Als ich still sein wollte und über mein Leben nachdachte.
Innerer Monolog zum Thema Philosophie
von DanceWith1Life
Durch das nicht ganz wetterfeste Gestein meiner Erinnerung gräbt sich ein seltsames Tier auf der Suche nach einer passenden Umgebung.
Zum Glück ist dies kein Roman, und eine Schreibschublade mit der Aufschrift" Für den Wurm", wird wohl in keiner ordentlichen Bibliothek geduldet.
Es gibt aber eigentlich ganze Regale davon.
Es ist dies auch kein Bücherwurm, denn dort würde er schlichtweg verhungern, eher eine Unterart der Regenwürmer, die alle
abgefallenen Blätter ins Erdreich zerrt in und sie dort fein säuberlich verdaut. Und ich trau mich eigentlich nur diesen Instinkt so zu
nennen, seit ich einen Bericht über Regenwürmer gesehen habe, und wie sie ihre "Arbeit" erledigen.
Und ich dachte über beide, also den Regenwurm dort draussen und das Tier in der Schublade.
Ich dachte immer, was ist das nur für ein seltsames Tier.
Bis neulich.
Wirklich, neulich im Fernsehen, sah ich einen Artgenossen.
Oder bei uns Menschen spricht man eher, von einem, der dieselbe Sprache spricht.
Und auch das ist nicht ganz hundertprozentig, denn bestimmte Sachen, hätte ich nie so gesagt.
Es war eine dieser Tagungen zum Thema Zukunft.
Und es war eine wirklich illustre Runde.
Und ich hörte jemanden dieselben Puzzleteile zusammenfügen, wie dies mein Wurm immer tut.
Ich hörte jemanden dieselben Schlussfolgerungen aussprechen. Und ich dachte, nicht mehr wie sonst immer, das gibt es nicht, ich
hörte nur zu, und folgte seinem Gang, und normalerweise steht hier Gedankengang, das ist aber eine ziemlich unzureichende Bezeichnung, denn es gehört ein Haufen erlebtes Schicksal und Menschsein dazu, diese Gedanken in dieser Reihenfolge aneinander zu fügen.
Wie so oft und so wie es mir auch immer geht, wurde auch ein Lied zitiert, natürlich Beatles, natürlich, All You need is Love, ich würde sogar sagen, wir brauchen die Liebe unbedingt.
Es wird nicht mehr sehr viel Spass machen, wenn wir nicht endlich auf die Liebe hören.
Mir fällt dann immer gleich noch ein Lied ein, aus derselben Epoche, Both Sides Now, da gibt es diese Zeile, die sich immer ein wenig
verändert, I really, really don't know Love at all.
Sie werden sicher einwerfen, was soll das denn, zuerst auf den Punkt bringen, all we need is Love, und dann behaupten, wir wüssten gar nicht was Liebe ist, ich sag's ja, ein seltsames Tier dieser Wurm, aber er hat recht, wir wissen tatsächlich nicht viel von der Liebe.
Wir wissen noch nicht mal, wie sehr wie sie brauchen. Und jedes Mal wenn einer in seiner Symphonie an diesen Punkt anrennt, an dem er feststellt, wie sehr er die Liebe braucht, ist dies ein seltsamer Anlass, und wir nennen das immer, im Regen stehen, oder einen Verlust erleiden.
Wir haben auch keine wirkliche, wie sagt man das hier, also ich habe neulich gehört, dass im Gehirn so-genannte Bahnen entstehen, damit die Information schneller oder manchmal sogar überhaupt ankommt, das nennt man Training.
WIr werden uns dessen selten wirklich bewusst, welch immenses Training unser Alltag bereits hinter sich hat, und was für feste Bahnen dort schon sind.
Wenn also dieses Tier seine gewohnten Gänge geht, und in all der Routine und Sicherheit der Alltag in Schwung kommt, und es braucht schon ein intakt funktionierendes Gehirn möchte man meinen, einen so-genannten modernen Alltag auf diesem Niveau am Laufen zu halten, das sind tausende von Informationen, die man richtig einschätzen muss, Sachen, die jedes Tier noch instinktiv erledigen konnte, brauchen eine Grundausbildung, von der man vor hundert Jahren noch nicht mal wusste, dass es so was gibt.
