Neues Leben im Haus

Text

von  ManMan

Es war eine denkwürdige Prozession, die sich da von der Scheune über das Kopfsteinpflaster zum Haus bewegte. An der Spitze Elvira, die soeben von der Schule gekommen war und ein so ernstes Gesicht machte, als müsste sie die Welpen ganz allein aufziehen. Sie trug zwei von ihnen auf dem Arm, Oma Lisbeth ebenfalls, und die kleine Johanna, die an anderen Tagen auf einem Pferd ritt und es fast allein versorgte, hatte es sich nicht nehmen lassen, die alte, braune Reisetasche mit den restlichen Welpen zu tragen. Damit Mona nicht unruhig wurde, ließ sie diese direkt neben der Tasche mitlaufen.. Sie wirkte sehr besorgt, aber auch sehr erschöpft. Zwischendurch setzte Johanna zweimal die Tasche ab, um Mona zu streicheln.
Die beiden Frauen waren inzwischen an der Haustür angelangt. Sie öffneten sie und ließen die  Kleinen auf den Boden. Während Elvira eine alte Decke aus dem Wandschrank holte, weil sie meinte, der geflieste Boden der Diele sei zu kalt, hielt Oma Lisbeth die Außentür weit auf und rief: „Mach schon, Johanna! Es ist kalt!“
Mona legte sich als erste hin. Sie blieb nicht lange allein. Bald wuselten die elf Welpen um sie herum, hingen  Milch saugend an ihren Zitzen oder erkundeten neugierig die Umgebung. Allerdings hatte Mona ein wachsames Auge auf jeden von ihnen. Traut sich einer zu weit weg, holte sie ihn umgehend zurück, indem sie ihn vorsichtig mit den Zähnen anfasste und auf die Decke zurücksetzte.
Was für einen Hunger die Kleinen hatten! Sie sogen ohne Unterlass und zum Glück hatte Mona genug Milch für alle.

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