Was soll man dazu sagen?

Kurzgeschichte zum Thema Fragen

von  Omnahmashivaya

So dumm konnte man sich doch gar nicht anstellen… Wütend packte sie sich an den Kopf und stapfte nach Hause. Ihr Gesicht gleich jenem Gesicht, welches man ein Drei-Tage-Regen-Wetter-Gesicht nannte. Der Schmollmund bildete einen fast kreisrunden roten Fleck, die Augen leicht zusammen gekniffen und die Augenbrauen waren zu einem V gezogen. So saß sie im Bus, starrte unentwegt auf die vorbeiziehenden Häuser und Jeder, der sie ansah, erntete einen bösen, grimmigen, fast tötenden Blick. Sie war es einfach leid, sich jedes Mal so doof anzustellen. Es hatte sich nichts geändert. Absolut gar nichts. Krampfhaft überlegte sie, wie sie sich am Nachmittag ablenken könne, um nicht ständig an ihre grenzenlose Dummheit denken zu müssen, an der sie womöglich noch scheitern würde. Nichts als unnütz aneinander gereihten Schwachsinn hatte sie hervorgebracht. Was mochten wohl die Leute denken?
Sie nahm einen tüchtigen Schluck Apfelschorle in ihren Mund. Ungefähr so viel, dass es ausreichte, das Halleluja zu gurgeln. Während sie da so saß und das süß-saure Apfelwasser ihre trockene Kehle herunter lief und diese benetzte, verkroch sie sich noch mehr in ihr aller letztes Hinterstübchen und schaltete vollkommen ab. Sie träumte. Wieder hatte sie sich in ihre Traumwelt gerettet. Ja, das tat gut. Langsam entspannten sich ihre Gesichtszüge, die Augen wirkten wieder klar und fröhlicher, ihr Mund bekam einen winzigen Anschein von Lächeln und sie betrachtete das Geschehen draußen. Ob sie das, was draußen zu sehen war, wirklich registrierte war die Frage. Wahrscheinlich rauschte Alles an ihr vorbei, genau so wie ihr Leben. Ob schöne oder traurige, aufregende oder langweilige Momente und Erlebnisse – wirklich viel berührte sie nicht mehr. Für einen Moment, dann aber sehr vehement und ausgeprägt. Aber fünf oder sagen wir zehn Minuten später war Alles vorbei. Kein Gedanke mehr an das, was mal war. So ging das schon Wochen, Monate, Jahre?! Ein Hin und Her zwischen kurzen schwindelnden Höhen und nicht lang andauernden klaffenden Tiefen.
Dazwischen gab es nicht. Nur Leere, Gleichgültigkeit und ihre Traumwelt.

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Kommentare zu diesem Text


 NormanM. (22.07.09)
Schwierige situation. Immer mit diesen Ups and Downs. Aber gut, dass man seine traumwelt hat, ohne die, würd vieles noch schlechter aussehen.

 Dieter_Rotmund (07.10.20)
Keine Ahnung, um was es hier gehen soll. Oder muss man befürchten, das ist einfach nur Geplapper? Hoffentlich nicht.
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