Aber es hat nichts mit der Kultur des Lebens zu tun, es war nur eine Weiterentwicklung der maschinellen Hilfsmittel, und je besser diese so-genannten Verbesserungen wurden, desto komplexer wurde ihre Bedienung, aber wir vergessen immer, dass im Grunde, der Tag und das Menschsein noch keine Ausbildung erhalten haben, und es fühlt sich ein bisschen so an wie ein Gedicht von Rilke, sie
kennen das doch, der Panther, ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.
Und genau dieses Gedicht wird dann seltsamer Weise zu einem Schlüsselsatz in einem Film, namens Zeit des Erwachens, und es geht dort um Leute, deren ganzes Training krankheitsbedingt zusammen bricht. Und die sitzen dann da und wissen eigentlich gar nicht mehr was hier sollen, also wirklich nicht mehr, und es gibt auch keine Möglichkeit mehr, sie zu erreichen.
Sie leben noch, aber sonst ist es ziemlich einsilbig.
Und sie, man nennt das, sprechen nicht mehr an, seltsam nicht wahr.
Sie sind nicht mehr erreichbar.
Und es klingt vielleicht ein wenig übertrieben, aber dieser Wurm in mir, bekam ein frösteln als er das sah.
Und natürlich sind das Schauspieler und die ganze Szene ist ein wenig verfälscht und alles, aber das ist wirklich passiert. Und im
Film geht es dann um ein Medikament, das ihnen eine Zeit des Erwachens beschert und sie können wieder Spass haben und miteinander kommunizieren und all diese für uns selbstverständlichen Dinge tun.
Also ich hörte dann im Laufe der Zeit von vielen anderen Geschichten und so-genannten wissenschaftlichen Erkenntnissen, von körpereigenen Stoffen, die bestimmte Gefühle auslösen und von Drogenähnlichen Substanzen, und von den Unterschieden
zwischen den Stoffen und all diese seltsamen Fakten.
Das interessierte diesen Wurm nicht die Bohne.
Und ich vergass die ganze Szene, sie wurde abgespeichert und in die Schublade gelegt, sie erinnern sich "Für den Wurm", die in keiner Bibliothek zu finden ist.
Ich hab das dann immer wieder gern erzählt, also diese Geschichte, von diesen Menschen, die für kurze Zeit aus dem Gefängnis ihrer Krankheit ausbrechen.
Und alle, die den Film kannten, sagten immer, das ist schon unglaublich beeindruckend gespielt, und ich wusste dann gar nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte.
Wie gesagt, es ruhte eigentlich in dieser Schublade und schlummerte träge vor sich hin, als plötzlich ein neues Blatt auf die Erde fiel. Dieses Blatt, Puzzleteil, Szene, wie immer sie das nennen wollen, für das sich mein Wurm interessierte, war ein simpler Scherz eines sehr bekannten Moderators, oder wie immer er sich sieht, er ist sicher mehr als das, der in einer Gesprächsrunde über irgendeinen Tatbestand witzelte, und sagte, der Hesse in mir.
Sie erinnern sich doch, Hermann Hesse, in meiner Generation haben ihn die meisten noch gelesen.
Und mein Wurm hörte diesen Scherz und mir fröstelte wieder, und diesmal verstand ich es so gar nicht. Aber ich liess ihn gewähren und verfolgte seine Wühlereien und Querverbindungen und all den Erinnerungen, mit denen er dahergeknabbert kam, er erinnerte sich an Gespräche damals, hauptsächlich über Hessens Siddharta, in dem sich viele meiner Freunde wiedererkannten.
Und plötzlich flüsterte er, aus einer mir sehr verborgenen Ecke eine Überschrift zu seinen Gedanken, er nannte es den Siddharta-Konflikt, mehr verriet er mir noch nicht.
