18. Juni: Nuevo, barato y distante solo a unos dos cien metros

Tagebuch

von  Raggiodisole

Von Santiago nach Cap Finisterre

Eine fürchterliche Nacht mit Radau und Hundegebell hat uns trotz Ohropax erst in den frühen Morgenstunden etwas Schlaf gegönnt und wir sind erst gegen 8 Uhr aus den Federn. Um 10 Uhr geht unser Bus nach Cap Finisterre und wir machen uns gleich auf den Weg zur parada de autobus no. 5 um mit ihm zum Bushauptbahnhof zu kommen. Dort kaufen wir uns die Fahrkarten bevor wir uns ein gutes Frühstück gönnen.
Das Wetter ist schön und die Fahrt dauert, aber der herrliche Blick, besonders auf dem letzten Stück entschädigt.
In Cap Finisterre sind wir kaum aus dem Bus gestiegen und haben unsere mochilas aus dem Gepäckraum geholt,  drückt uns ein Mann einen Zettel mit einem Hotelangebot in die Hand. Hotel nuevo y barato, erklärt er uns und sprintet los. Nachdem er mir auf meine Frage, ob es sehr weit entfernt sei, versichert, es seien nur a unos dos cien metros überlegen wir nicht lange und folgen ihm. Und tatsächlich erreichen wir bald ein Hotel und checken ein. 40,00 € inklusive Halbpension für zwei Personen ist ja ein Schnäppchen. Das Zimmer ist geräumig und nett eingerichtet.
Wir essen eine Kleinigkeit und machen dann einen Spaziergang an den Strand. Mutig stecke ich meine Zehen in den Atlantik. Lukas ist schafft es wenigstens bis zu den Knien. Brrr, ist das kalt. Dann gehen wir ins Hotel und ruhen ein wenig, bevor wir uns auf den Weg ans Ende der Welt machen.
Heuer kommt es mir gar nicht so lang vor. Aber wir haben auch Proviant und was zu trinken mit. Oben gehen wir ein wenig herum und Lukas macht Fotos. Dann suchen wir eine Feuerstelle, wo wir unsere Kleider verbrennen wollen. Ein alter Pilgerbrauch, der besagt, dass mit den Kleidern der alte Mensch verbrannt wird.
Es dauert eine zeit lang, bis wir ein Feuer entfachen können und die Flammen lodern, aber schließlich gelingt es und wir überantworten unsere T-Shirts dem Feuer.
Weiter draußen auf den Klippen sitzt „Rimini“, unser Biker aus Italien. Lukas hat ihn sehr ins Herz geschlossen- sein Lieblingspilger sozusagen, und wenn er  schwindelfrei wäre, wäre er sicher zu ihm hinunter geklettert .So begnügen wir uns mit einem Gruß und einem Winken.
Wir bleiben noch ein wenig uns schauen aufs Meer hinaus. Ich erinnere mich an das Vorjahr und schreib Gitti eine sms.
Dann gehen wir ins Hotel zurück, duschen und gehen Abendessen. Die caldo gallego war ausgezeichnet und auch Hauptgang und postre schmeckten hervorragend. Das Hotel kann man weiter empfehlen.
Ein kleiner Spaziergang bevor wir uns zu Bett begeben. Morgen wollen wir ausschlafen und erst mit dem späteren Bus nach Santiago zurück fahren.

Cada encuentro
es un encoentro
contigo mismo.

Jede Begegnung ist eine
Begegnung mit sich selbst.

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