Mein Junge setz dich zu mir ans Bett,
halt deine Hand in meiner.
Stets warst zu mir lieb und nett,
so wie du, war zu mir keiner.
Hast meinen Geschichten stets gelauscht,
geduldig trotz deiner jungen Jahre.
Hast für eine Rose dein Auto getauscht,
die ich für immer im Herzen bewahre.
Strichst mit schmutziger Kinderhand,
oft über mein graues dünnes Haar,
und wenn niemand den Weg zu mir fand,
warst du immer für mich da!
Dein Gesicht schenkte mir oft ein Lachen,
beruhigte meinen bittren Hass.
Für alle war ich stets der Drachen,
dabei tat ich keiner Fliege was.
***
Ach liebste Oma red nicht mehr,
dein Herz ist doch so krank,
selbst das Atmen fällt dir schwer,
und das was ich tat, bedarf keinen Dank.
Die Erwachsenen hatten nur keine Zeit,
es war nicht böse, so sind sie halt!
Doch wir beide sind immer zu zweit,
Oma, warum wird deine Hand so kalt?