Binz auf Rügen

Gedicht zum Thema Reisen

von  Alazán

Bevor ein Friedrich darauf hätte Platz nehmen können,
erdreistete sich ein Kreidefelsen, Kaiserstuhl,
auf Kreidezeitentierchenenleichenteilen einen Thron zu fügen,
der es u.a. wagte, Antlitz, Majestät und rein zu sein vor all den Herrn.

Sanddorn und Lavendel sprossen vor, die Wellen leckten
die Namen all der stolzen Häuser wählten eine teure Hypothek.
Die schöne Göttin brachte Möwen, Krähen, Tauben, Spatzen,
Katzen und einen urtümlich-charmanten Hochuferweg:


vor allem gern die Dunkelheit der Buchenwälder und das wilde Meer.
Neun Blitze schlagen in die See, recht fotogen.
Der Himmel trifft sich windlings mit der See, den Feen,


die jene Göttin duldet, auf dem Wagen mitnimmt:
Wer es nicht geschafft hat, fährt mit dem rasenden Ritter.
Selbst die Piraten sind im Gewitter gern in Binz auf Rügen.



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (17.09.24, 04:57)
Dem kann ich nur zustimmen.

Ein fantasievolles Liebesgedicht, voll der aparten Wortschöpfungen. Und der ironischen Anspielungen.

 Alazán meinte dazu am 22.09.24 um 04:39:
Du hast es direkt verstanden!

 Citronella (17.09.24, 10:31)
Zwischen Königstuhl/Kreidefelsen und Binz liegen ja nun noch etliche Kilometer, deshalb ist der Titel für mich ein wenig irreführend. Aber das geht wohl als dichterische Freiheit durch. ;)

 Alazán antwortete darauf am 22.09.24 um 04:37:
Danke für den Kommentar! Binz wird ja tatsächlich erst ganz am Ende erwähnt, als Piratenrefugium. Davor geht es allein um andere Dinge als Binz. Der Titel mag die Leseerwartungen von Beginn an wecken, aber was kümmern mich Leseerwartungen? ;D liebe Grüße
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