Ich war natürlich gespannt, denn ich hatte hitzige Gespräche geführt damals.
Dieser Wurm in mir, kam doch tatsächlich daher und behauptete, dass nicht mal Hesse selbst seine Geschichte so ganz verstanden hat.
Das ist natürlich eine grandiose Behauptung.
Und der Konflikt, der in Hessens Buch über zwei unterschiedliche Charaktere widergespiegelt wird, Govinda und Siddharta, die sich zu gut kennen, um einander etwas vormachen zu können, von denen der eine, den Buddha trifft und ihm folgt, und der andere keine "solchen Trampelpfaden" folgen mag, auf denen so viele gehen.
Diesen Konflikt, den Hesse in seiner sehr erfolgreichen Sprache beschrieben hat, den viele meiner Generation kennen, und zwar auf die eine oder andere Art.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, wir haben uns festgebissen damals.
Und zwar in ziemlich belanglosen Nebensächlichkeiten.
Wir glaubten doch tatsächlich damals, es ging darum, einen Lehrer zu finden oder eben seine eigenen Wege zu gehen.
Mein Wurm erhebt da Einspruch.
Und ich frage mich so langsam, was dieses Tier eigentlich will.
Das ist allerdings eine Frage, die beantwortet er mir sofort, du erinnerst dich an diese Bahnen im Gehirn, sie müssen gegraben werden, mehr nicht.
Ich bin natürlich erstaunt über die einfache Logik, die in dieser Antwort liegt.
Aber ich verstehe das, und frage ihn, was das denn dann soll.
Siddharta hatte auch einen Lehrer, den Fährmann, er hat ihm seine einfache Wahrheit gezeigt.
Ja und, ich verstehe noch nicht ganz.
All die so-genannten Irrwege, die in dieser Geschichte geschildert werden, versteh doch, es spielt keine Rolle.
In diesem entscheidenden Augenblick, das Leben verstehen, wann immer dieser Augenblick sein wird, darum gekämpft zu haben, nicht aussen mit Waffen, innen, mit allem was man hat, gehofft und gelebt zu haben, und alles wurde vom Sturm mitgerissen, nehmen sie irgendein poetisches Bild für diese Erfahrung, es gibt tausende, die Bücher sind voll davon.
Aber sich zu erinnern, was das heisst, das tierische Vergnügen am Leben zu sein, als Mensch, das kann kein Buch, das können nicht mal die Werbespotmacher, auch wenn sie uns ständig vorgaukeln, genau das zu können.
Das kann nur einer selbst verstehen, oder es eben vergessen, mit oder ohne Lehrer und Religion und Disziplin oder was es da sonst noch alles gibt.
Und wieso sollte man dann so viel Wert auf die Umstände legen, in denen das passieren kann.
Es gibt keine Garantie.
Weder wenn ich meine eigenen Wege suchen will oder wenn ich jemandem folge, der helfen will.
Und Buddha, Jesus, Mohammed, sie alle wollten helfen, daran besteht doch kein Zweifel.
Was wir dann daraus gemacht haben, das ist eine ganz andere Geschichte.
Es gibt keine Garantie, wann sich mein Herz dem Leben öffnen wird, ich kann sogar vergessen, dass dies möglich ist, und den Rest kennt jeder von uns in und auswendig.
Darüber brauchen wir nicht mehr viel zu sagen, was alles passiert, wenn ein Mensch vergisst, was das Leben ist.
Selbst die alten Griechen, die doch unsere ganze heutige westliche Denkweise so beeinflusst haben, Demokratie, Sport, Philosophie, Kunst, unglaublich viele dieser Ansätze, dessen was wir Kultur nennen, selbst die, beschäftigten sich mit der Tatsache, dass ein Mensch etwas sucht, und sie maßen dieser Tatsache eine besondere Bedeutung bei, sie hatten sogar ein eigenes Wort dafür, entelechy.
Wir haben diese Tatsache ignoriert.
