indie...durch und durch

Alltagsgedicht zum Thema Vergangenheit

von  Bohemien

jahrelang,
zwei jahrzehnte schon,
bin ich es gewesen,
ein indietyp tief im inneren,


es fing schon bei der musik an,
kommerz war nie mein ding,
die scheiben trugen meist das roughtrade label,
stand für freiheit, war nicht bloß ein febel,


zu den wavern zog es mich stets hin,
hier fand ich meine philosophie und lebenssinn,
gegen krieg und anarchie,
geld hatten wir nie,


für die konzerte gingen wir jobben,
dann all das geld verkloppen,
für bier und wein,
konnten bei den zugaben am lautesten schrein,


diskutierten über den atomaren supergau,
waren belesen, wußten alles ganz genau,
die rote gefahr stand vor der tür,
von der sie ausging, war schon hier,


the cure, the vyllies und anne clark,
es war die zeit des düsteren dark,
untergangsstimmung wurde zelebriert,
wer hat hier nach geld gegiert...


die frisuren zeigten stets nach oben,
wollten mit bunten farben, den herrn loben,
der wetgelmarkt boomte vor sich her,
millionen dosen, tuben, machten die haare schwer,


doch es war cool, wir waren cool,
niemand kannte das wort "schwul",
indiezeit, es war so schön mit dir,
verlasse mich nicht, bleibe hier,


ich brauche dich,
die unabhängigkeit an sich,
dein freiheitsgefühl,
sorgt in meinem herzen für gewühl,


es spornt mich an weiterzumachen,
über all die uncoolen abzulachen,
sie haben keine ahnung, von dieser zeit,
sind von ihr entfernt...so weit.

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Kommentare zu diesem Text


 Theseusel (15.06.07)
das geht ja durch und durcher...sagst Du mir was ein febel is

Wenn niemand das Wort schwul kannte. muß das ja eine ziemlich demente Seniorencombo gewesen sein...

Die letzte Strophe ist cool man:)

 Bohemien meinte dazu am 15.06.07:
hi..febel, bedeutet mit begeisterung bei einer sache sein..in den achtzigern wurde nun mal noch nicht so offen über homosexualität gesprochen, wie heute...lg dir
Freundin (45) antwortete darauf am 15.06.07:
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 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 03.08.18:
Ich fürche, dass das gemeint ist... Manche Sprachverhunzer sagen auch Fäblé (mit Betonung auf dem "e"!).
Zum Text: sehr schön ironisch mit dem Ich-Erzähler, der sich zwar für sehr unangepasst und unkonfromistisch hält, aber natürlich genau das Gegenteil ist, wie der Text deutlich zeigt.
Lucina (47)
(15.06.07)
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 Bohemien äußerte darauf am 15.06.07:
ja, einmal rebel, immer rebel...aber es ist gut so..sich total anzupassen..kann man sehen wohin das führt und führte...lg dir und danke für deine empfehlung

 apple (29.07.07)
the cure - pornography ist das beste album aller zeiten

 Bohemien ergänzte dazu am 12.08.07:
stimmt...zumindest von the cure..lg bo
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