Voller Vertrauen

Erlebnisgedicht zum Thema Vertrauen

von  Hoehlenkind

Fallengelassen
aus dem siebten Himmel
und dann
liegengelassen.

Lange Jahre
die quälende Frage:
Wem kann ich noch trauen,
wenn es falsch war
dir zu vertrauen ?

Doch was für ein Leben
und wie kann ich lieben
ohne Vertrauen ?

Nun, ich lebe
und liebe wieder,
zwar ohne Glauben
an die Unfehlbarkeit
meiner Lieben,

doch voller Vertrauen
in meine Fähigkeit zu Leiden
und
wenn alle Stricke reißen
in meine Sterblichkeit.

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Kommentare zu diesem Text

MarieM (55)
(23.10.07)
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 Hoehlenkind meinte dazu am 27.10.07:
Freut mich, daß du mich da verstehst.Das Schöne am Selbstvertrauen ist, bedingungsloser lieben zu können. Den anderen Menschen besser annehmen zu können mit all seiner Unvollkommenheit, weil sich die Frage "Wieweit kann ich ihm vertrauen ?" garnicht mehr so stellt.

Lieben lernen heißt Leiden lernen. Nicht weil Liebe eng mit Leiden verbunden wäre, sondern weil die Liebe begrenzt wird durch das Nicht-umgehen-können mit Leiden und die Angst davor.

LG Jobst
(Antwort korrigiert am 27.10.2007)
Alive (53)
(31.10.07)
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 Hoehlenkind antwortete darauf am 31.10.07:
Hallo Volker,freut mich, daß du hierher gefunden hast, nachdem ich gestern deine Texte entdeckt habe. Das Feedback überrascht mich ein wenig, ich halte mich eigentlich schon für einen humorvollen Menschen und dachte, das würde schon irgendwie auch in meine Texte einsickern. Vielleicht sollte ich etwas mehr darauf achten.

Ohne Humor hätte ich mich wohl nie in solche Tiefen getraut. Mag sein, daß er dadurch ein wenig angeschwärzt und nicht immer gleich zu erkennen ist. Auch zu meiner Fähigkeit zu leiden, auf die ich mein Vertrauen aufbaue, gehört er dazu. Fähigkeit mit Leiden umzugehen wär genauer, aber fürs Gedicht zu prosaisch. Die Gefahr von Bitternis und Selbstmitleid besteht seit langem nicht mehr, verglichen mit anderen hab ich sehr wenig zu leiden.

Ich empfinde eigentlich keinen meiner Texte als traurig. Dennoch kann ich verstehen, daß sie bei manchen Lesern Trauer auslösen. Möglicherweise schon allein dadurch, daß ich Unangenehmes anspreche. Die letzten Zeilen dieses Gedichts empfinde ich als tiefen Trost, daß es kein endloses Leiden gibt. Doch mir ist klar, daß es bei anderen auch als sehr makaber ankommen kann.

Liebe Grüße (aus der Altmark), Jobst
(Antwort korrigiert am 31.10.2007)
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