Alles andere haben wir aufgegriffen und verbessert, das Verständnis dessen, was die Griechen "entelechy" nannten, ist völlig verloren gegangen.
Zum Glück ist dies kein Roman, und eine Schreibschublade mit der Aufschrift" Für den Wurm", wird wohl in keiner ordentlichen Bibliothek geduldet.
Es gibt aber eigentlich ganze Regale davon.
Es ist dies auch kein Bücherwurm, denn dort würde er schlichtweg verhungern, eher eine Unterart der Regenwürmer, die alle
abgefallenen Blätter ins Erdreich zerrt in und sie dort fein säuberlich verdaut. Und ich trau mich eigentlich nur diesen Instinkt so zu
nennen, seit ich einen Bericht über Regenwürmer gesehen habe, und wie sie ihre "Arbeit" erledigen.
Und ich dachte über beide, also den Regenwurm dort draussen und das Tier in der Schublade.
Ich dachte immer, was ist das nur für ein seltsames Tier.
Bis neulich.
Wirklich, neulich im Fernsehen, sah ich einen Artgenossen.
Oder bei uns Menschen spricht man eher, von einem, der dieselbe Sprache spricht.
Und auch das ist nicht ganz hundertprozentig, denn bestimmte Sachen, hätte ich nie so gesagt.
Es war eine dieser Tagungen zum Thema Zukunft.
Und es war eine wirklich illustre Runde.
Und ich hörte jemanden dieselben Puzzleteile zusammenfügen, wie dies mein Wurm immer tut.
Ich hörte jemanden dieselben Schlussfolgerungen aussprechen. Und ich dachte, nicht mehr wie sonst immer, das gibt es nicht, ich
hörte nur zu, und folgte seinem Gang, und normalerweise steht hier Gedankengang, das ist aber eine ziemlich unzureichende Bezeichnung, denn es gehört ein Haufen erlebtes Schicksal und Menschsein dazu, diese Gedanken in dieser Reihenfolge aneinander zu fügen.
Wie so oft und so wie es mir auch immer geht, wurde auch ein Lied zitiert, natürlich Beatles, natürlich, All You need is Love, ich würde sogar sagen, wir brauchen die Liebe unbedingt.
Es wird nicht mehr sehr viel Spass machen, wenn wir nicht endlich auf die Liebe hören.
Mir fällt dann immer gleich noch ein Lied ein, aus derselben Epoche, Both Sides Now, da gibt es diese Zeile, die sich immer ein wenig
verändert, I really, really don't know Love at all.
Sie werden sicher einwerfen, was soll das denn, zuerst auf den Punkt bringen, all we need is Love, und dann behaupten, wir wüssten gar nicht was Liebe ist, ich sag's ja, ein seltsames Tier dieser Wurm, aber er hat recht, wir wissen tatsächlich nicht viel von der Liebe.
Wir wissen noch nicht mal, wie sehr wie sie brauchen. Und jedes Mal wenn einer in seiner Symphonie an diesen Punkt anrennt, an dem er feststellt, wie sehr er die Liebe braucht, ist dies ein seltsamer Anlass, und wir nennen das immer, im Regen stehen, oder einen Verlust erleiden.
Wir haben auch keine wirkliche, wie sagt man das hier, also ich habe neulich gehört, dass im Gehirn so-genannte Bahnen entstehen, damit die Information schneller oder manchmal sogar überhaupt ankommt, das nennt man Training.
WIr werden uns dessen selten wirklich bewusst, welch immenses Training unser Alltag bereits hinter sich hat, und was für feste Bahnen dort schon sind.
Wenn also dieses Tier seine gewohnten Gänge geht, und in all der Routine und Sicherheit der Alltag in Schwung kommt, und es braucht schon ein intakt funktionierendes Gehirn möchte man meinen, einen so-genannten modernen Alltag auf diesem Niveau am Laufen zu halten, das sind tausende von Informationen, die man richtig einschätzen muss, Sachen, die jedes Tier noch instinktiv erledigen konnte, brauchen eine Grundausbildung, von der man vor hundert Jahren noch nicht mal wusste, dass es so was gibt.
