Buschi

Kindergeschichte

von  AndreasG

Es war ein warmer Sommermorgen, als sich das Leben des Eichhörnchenkindes Buschi änderte, - dramatisch änderte.
Buschi war erst wenige Tage alt und darum so nackt und blind, wie alle Eichhörnchen geboren werden. Sie schlief tief und fest. Angekuschelt an ihre Geschwister und mit vollem Bauch träumte sie Eichhörnchenträume. Vielleicht kletterte sie darin in Bäumen herum, vielleicht knabberte sie im Traum an einer Nuß, vielleicht spielte sie auch; - das wissen nur Eichhörnchen.
In diesem Moment fiel im Wald ein Baum um. Nicht freiwillig, nein: er war von Waldarbeitern gefällt worden.
Aber dieser Baum streifte während des Sturzes die Äste der Bäume, die in seiner Nähe standen. Manch ein Ast brach dabei ab, doch die meisten Äste bogen sich nur nach unten, um dann wieder hoch zu schnellen..
So erging es auch dem Baum, in dem Buschis Mutter ein kugelförmiges Nest gebaut hatte; einen sogenannten Kobel. Und ausgerechnet in diesem Nest schlief gerade Buschi.
Es war ein stabiler Kobel. Die Eichhörnchenmutter hatte lange daran gearbeitet und aus Zweigen eine Art großen Fußball geflochten. Das ist viel praktischer als ein Vogelnest, denn so kann es oben nicht hinein regnen. Außerdem ist so ein Kugelnest auch viel gemütlicher, weil es so warm und dunkel wie unter einer Bettdecke ist.
Und es riecht so gut nach Kräutern, Fichtennadeln und Wald. – Na ja. – Und nach Eichhörnchen natürlich. Oder besser gesagt : nach Eichhörnchenbabys, die noch nicht wissen, wo die Toilette ist.
Also riecht es vielleicht doch nicht so gut!
Dieser Kobel war auf jeden Fall sehr sicher, - auch wenn es etwas roch. Doch jetzt schwankte er hin und her, weil die Äste des umfallenden Baumes dagegen gestoßen waren. Der Kobel ging nicht kaputt, aber im Inneren purzelten die Eichhörnchenkinder wie die Würfel in einem Würfelbecher übereinander. Doch das machte nichts, denn das Nest war weich gepolstert.
Für Buschi hingegen wurde es schlimm. Während die Geschwister gegen die Wände prallten und danach ins weiche Nest zurückfielen, hatte Buschi Pech. Sie landete ausgerechnet in einem der beiden Eingänge zum Kugelnest. Dort konnte sich das blinde und tapsige Eichhörnchenkind nicht festhalten : Buschi fiel aus dem Nest.
Weit nach unten ging der Absturz. Viele Meter waren es bis zum Boden und es hätte für Buschi noch schlimmer werden können, wenn es unten hart gewesen wäre. Aber dick wie eine Matratze lag eine Schicht aus Fichtennadeln auf dem Waldboden.
Buschi fror, weil sie nackt war. Die spitzen Nadeln pieksten in ihre weiche Haut und sie hatte schreckliche Angst. Lange kämpfte sie sich durch die Zweige und Tannennadeln, die auf dem Waldboden wild durcheinander lagen. Wieder und wieder rief sie nach der Mutter, doch die kam und kam nicht. Immer schwächer wurde das kleine Eichhörnchenkind. Bald schon blieb es einfach liegen und jammerte nur noch leise.

