mit dir zusammen

Text zum Thema Betrachtung

von  redangel

es hat bei mir ziemlich lange gedauert, bis ich das verstanden habe. ich meine, bis es mir klar war, bis mir das alles so richtig aufgegangen ist. die tatsache, dass du es nicht nur für mich alleine tust. diese deine herrlichkeit gehört also nicht nur mir. auch all den anderen gehört sie ebenso. manche davon kenne ich nicht einmal. aber die eine oder den anderen lernte ich bereits kennen im zusammenhang mit dir. andere wieder sind mir noch nie begegnet bis heute. aber das hat nichts zu sagen, denn es kann morgen schon geschehen. deine herrlichkeit lockt sie alle an. zu zweit haben wir dir gestern dabei zugesehen. weißt du das überhaupt? du hattest doch nichts dagegen dass ich sie mitgenommen habe, oder? du kanntest sie doch auch schon von früher. sie wollte dich wieder sehen, genauso sehnsüchtig wie ich es wollte. wenn du endlich hochkommst, wenn du dort oben stehst mit deiner ganzen pracht.
du, an manchen tagen schloss ich die augen dabei. aber ich sah deine herrlichkeit trotzdem durch die geschlossenen lider hindurch. dabei spürte ich deutlich die wärme aufsteigen in mir. du, es gab tage, da bin ich extra vor dir aufgestanden, um es nicht zu verpassen. ich wollte dich bewusst beobachten, dann wenn es geschah. wenn du langsam hochkommst. die anderen schliefen noch, das machte es für mich reizvoller. weil uns dann niemand stören konnte. im sommer warf ich mir immer schnell einen leichten mantel über. darunter trug ich weiter nichts. im winter aber, so wie gestern bei dieser kälte zog ich mir die langen schwarzen stiefel an und den dicken winterpelz. das tat sie gestern auch, bevor wir zu dir liefen. wir schminkten uns nicht. dazu hatten wir keine zeit mehr. wir liefen ungeschminkt zu dir, weil es schnell gehen musste. ich kenne dich, ich weiß wie schnell du kommen kannst und nichts und niemand kann das aufhalten. ein paar mal habe ich dich schon verpasst, ich war nicht rechtzeitig fertig geworden und alles war bereits erledigt. schon geschehen, aber ohne mich. bevor ich dir dabei zusehen konnte, bevor ich beobachten konnte wie sie sich entfaltete, deine ganze pracht. heute sind wir beide, sie und ich doch noch rechtzeitig gekommen. du warst gerade dabei und du hast uns großzügig zusehen lassen.
sag mal, war es dir wirklich so peinlich? ich meine, weil wir zu zweit waren. also anders konnten wir uns nämlich dein starkes erröten nicht erklären. sie hat lachend zu mir gesagt, er wäre himmlisch, einmalig, einfach ein genuss fürs auge, ein toller anblick. sie hat mir versichert, dass es ihr das wert war, das aufstehen wegen dir. ich muss dir etwas gestehen. sorry ,aber wir haben dich dabei fotografiert. jetzt können es all die anderen, die nicht dabei waren auch sehen. wie schön es ist, wenn du morgens kommst, wenn du dort stehst, am himmel. das meer war ganz aufgewühlt gestern, aber nicht wegen dir. es hat im laufe der zeit schon so manchen dramatischen sonnenaufgang erlebt
mit dir zusammen.


© redangel


Anmerkung von redangel:

für silvi

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (04.08.05)
ich danke dir von ganzen herzen, nicht wissend ob worte reichen. ich glaube, wir haben nicht gar so viel geredet, wir waren froh es zu sehen, zu erleben, und ir haben herzsteine gefunden...weißt du... du holst mich zurück in das leben, in das atmen mit dieser erinnerung... sei umarmt du lieber rotschopf ) silvi
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