15. September : Donde esta el Corte Ingles?

Tagebuch

von  Raggiodisole

15. September    Bilbao – Pamplona – Roncesvalles

Wusstet ihr, dass es in Bilbao zwei „El Corte Ingles“ gibt? Ich auch nicht, aber lasst mich der Reihe nach erzählen.
Morgens weckte uns die spanische Müllabfuhr. Die einzigen Spanier, die früh aufstehen *ggg*. Wir machten uns erstmal auf die Suche nach einer offenen Bar, um unser erstes typisch spanisches Frühstück einzunehmen. Cafè con leche y un croissant.
Nur ganz nebenbei: ich bin ein absoluter „Wursttiger“ und trink zuhause meinen Kaffe ausschließlich schwarz und ohne Zucker. Aber in Spanien ist alles anders *zwinker*

Die Straßenbahn in Bilbao ist grün und sehr schnell unterwegs – sie hat eine eigene Geleisespur. So waren wir in Null Komma Nix im Corte Ingles und ich steuerte schnurstracks in die Abteilung „Digitale Elektronik“ und kratzte all mein Spanisch zusammen um dem freundlichen Herrn mein Anliegen zu erklären. Er hat mich verstanden, aber er schickte mich wieder weg. Weil … in Bilbao gibt’s nämlich zwei „El Corte Ingles“ und im anderen könne mir besser geholfen werden. Ja, der Mann sprach wirklich ausschließlich Spanisch und ICH habe ihn verstanden.
Also machten wir uns auf den Weg und ich leierte im anderen Geschäft mein Anliegen nochmals runter – in perfektem Spanisch selbstverständlich. Der nette Herr nahm meine Kamera, machte selber noch ein paar Fotos und überprüfte dann die Speicherkarte. Und siehe da, das erste Caminowunder geschah. Die Kamera funktionierte einwandfrei, der Nachteil war nur der, dass ich nicht sofort nachschauen konnte, ob das Foto gut geworden war. Aber damit konnte ich ganz gut leben. Meine Laune stieg und wir machten uns auf den Weg ins Museo Guggenheim. Dass ich davon sehr beeindruckt war, brauch ich hier ja wohl nicht ausführlich darlegen, oder?
Aber schließlich wurde es Zeit uns zur Busstation zu begeben, wir mussten ja nach Pamplona. Ein bocadillo con jamon y tomates war schnell gekauft und verzehrt. Der Rucksack schnell wieder gepackt und schon saßen wir im Bus Richtung Pamplona.
Da wir an einem Samstag anreisten gab es von dort leider keinen Bus nach Roncesvalles, aber Spanien ist ein fortschrittliches Land und es gibt Taxis. Also handelten wir den Preis aus und schon bekamen wir zusätzlich auch noch eine kleine Stadtführung von unserem Taxler. Allerdings muss ich zugeben, dass ich seinem Redeschwall nicht immer folgen konnte und mir vieles eher nur zusammenreimte. Aber wir haben uns auf dem Rest der Fahrt dann trotzdem sehr gut unterhalten.
Es war schon relativ spät, als wir in Roncesvalles ankamen. Zum Glück hatte ich von Österreich aus in der Jugendherberge angerufen und zwei Betten reserviert, so dass wir uns darum wenigstens keine Sorgen machen mussten.
Mann, war ich stolz und glücklich als mir der nette, junge Hospitalero den ersten Stempel in mein Credencial gab.
Wir belegten unsere Betten, duschten und kamen gerade noch rechtzeitig zum Pilgergottesdienst mit dem anschließenden Pilgersegen. Doppelt hält besser. Und es war auch wirklich sehr ergreifend.
Im „La Posada“ nehmen wir unser erstes Pilgermenü ein, gemeinsam mit drei Amerikanern und einer Italienerin am Tisch. Und in der Jugendherberge lernen wir zwei Frauen aus Oberösterreich kennen, die vorgestern von St. JPDP gestartet sind. So ein Zufall.
Oder soll ich besser sagen, das IST der camino?

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Kommentare zu diesem Text

MarieM (55)
(19.07.08)
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