Buschi hatte Glück. Es war zwar nicht ihre Mutter, die sie fand, aber dafür ein Förster, der Eichhörnchen sehr mochte und sich mit ihnen auskannte. Traurig schüttelte er den Kopf, als er zu seinen Füßen das nackte und blinde Eichhörnchenkind liegen sah. „Na, Du armes Würmchen“, sagte er mehr zu sich selber. „Du bist wohl aus Deinem Nest gefallen.“
Er legte seinen Kopf in den Nacken und suchte mit den Augen nach dem Kugelnest in den Ästen der Bäume. Als er es fand, stieß er einen überraschten Pfiff aus.
„Das ist mir zu hoch“, murmelte er vor sich hin, „und bestimmt ist deine Mama auch schon längst mit deinen Geschwistern in ein anderes Nest umgezogen. – Tut mir leid. Da mußt du wohl bei mir bleiben.“ Mit diesen Worten bückte er sich endlich und nahm die zitternde Buschi in seine Hand. Solange es die Hoffnung gab, sie zurück ins Nest zu bringen, hatte er das Eichhörnchenmädchen absichtlich nicht angefaßt. Er wußte zu gut, dass Tiermütter ihre Kinder nicht mehr haben wollen, wenn sie nach Mensch riechen.
Vorsichtig schloß der Förster seine Hand um Buschi, damit ihr wieder warm wurde. Dann schaute er sich auf dem Boden um, ob er noch weitere Eichhörnchenkinder finden konnte. Als er nichts fand, ging er eilig zu seinem Auto.
Mehrere Ideen kamen dem Förster in den Sinn. Er konnte versuchen, das Kleine mit der Flasche groß zu ziehen. Er konnte es natürlich auch im Tierheim abgeben. Beides gefiel ihm nicht, denn Buschi war noch so klein, dass kein Mensch die Mutter ersetzen konnte. Also mußte eine Ersatzmutter her, eine Amme.
Zum Glück kannte der Förster jemanden, der Streifenhörnchen hielt. Vor ein paar Tagen erst hatte der ihm erzählt, dass seine Tiere Nachwuchs bekommen hatten. Ob es möglich war, das Eichhörnchen dazwischen zu mogeln?
„Weißt Du“, murmelte der Förster wieder vor sich hin und tat dabei so, als wenn Buschi ihn verstehen könnte. „Eichhörnchen und Streifenhörnchen sind miteinander verwandt. Bei denen hast Du es viel besser, als wenn irgendein Mensch sich um Dich kümmert.“ Dann schob er Buschi in seine rechte Brusttasche, damit sie es schön warm hatte und er beide Hände auf das Lenkrad legen konnte.

Aber bei den Streifenhörnchen gab es Probleme. Die Streifenhörnchenmutter beschnupperte Buschi zwar durch die Gitterstangen, fauchte dann aber. Das Kleine roch wohl zu fremd.
Der Förster überlegte lange. Was konnte er tun, um das fremde Hörnchen zu überlisten? Waschen konnte er Buschi ja nicht, denn Seifenduft mögen die meisten Tiere noch viel weniger als den Geruch von Menschen. Wenn er aber das Eichhörnchenkind einfach in den Käfig legte, würde das junge Muttertier es bestimmt nicht haben wollen.
Irgendwie mußte er den fremden Geruch überdecken. Aber wie?
Der Förster ärgerte sich über sich selber. Er war dumm gewesen, als er dachte, dass das Streifenhörnchen sich nicht an dem fremden Geruch stören würde. Nur weil es bei Menschen lebte und deren Geruch kannte, nahm es noch lange nicht jedes fremde Kind auf. So etwas kam manchmal bei Hunden vor, aber Hunde waren ja auch richtige Haustiere und keine zahmen Wildtiere wie Streifenhörnchen!
Und selbst bei Hunden passierte es nicht oft. Hätte es wohl groß in der Zeitung gestanden, wenn jede Hündin Katzenkinder, Rehkitze oder Ferkel wie eigene Kinder behandeln würde? - Nein! In der Zeitung standen immer nur Sachen, die selten passierten.
Endlich kam dem Förster die rettende Idee. Natürlich nahm das Streifenhörnchen kein fremdes Kind an, aber was war, wenn sie gar nicht merkte, dass Buschi fremd war?
Das kleine Eichhörnchen mußte doch nur so riechen wie die eigenen Kinder. Kein Hörnchen zählte seine Kinder jeden Tag durch. Eins mehr würde der jungen Tiermutter bestimmt nicht auffallen.
Der Förster lockte die Streifenhörnchenmutter mit einer leckeren Erdnuß aus dem Käfig und trug sie dann in ein anderes Zimmer. Dort ließ er sie laufen  und streute noch etwas Futter auf den Boden, damit sie beschäftigt war. Sofort danach lief er eilig zum Käfig zurück, nahm Buschi in die Hand und rieb sie mit dem schmutzigen Streu vom Käfigboden ein. Danach schob der Förster das Eichhörnchenkind ganz nach unten in den Haufen von nackten und quiekenden Streifenhörnchenbabys.
Er wartete noch ein bißchen, bevor er die Mutter wieder zu ihren Kindern ließ ...

