr feld
wo sie immer schon
gerne hingewollt hatten
sie breiteten sich
schnell aus wie unkraut
nicht mehr aufzuhalten
da warf sie ihm auch ihre
ich-bin-so-frei worte vor
mitten in der nacht
sie hatte lust dazu bekommen
zurück ins bett zu gehen
sie warf ihm einen
prüfenden blick zu
er leuchtete leicht grünlich
aber das war völlig normal
für einen digitalwecker
mitten in der nacht.
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
Der erste teil hat mich mitgerissen also der mit der uhr. dann hat er mich ein bischen aus der verfasung gebracht. doch insgesamt ist der text sehr gut und er gefählt mir sehr da er so gruselig schauerich ist