Traumhaft

Gedicht

von  Bellis

gefangen bin ich im luftigen Schloss
ich hab die Tore mit Argwohn versperrt
das Fundament ich aus Einsamkeit goss
mit Hochmut hab ich die Mauern bewehrt

ich träum wolkenhoch die Kuppeln, den Turm
aus Wünschen – so groß – und aus Phantasie
Distanz vertreibt rasch so manch kleinen Wurm
der lindern will gern meine Apathie

mit Spiegeln, die ich – zerbrochen – zerschlug
kleb ich ein glanzvolles Glasmosaik
ein Schritt wär ein Schnitt in den Selbstbetrug
drum schwebe ich nur und schau nicht zurück

nicht runter schau ich – ich seh mich allein
hab zu die Augen – so fest ich nur kann
ich weiß ganz genau, es kommt nichts herein
brech ich nicht irgendwann selbst diesen Bann


Anmerkung von Bellis:

Die Metrik holpert, für Hinweise zur Lösung wäre ich dankbar. --> Nach zahl- und hilfreichen Tips am 18.08. überarbeitet.

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(21.06.06)
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 Bellis meinte dazu am 22.06.06:
Liebe Klopfstock, hab vielen vielen Dank für Deine Mühe! Ich weiß es wirklich zu schätzen!
Nun sitze ich hier und lese Deine und dann wieder meine Version und bin immer noch nicht zufrieden. :o(
Freilich, Deine Metrik ist ausgefeilt (meine Bewunderung immer wieder dafür!), aber durch die Kürzung der Silbenzahl pro Zeile hat sich oft der Sinn verändert (Lindwurm - lindern in der nächsten Zeile; ...Spiegeln, die ich einst zerbrochen (verletzt) zerschlug (hätte ich vielleicht durch Komma bzw. Bindestrich deutlicher machen sollen); jeder Schnitt ein Schritt zum Selbstbetrug - muß andersrum, geht aber in der Länge nicht: jeder Schritt ein Schnitt in den Selbstbetrug = eine Silbe zu viel, Mist!)
Trotzdem: das sind nützliche Anregungen, die ich auf jeden Fall beim Überarbeiten bedenken werde! Danke nochmals und einen sonnigen Tag für Dich! LG, Bellis.
Klopfstock (60) antwortete darauf am 22.06.06:
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 Bellis schrieb daraufhin am 22.06.06:
:o)
Klabautermann (57) äußerte darauf am 28.06.06:
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Klopfstock (60) ergänzte dazu am 28.06.06:
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 Bellis meinte dazu am 28.06.06:
Gemach, gemach, Leute. Ich überarbeite es ja, nur hexen kann ich nicht (wenn´s manche auch behaupten).
Im übrigen bemühe ich mich, die Metrik nach folgendem Schema (einige Überarbeitungen sind schon drin) zu gestalten (keine Ahnung, ob ich das mit der Betonung richtig begriffen habe):

gefangen bin ich hier im luftigen Schloss xXxxxx xXxxx
die Tore hab ich mit Argwohn versperrt xXxxx xXxxx
als ich das Fundament aus Einsamkeit goss xXxxxx xXxxx
hab ich mit Hochmut die Mauern bewehrt xXxXx xXxxx (okay, hier holpert´s z.B.)

Zu "jeder Schritt wär ein Schnitt in den Selbstbetrug" - ist das wirklich so schwer zu verstehen? Menno! :o/ Wenn ich auf Glas laufe, tut´s weh und ich werde unsanft aus den (selbstbe)trügerischen Träumen gerissen...

 Blutmond_Sangaluno (07.07.06)
Hm... Den Nagel auf den Kopf.
Und mich erwischts auch...
Mag ich zwar nicht den Hochmut haben,
so habe ich doch eine Mauer.

Schöner Schreibstil.
Sehr schön :)

Gruß
Sanga

 Bellis meinte dazu am 07.07.06:
Danke, danke sehr. Ist schön zu lesen, wenn´s jemanden anspricht.
Elias† (63)
(19.08.06)
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 Bellis meinte dazu am 20.08.06:
Mit den ersten beiden Strophen bin ich auch nicht zufrieden. Ist in diesem Fall leider das beste, was ich (wenn ich meine interessante Wortwahl nicht verwerfen wollte - danke!) rausholen konnte. Ich übe weiter! Danke, Elias, für den mutmachenden Kommentar!
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