Folie

Naturgedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Isaban

Es weht ein vages Sommerzirpen im
Oktoberwind, der schon seit Tagen
über meine Wange streicht. Es streift
fast wie ein scheuer Kuss das Ohr,

als wüchse vor dem Gartentor
noch heimlich Junigras;
kaum hörbar, ganz, ganz zart,
beinahe unbestimmt

schwimmt Zirzenklang den Weg entlang.
Ob da noch Grillen sind?
Ein Heupferd, ein Zikadensturm,
der sich im Säuseln übt, das Heimchen,

das sich selbst am Herd erwärmt,
um nicht dem Winter ins Gesicht zu sehn?
Egal. Jetzt im Oktober klingt
das Zirpen wunderschön.

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(12.10.08)
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 franky (12.10.08)
Hey liebe Sabine,

Mir gefällt dein Oktobergedicht mit Zirzen und Zirpen und allem was du da noch versteckt hast.

Liebe Sonntagsgrüsse
von
Franky

 styraxx (12.10.08)
Das ist ein wunderschönes Gedicht. Ich habe Herbstfarben vor Augen und höre ein leises Zirpen. Mir gefällt wie LI sich noch am letzten Zipfel Sommer festhält. Schön formuliert der Übergang von einer Jahreszeit in die andre, was nach meiner Interpretation auch als Allegorie zu verstehen ist.

Liebe Grüsse c.
(Kommentar korrigiert am 12.10.2008)

 ManMan (12.10.08)
Beim Titel muss ich noch überlegen. Legt sich des Sommers Folie über die abgeernteten Felder? Der scheue Kuss des Windes ist genial, das heimliche Wachsen des Grases ebenfalls. Gefällt mir gut!
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