Aber es hat nichts mit der Kultur des Lebens zu tun, es war nur eine Weiterentwicklung der maschinellen Hilfsmittel, und je besser diese so-genannten Verbesserungen wurden, desto komplexer wurde ihre Bedienung, aber wir vergessen immer, dass im Grunde, der Tag und das Menschsein noch keine Ausbildung erhalten haben, und es fühlt sich ein bisschen so an wie ein Gedicht von Rilke, sie
kennen das doch, der Panther, ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.
Und genau dieses Gedicht wird dann seltsamer Weise zu einem Schlüsselsatz in einem Film, namens Zeit des Erwachens, und es geht dort um Leute, deren ganzes Training krankheitsbedingt zusammen bricht. Und die sitzen dann da und wissen eigentlich gar nicht mehr was hier sollen, also wirklich nicht mehr, und es gibt auch keine Möglichkeit mehr, sie zu erreichen.
Sie leben noch, aber sonst ist es ziemlich einsilbig.
Und sie, man nennt das, sprechen nicht mehr an, seltsam nicht wahr.
Sie sind nicht mehr erreichbar.
Und es klingt vielleicht ein wenig übertrieben, aber dieser Wurm in mir, bekam ein frösteln als er das sah.
Und natürlich sind das Schauspieler und die ganze Szene ist ein wenig verfälscht und alles, aber das ist wirklich passiert. Und im
Film geht es dann um ein Medikament, das ihnen eine Zeit des Erwachens beschert und sie können wieder Spass haben und miteinander kommunizieren und all diese für uns selbstverständlichen Dinge tun.
Also ich hörte dann im Laufe der Zeit von vielen anderen Geschichten und so-genannten wissenschaftlichen Erkenntnissen, von körpereigenen Stoffen, die bestimmte Gefühle auslösen und von Drogenähnlichen Substanzen, und von den Unterschieden
zwischen den Stoffen und all diese seltsamen Fakten.
Das interessierte diesen Wurm nicht die Bohne.
Und ich vergass die ganze Szene, sie wurde abgespeichert und in die Schublade gelegt, sie erinnern sich "Für den Wurm", die in keiner Bibliothek zu finden ist.
Ich hab das dann immer wieder gern erzählt, also diese Geschichte, von diesen Menschen, die für kurze Zeit aus dem Gefängnis ihrer Krankheit ausbrechen.
Und alle, die den Film kannten, sagten immer, das ist schon unglaublich beeindruckend gespielt, und ich wusste dann gar nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte.
Wie gesagt, es ruhte eigentlich in dieser Schublade und schlummerte träge vor sich hin, als plötzlich ein neues Blatt auf die Erde fiel. Dieses Blatt, Puzzleteil, Szene, wie immer sie das nennen wollen, für das sich mein Wurm interessierte, war ein simpler Scherz eines sehr bekannten Moderators, oder wie immer er sich sieht, er ist sicher mehr als das, der in einer Gesprächsrunde über irgendeinen Tatbestand witzelte, und sagte, der Hesse in mir.
Sie erinnern sich doch, Hermann Hesse, in meiner Generation haben ihn die meisten noch gelesen.
Und mein Wurm hörte diesen Scherz und mir fröstelte wieder, und diesmal verstand ich es so gar nicht. Aber ich liess ihn gewähren und verfolgte seine Wühlereien und Querverbindungen und all den Erinnerungen, mit denen er dahergeknabbert kam, er erinnerte sich an Gespräche damals, hauptsächlich über Hessens Siddharta, in dem sich viele meiner Freunde wiedererkannten.
Und plötzlich flüsterte er, aus einer mir sehr verborgenen Ecke eine Überschrift zu seinen Gedanken, er nannte es den Siddharta-Konflikt, mehr verriet er mir noch nicht.
Ich war natürlich gespannt, denn ich hatte hitzige Gespräche geführt damals.
Dieser Wurm in mir, kam doch tatsächlich daher und behauptete, dass nicht mal Hesse selbst seine Geschichte so ganz verstanden hat.
