Man pflückt nicht roten Mohn

Prosagedicht

von  Traumreisende

Unter den nackten Füßen
lagen noch die Risse des Weges.
Sagtest du nicht,
es wäre wie Tanz,
wir müssten nur den Rhythmus spüren?

Es sah so einfach aus.
Und in die Vase neben den Spiegel,
in dem wir kichernd
unsere Schritte bestaunten,
stellten wir Mohn,
nichtwissend, dass wir das Rot
dem Verderben Preis gaben.

Es sah so farbenfroh aus,
diese purpurnen Blüten
vor toscanagelben rauem Stein,
bis sie zu Boden tropften
und mit ihnen das Grau
unsere Beine umfloss.

Es wäre wie Tanz,
sagst du
und leise summend
versuchen wir
den Berg zu erklimmen,
um roten Mohn
im Wind wiegen zu sehen.


.

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Kommentare zu diesem Text


 souldeep (05.06.07)
das klingt für mein gefühl wie der abschied eines
tief beseelten traumes, der bereits in die phase
der versöhnung einklingen will...

sehr feine bilder, du liebe...

kirsten mit umärmelung für dich und rückenstreicheln!

 Traumreisende meinte dazu am 07.06.07:
ohhh ja, der rücken bedarf so viel der entlastung, und hab so viel dank für dein reinhören!
lg silvi

 mondenkind (05.06.07)
ich sehe es ähnlich wie kirsten, ja. ein bild von vergänglichkeit. doch da tropft farbe in die wehmut. und das schlussbild zeigt einen perspektivischen wechsel. die mohnblüten nicht mehr geschnitten und welkend in der vase, sondern im aufblühen. ein beschwerlicher weg bis zu diesem anblick, aber ein lohnender. *lächel* liebe grüße dir, mylady!
nici

 Traumreisende antwortete darauf am 07.06.07:
:-) du kennst doch meinen tick für happy ends... ja der weg lohnt sich immer!!

ganz liebe grüße
silvi
steinkreistänzerin (46)
(05.06.07)
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 Traumreisende schrieb daraufhin am 07.06.07:
ach du, das hast du wirklich wunderbar beschrieben, ja den gemeinsamen rhythmus finden ohne einander zu verbiegen, nicht immer leicht aber lohnend, wir behalten so die wurzeln und können blühen.

dir ganz doll liebe grüße
silvi
Lebenslust (63)
(05.06.07)
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 Traumreisende äußerte darauf am 07.06.07:
ja liebe birgid die blumen zeigen uns so oft parallelen nur wir sind meist mit den blicken ganz woanders und hören nicht mehr die ursprünge.
dir ganz liebe grüße
silvi

 DariusTech (13.06.07)
Klingt wie ein geistiges Fotoalbum traumartiger Erinnerungen. Schön und traurig, mit einem Hauch von Leichtigkeit trotz allem.
lg Darius
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