Buschi war glücklich. Es war schön warm und um sich herum spürte sie das Strampeln von anderen Kindern. Alles war wieder in Ordnung und als die Mutter kam, wurde Buschi ganz besonders gründlich sauber geleckt. Ganz so, als wenn sie sich sehr schmutzig gemacht hätte.
Dann gab es endlich wieder leckere warme Milch. Mit vollem Bauch kuschelte sie sich an die anderen und schlief ein. Und sie träumte Eichhörnchenträume – oder waren das jetzt Streifenhörnchenträume?


Anmerkung von AndreasG:

Kritik bitte, - ist auch für mich ein neues Genre.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text

andrea (26)
(07.11.04)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AndreasG meinte dazu am 07.11.04:
Hallo Andrea. Danke für die Mühe. So hatte ich es mir vorgestellt mit der Kritik, denn ich bin selber unsicher. Ein ungewohntes Genre, einfach scheinend und dann plötzlich schwer. Meine Vorurteile zur “Kinderliteratur“ zerstoben gründlich. – Deine Gedanken ähneln meinen Zweifeln. Sollte ich mehr Bilder malen? Ungestellte Fragen beantworten? Alles farbig ausschmücken? Aber ist das wirklich kindgerecht? Denn letztlich läuft es auf eine einzige Frage hinaus: Was mögen Kinder im Unterschied zu “Erwachsenen“? Ich weiß es nicht und schwanke wie Zyperngras im Wind. Darum habe ich mich für die Vorbilder entschieden, die mir als Kind gefallen haben, - Max Kruse etwa. Und da gibt es keine bunten Bilder, keine schlüssigen Erklärungen. Die Fantasie wird eher durch Erwähnungen und Schlagwörter angeschoben, und nicht durch fertige Bilder in Bahnen gelenkt. Besonders prägend fand ich ein Kinderbuch, das ich als Kind geliebt habe – und nicht weil es gut geschrieben war oder weil mich die Handlung packte! Ich liebte dieses Buch (“Mit viel Faulheit fing es an“ von Margarete Dörre), weil mein Vater es mir abends vorgelesen hat. Dauernd mussten wir Seiten oder Abschnitte wiederholen, ganze Kapitel neu anfangen und über einzelne Begebenheiten diskutieren. Das gefiel mir, natürlich, denn so zog sich ein einziges Buch über mehrere Monate. Aber der Stil war trotzdem zu verschachtelt für mich und ist eher ein Negativbeispiel.
Es war also Absicht, dass ich keine ausführlichen Bilder malte. Vielleicht machen Kinder das lieber selber und wollen gar nicht so viel vorgegeben bekommen. Handlung, Handlung, Handlung, - kurz und knapp. Aber es gibt bei den Klassikern der Kinderliteratur auch ganz andere Beispiele... Sollte ich nach Deinem Vorschlag den Anfang atmosphärischer gestalten, um danach das Tempo anzuziehen und ein kuscheliges Ende zu gestalten? Ich weiß es nicht, - verdammt.
Der Hinweis auf den Namen “Buschi“ nehme ich sehr ernst. Danke auch dafür. Ich kenne praktisch nichts aus Österreich oder der Schweiz, will aber auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich darauf Bezug nehme. Ich werde mir einfach einen neuen Namen ausdenken (wie wäre es mit Skippy?). – Mit etwas Glück bekomme ich ja eine Rückmeldung von einem Vater oder einer Mutter, die die Geschichte ausprobiert haben. Würde mich brennend interessieren! – Liebe Grüße, Andreas
DarkLord (32)
(07.11.04)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AndreasG antwortete darauf am 07.11.04:
Hallo Dunkelherr. Danke für den ausführlichen Kommentar. – Eine längere Geschichte? Ein Kurzroman? Eine Reihung von Episoden? Tja, das war die Grundidee dieses Textes, anfangs. Es sollte eine Freundschaftsgeschichte zwischen einem Eichhörnchen und einem Streifenhörnchen werden, die sich – politisch voll korrekt – trotz der Gegensätze durchs Leben schlagen. Wurde mir dann aber zu moralisierend; der erhobene Zeigefinger nervte mich. Auch hielt ich es nur schwer durch, nicht zu menscheln und biologisch realistisch zu bleiben (da gehen einem manchmal glatt die Pferde durch). Trotzdem hast Du natürlich Recht: die Geschichte schreit sehr laut: “Weiter!“. Ich werde mich also wieder dran setzen und mich an dem überraschend schwierigen Genre versuchen, werde Alles sacken lassen, werde überarbeiten und den Text dann solange in Ruhe lassen, bis er mir fremd genug für eine (vorläufige) Endfassung ist. – Wegen der “Äkschen“ bin ich noch im Zweifel. Kinder lieben Handlung und sind oft weniger empfindlich als Erwachsene. Und bei der Spannung sind sie empfänglicher als Erwachsene. Ich konnte selbst als Zwölfjähriger noch nicht einschlafen, wenn ich das Ende einer spannenden Geschichte nicht kannte; - und in jüngeren Jahren war es eher noch schlimmer. Soll ich darum also in abgeschlossenen Episoden schreiben? Keine Spannung über den gesamten Text aufbauen? – Auch das muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen. - Liebe Grüße, Andreas

