Zu Beginn einige Tatsachen. Die Zahl der Handys in Deutschland hat sich innerhalb von fünf Jahren (1998-2003) von 4,3 auf 43,3 Millionen etwa verzehnfacht. Hatten 1998 11,2% aller deutschen Haushalte mindestens ein Handy, waren es nur fünf Jahre später bereits 72,5%.[1] Es steht zu vermuten, dass mittlerweile die 50-Millionen-Marke sowie die 80%-Marke beim Ausstattungs-grad erreicht wurden. Damit wird es derzeit in Deutschlands Haushalten mehr mobile als stationäre Telefone geben.[2]
Eine noch eindeutigere Sprache spricht der Ausstattungsstand, der das mehrfache Vorhandensein eines Gegenstandes in einem Haushalt berücksichtigt. Waren 1998 in 100 Haushalten 12,2 Handys vorhanden, so waren es 2003 bereits 114,2.[3] Das bedeutet, dass es in vielen Haushalten zwei oder mehr Handys gibt, dass in einer Familie also u. U. beide Partner und auch die Kinder über ein mobiles Telefon verfügen.
Eine Studie aus dem Jahre 2004 bestätigt dies[4]: Demnach besitzen 90% der 12- bis 19-jährigen Jugendlichen in Deutschland (mindestens) ein Handy, Tendenz steigend. Im Jahr 1998 waren es 8%. Mädchen (91%) sind dabei etwas besser ausgestattet als Jungen (88%). Bei der jüngsten Altersgruppe, den 12- bis 13-jährigen, besitzen 75% ein eigenes Mobiltelefon, bei den 18- bis 19-jährigen beträgt dieser Anteil 97%. Die Wahrscheinlichkeit, einen 18jährigen Deutschen zu treffen, der kein Handy besitzt, ist also etwa so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass im Roulett genau die Zahl getroffen wird, auf die man gesetzt hat.
*klingel*
Entschuldigung!
Anmerkungen:
[1] Statistisches Bundesamt Deutschland (2004): Ausstattung privater Haushalte mit Informations- und Kommunikationstechnik. Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998 und 2003. In: http://www.destatis.de/basis/d/evs/ budtab6.php (eingesehen am 03.01.2006).
[2] Zwei qualitative Indizien für das neue Primat des Handys gegenüber dem Festnetztelefon sind etwa die Umbenennung des Radsportteams „Telekom“ in „T-Mobile“ zur Saison 2004 und folgende Begebenheit, die ich kürzlich in der U-Bahn beobachten konnte: Eine Gruppe Jugendlicher tauschte Telefonnummern aus, wobei die Handynummer entweder ausschließlich oder aber zuerst abgefragt wurde.
[3] Statistisches Bundesamt Deutschland (2004): Ausstattung privater Haushalte mit Informations- und Kommunikationstechnik. Ergebnis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1998 und 2003. In: http://www.destatis.de/basis/d/evs/ budtab6.php (eingesehen am 03.01.2006).
[4] Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland. In: http://edublog-phr.kaywa.ch/m-learning/handy-nutzung-in-deutschland-2004.html (eingesehen am 03.01.2006).
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Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(18.05.15)
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