Das ist natürlich eine grandiose Behauptung.
Und der Konflikt, der in Hessens Buch über zwei unterschiedliche Charaktere widergespiegelt wird, Govinda und Siddharta, die sich zu gut kennen, um einander etwas vormachen zu können, von denen der eine, den Buddha trifft und ihm folgt, und der andere keine "solchen Trampelpfaden" folgen mag, auf denen so viele gehen.
Diesen Konflikt, den Hesse in seiner sehr erfolgreichen Sprache beschrieben hat, den viele meiner Generation kennen, und zwar auf die eine oder andere Art.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, wir haben uns festgebissen damals.
Und zwar in ziemlich belanglosen Nebensächlichkeiten.
Wir glaubten doch tatsächlich damals, es ging darum, einen Lehrer zu finden oder eben seine eigenen Wege zu gehen.
Mein Wurm erhebt da Einspruch.
Und ich frage mich so langsam, was dieses Tier eigentlich will.
Das ist allerdings eine Frage, die beantwortet er mir sofort, du erinnerst dich an diese Bahnen im Gehirn, sie müssen gegraben werden, mehr nicht.
Ich bin natürlich erstaunt über die einfache Logik, die in dieser Antwort liegt.
Aber ich verstehe das, und frage ihn, was das denn dann soll.
Siddharta hatte auch einen Lehrer, den Fährmann, er hat ihm seine einfache Wahrheit gezeigt.
Ja und, ich verstehe noch nicht ganz.
All die so-genannten Irrwege, die in dieser Geschichte geschildert werden, versteh doch, es spielt keine Rolle.
In diesem entscheidenden Augenblick, das Leben verstehen, wann immer dieser Augenblick sein wird, darum gekämpft zu haben, nicht aussen mit Waffen, innen, mit allem was man hat, gehofft und gelebt zu haben, und alles wurde vom Sturm mitgerissen, nehmen sie irgendein poetisches Bild für diese Erfahrung, es gibt tausende, die Bücher sind voll davon.
Aber sich zu erinnern, was das heisst, das tierische Vergnügen am Leben zu sein, als Mensch, das kann kein Buch, das können nicht mal die Werbespotmacher, auch wenn sie uns ständig vorgaukeln, genau das zu können.
Das kann nur einer selbst verstehen, oder es eben vergessen, mit oder ohne Lehrer und Religion und Disziplin oder was es da sonst noch alles gibt.
Und wieso sollte man dann so viel Wert auf die Umstände legen, in denen das passieren kann.
Es gibt keine Garantie.
Weder wenn ich meine eigenen Wege suchen will oder wenn ich jemandem folge, der helfen will.
Und Buddha, Jesus, Mohammed, sie alle wollten helfen, daran besteht doch kein Zweifel.
Was wir dann daraus gemacht haben, das ist eine ganz andere Geschichte.
Es gibt keine Garantie, wann sich mein Herz dem Leben öffnen wird, ich kann sogar vergessen, dass dies möglich ist, und den Rest kennt jeder von uns in und auswendig.
Darüber brauchen wir nicht mehr viel zu sagen, was alles passiert, wenn ein Mensch vergisst, was das Leben ist.
Selbst die alten Griechen, die doch unsere ganze heutige westliche Denkweise so beeinflusst haben, Demokratie, Sport, Philosophie, Kunst, unglaublich viele dieser Ansätze, dessen was wir Kultur nennen, selbst die, beschäftigten sich mit der Tatsache, dass ein Mensch etwas sucht, und sie maßen dieser Tatsache eine besondere Bedeutung bei, sie hatten sogar ein eigenes Wort dafür, entelechy.
Wir haben diese Tatsache ignoriert.
Alles andere haben wir aufgegriffen und verbessert, das Verständnis dessen, was die Griechen "entelechy" nannten, ist völlig verloren gegangen.
Anmerkung von DanceWith1Life:
Das Versprechen (2) oder Der Siddharta-Konflikt