 Martina (11.11.04)
Hallo Andreas, mir gefiel die Geschichte super! Na für Kleinere ist sie noch nicht direkt- meine Tochter ist 4. Aber für die Altesgruppe ab 7 wäre es schon angemessen. Ich jedenfalls habe sie mit Spannung gelesen.

 AndreasG schrieb daraufhin am 11.11.04:
Hallo Tina. - Das lese ich gerne; mit oder ohne Punkte. - Natürlich muss ich noch Einiges ändern (besonders den Namen, obwohl ich ihn so passend finde. Aber vermutlich ist mit auch deswegen jemand zuvor gekommen...), aber das Echo einer Mutter liegt mir sehr am Herzen. Dein Tip mit der Altersgruppe ab 7 werde ich aufgreifen. Zufällig habe ich ein Patenkind in diesem Alter (hatte aber gedacht, dass er schon zu alt dafür wäre). Meinst Du, ich sollte die einzelnen Stellen bildhafter gestalten? Ich bin da so unsicher. - Liebe Grüße, Andreas

 bratmiez (01.12.04)
Einschlafgeschichte? - Nee! Ich bin auch eher der Ansicht, dass dies der Beginn eines komplexen Kinderromans sein könnte. Worüber Du dir hierbei doch noch schlüssig werden musst, ist eine bestimmte Zielgruppe - altersmäßig gesehen!
Ab 8 Jahre finde ich hier angemessen. Warum? Erstens, weil dann die kleinen Racker selber lesen können. Und Zweitens, weil man den Kindern in diesem Alter sehr viel vermitteln kann - sie lernen ständig und haben eine rege Phantasie. Ein "4-jähriger" z.B. hat nur einen beschränkten Wortschatz und sein Wissen ist noch nicht so weit entwickelt, dass er verstehen könnte, was, beispielsweise, ein Kobel ist. In seinem Kopf ist alles noch "Bunte Knete" und genau für Diese interessiert er sich - mehr nicht! glaube mir!

Nun zu Deiner Geschichte:
Begeistert las ich Wort für Wort, Zeile um Zeile
und die Story lief wie ein kleiner Film vor mir ab.
Passend fand ich die metaphorischen Spielereien!->(aus Zweigen eine Art großen Fußball geflochten, warm und dunkel wie unter einer Bettdecke, wie die Würfel in einem Würfelbecher usw...)
Ob die Mutter Erna oder Edith heißt, ist hier irrelevant, denn es geht einzig und allein um Buschi! -> das war jetzt keine Kritik an andrea, aber, welches Kind, und wenn es ein kleines Eichhörnchen ist, nennt seine Mutter beim Namen? Und was das Aussehen betrifft: Keine Frage - wie ein Eichhörnchenweibchen eben! ;o)
In einer Sache muss ich andrea allerdings Recht geben: "BUSCHI das Eichhorn" gibt es schon!
Und "Skippy" ist ein Känguru.
Das heißt, Du musst den Namen ändern, wenn Du nicht als "Trittbrettfahrer" hingestellt werden willst!
Wie wäre es mit: "Corny", "Cassy", "Switch"? Oder einfach nur "Baby"?
Das ist nur ne Inspiration. Was Du daraus machst, ist Deine Sache!

Wenn Du auf der Schiene bleibst, mit all den Erklärungen und geschriebenen Bildern, wirst Du, meines Erachtens, viel damit erreichen! Ein bißchen mehr Spannung und hier und da mal eine kleine Gefahr, lässt Dein "neues" Publikum mit Sicherheit am Ball bleiben.
Ein guter Anfang, welcher ein ausbaufähiges Ende als Ziel hat!

Mir gefällt es gut!
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Mir eine Fortsetzung!
Mach etwas daraus und denke dabei immer wie AndreasG, als er noch klein und unerfahren war!

MSG BM!

 AndreasG äußerte darauf am 01.12.04:
Hallo Bratmiez. - Ich überrasche Dich einmal und halte mich kurz. Was hältst Du von dem Namen "Pinselchen"? - Liebe Grüße, Andreas

 bratmiez (26.12.04)
ich weiß, die antwort kommt reichlich spät, aber "Pinselchen" ist perfekt!
meine tochter(9) findet das übrigens auch. ;o)
MSG BM!
elijah (27) ergänzte dazu am 20.05.05:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AndreasG meinte dazu am 30.05.05:
Tausend Dank an die beiden Expertinnen.
Ich denke, dass ich "Pinselchen" nehme, aber wie bei allen wichtigen (*kicher*) Entscheidungen, werde ich es noch einmal überdenken. In manchen Dingen bin ich halt sehr ernsthaft...
Liebe Grüße, Andreas
Lutzi-Val (45)
(17.01.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AndreasG meinte dazu am 18.01.05:
Hallo Lutzi-Val.
Es ist einfach schwierig. Auch Kinder haben sicherlich schon unterschiedliche Geschmäcker. Darum sind mir ja auch Erfahrungsberichte besonders lieb.
Liebe Grüße, Andreas
orsoy (44)
(08.03.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AndreasG meinte dazu am 08.03.05:
Hallo Konni.
Danke für die konstruktive Kritik. Kindergeschichten sind wirklich ein verzwicktes Genre.
Die Sache mit dem "Finder" ist mir ja auch durch den Kopf gegangen, aber dann wollte ich das Belehrende durch einen Erwachsenen vermeiden und andererseits das Kind nicht zu altklug machen. Hmmm... Vielleicht in einer längeren Version, in der für den "Finder" mehrere Anläufe möglich sind?
Dialoge sind auch nicht schlecht...
Ich überlege mir das noch. Irgendwann muss ich sowieso noch einmal an die Geschichte ran.
Liebe Grüße, Andreas

 AZU20 (08.03.05)
Lieber AndreasG, bin erst jetzt durch orsoy auf Deinen Text aufmerksam geworden. Weiß nicht, ob Dich mein Kommentar noch interessiert.
Finde die Geschichte von der Idee gut.
Vielleicht könntest Du das mit Buschis Unglück etwas schneller zum Punkt bringen. Ob der Trick des Försters funktionieren würde,müsste natürlich beinahe wissenschaftlich nachgeprüft werden, weil Kinder hier sicher nachfragen.
Im ganzen aber weiter so!

Herzliche Grüße Armin (Azu20)
(Kommentar korrigiert am 08.03.2005)

 AndreasG meinte dazu am 08.03.05:
Hallo Armin.
Mich interessieren Kommentare immer. Wie sonst kann ich mitbekommen, wie ein Text auf den Leser wirkt?
Mit dem Unglück früher anzufangen kommt einer normalen Kurzgeschichte sehr nahe, finde ich. Darum zuerst die Einleitung. Aber ich denke noch mal drüber nach.
Wissenschaftlich nachprüfen brauche ich die Sache mit der Kinderannahme nicht. Es kommt vor, auch bei Nagetieren. Aber das Nachmachen muss wohl überlegt sein, denn wie bei den Menschen, sind auch Tiere Individuen mit unterschiedlichem Verhalten. Manchmal mag das Fläschchen die bessere Wahl sein.
Aber ich sollte es vielleicht wirklich näher erklären. Danke.
Liebe Grüße, Andreas

 Bellis (20.05.05)
Ich liebe Kindergeschichten! Bin also froh, Deine heute entdeckt zu haben.
Es ist schon viel dazu gesagt worden, was ich nicht unnötig wiederholen möchte. Konform gehe ich mit Namensänderung (Pinselchen ist klasse!), der unbedingt notwendigen Fortsetzung (am besten als kleine abgeschlossene Erlebnisse der Hörnchenbande), der Festlegung der Ziel-Altersgruppe und den (je nach Altersgruppe) teilweise noch auszubauenden Details (wie beim umfallenden Baum z.B., aber nicht zu viel, sonst langweilen sich Kids schnell).
Obwohl ich Deinen Schreibstil sehr mag und auch erkenne, daß Du versuchst, kindgerecht zu schreiben (meist gelingt Dir das gut!), stört mich doch ein bißchen, daß Du teilweise typische "Erwachsenen"formulierungen verwendet hast, z.B. dramatisch (Fremdwort!) und sogenannt (klingt belehrend), bzw. für Kinder etwas zu ironisch klingst ("es riecht so gut nach Kräutern, Fichtennadeln und Wald. – Na ja. – Und nach Eichhörnchen natürlich").
Außerdem denke ich, Du solltest Dir überlegen, ob Du die weiteren Erlebnisse aus der Sicht des Eichhörnchens (mit oder ohne es zu vermenschlichen?) oder aus der Sicht eines menschlichen Beobachters (ein Kind? das fände ich toll!) erzählen willst. Wenn die Geschichte aus Sicht des (vermenschlichten, denkenden) Eichhörnchens erzählt werden soll, wird es auf jeden Fall schwieriger, weil dann Metaphern aus der Menschenwelt (Nest wie ein Fußball, Würfel im Würfelbecher usw.) nicht passen, denn solche Vergleiche könnte ein Eichhörnchen nicht anstellen.
Ja, und Fachwissen mußt Du Dir anlesen, um nichts falsches zu vermitteln. Aber das machst Du wahrscheinlich gerade. ;o)
Ich bin total gespannt auf die Fortsetzungen!!!

 AndreasG meinte dazu am 30.05.05:
Hallo Bellis.
Danke für den langen und konstruktiven Kommentar. Mit den Formulierungen hast Du sicherlich Recht. Fremdwörter müssen natürlich raus.
Bei der Ironie bin ich mir nicht so sicher, Kinder schmunzeln auch über gewisse Wort- oder Satzkonstruktionen (habe wenigstens ich als Kind gemacht).
Bei der Erzählperspektive bin ich unentschlossen. Vielleicht wechsel ich auch einmal vorsichtig in den Eichhörnchen-Ich-Erzähler. Ich werde mal sehen...
Auf jeden Fall werde ich mir alles noch durch den Kopf gehen lassen und alle Kommentare noch einmal gründlich lesen, bevor ich weiter mache.
Liebe Grüße, Andreas
PraesidentDeath (24)
(05.07.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AndreasG meinte dazu am 28.07.05:
Hallo Stefan.
Boa. Den Kommentar habe ich ja völlig verschwitzt. Nuldigung.
Danke für Lob und Anregung. Ich weiß auch noch nicht, ob ich die Geschichte weiter schreibe, aber ich denke drüber nach.
Liebe Grüße, Andreas

 Omnahmashivaya (27.02.08)
Eine rührende Geschichte, ist sie echt? Hatte erst schon Angst, dass der Förster keinen anderen Ausweg sieht und es töten muss. Da ist ihm dann die gute Idee gekommen.
Erinnert mich ein wenig an die Vergesellschaftung bei Nagetieren. Die Tiere werden immer getauscht. Käfige stehen nebeneinander., wegen beschnuppern etc. A kommt in Bs Käfig und umgekehrt und werden dann langsam aneinander gewöhnt, weil sie den Geruch des anderen immer mehr annehmen. Hatte das "Problem" neulich selbst bei zwei Tieren aus dem Tierheim. Eines der Tiere wurde in einem Schraubglas ausgesetzt. Nun geht es beiden gut bzw. besser. denn ganz artgerecht kann man es den Tieren nie machen. Aber besser als Tierheim oder Schraublgas. LG Sabine
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram