Hämoglobin

Kurzprosa zum Thema Liebe und Sehnsucht

von  Mondsichel

Es ist unmöglich zu sagen, ich könne es wagen, auch nur einen Tag noch ohne Dich zu sein, der Du mir demütig ergeben bist. Eine Erkenntnis die tiefer sich in mein Fleische schält und selbst in den dunkelsten Ebenen meines Denkens und Strebens ein Heim gefunden hat. Bin ich verrückt? So erinnere ich mich doch daran, das Du der Gesandte warst, der mich erkennen ließ, das dieses Leben zu klein für mich ist. Hab ich mich verloren? Ich seh' zurück mit suchendem Blick, versuch zu erkennen wer ich einst war, wie glücklich und sorglos ich durch die Welten schritt. Oh mir fällt der kalte Schauer über den Rücken - die Fassade meines Glücks ist abgeblättert. Ich will dort hin wo ich mein Antlitz verlor und doch bleib ich festgenagelt am selben Platze, während Dein Lächeln mich sacht in seine Arme nimmt und Sehnsucht sich auf nacktes Fleisch ergießt. Alles zieht und zerrt an meiner Seele. Stück für Stück wird mir bewusst: Ich brauche Dich, um mich von der Lüge zu befreien. Um endlich zu erkennen was ich will, wohin ich will! Aber ach, ich verliere mich in Dir.

Diese Gefühle sind aus Träumen gewoben - eine Illusion die niemals Realität sein kann - eine weitere Lüge bricht am neuen Morgen an.

Oh strahlendes Irrlicht, kann ich Glauben Dir schenken? Oder wirst auch Du mich noch tiefer versenken, in meines Verlangens tiefes Moor? Ich ersticke, wenn ich ohne Dich bin. Nur Du malst mir die Wangen rot! Du machst mich trunken mit der Köstlichkeit ungelebter Fantasien, die sich mir in Deiner Gegenwart eröffnen. Ich kann und will nie mehr ohne Dich sein, werd ich unter der bitteren Erkenntnis auch noch lauter schrein, als jede Lust mir ihr Stoßgebet entfahren ließ. Bin ich gar am End' der Zeiten angelangt? Tränen laufen über mein Gesicht, es ist die Verzweiflung die mir das Herz zerbricht. Meine Augen klar in die Zukunft blicken - sie sehen - ich werd noch mehr zerstören als ich es bis jetzt tat. Noch viel mehr Schmerz erwartet mein zerborstenes Herz. Es wird verbrennen zu Asche und ich muss erkennen, das ich nichts mehr habe, was ich Dir eröffnen könnt'. Noch wiegt sich mein Geist, noch sehnt sich der Leib. Doch wenn Du mir Dein Antlitz zeigst, werd ich versinken und ertrinken, an meiner größten Narretei...

(c)by Acana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Für Alexandra... und dem größten Melodrama aller Zeiten...

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Kommentare zu diesem Text


 franky (02.04.09)
Hi liebe Arcy,
Du kannst nur mit deiner Liebe lieben, nicht mit jener die dir geschenkt wird. Du kannst auch nur Glücklich sein mit den Schätzen die in deinem Herzen gewachsen sind, nicht mit Augenblicken die dir jemand in deinen Geschenkkorb wirft.
Dein Leben ist so reich, du stehst direkt unter dem hellsten Licht und kannst es selber nicht erkennen.
Deine Selbstsicherheit ist dein größtes Kapital, setze es nicht leichtsinnig aufs Spiel, andere könnten schadenfroh lachen wenn du schwankend deinen Lebensweg suchen müßtest.
Du bist durch Himmel und Hölle gegangen
und das hat dich zu einer herrlichen Grösse geformt.
Liebe ist ein lebendiges Lebensfeuer,
um immer wieder neu zu wachsen, nicht um zu verbrennen.
Ein Gedicht aus deiner feurigen Feder, ein wunderschönes Gefühlspanorama.

Wünsche dir einen frühlingshellen Sonnentag
Franky:))***

 Mondsichel meinte dazu am 02.04.09:
Liebster Franky,

keine Sorge, ich stelle in diesem Text nur eine Sicht der Dinge dar. Mir geht es sehr gut und der Inhalt ist einer sehr engen Freundin gewidmet, die sich momentan in der beschriebenen Situation befindet. Ich habe mich längst über solche Situation hinweg gehoben :D
Da ich in gewisser Hinsicht aber doch involviert bin, wenn auch nur als gute Seele an ihrer Seite, habe ich alle Emotionen die in mir aufkamen versucht zu umschreiben und ich bin auf ihre Welt getroffen, als ich ihn schrieb. Sie hat geweint... und sie wird mit Sicherheit auch ihren Weg zur Größe finden. Wenn sie erst einmal weiß, woran sie in diesem Leben ist. :)

Liebe Grüßle
(es war ein wundervoller Tag, in jeglicher Hinsicht)
Deine Arcy
Elvarryn (36)
(02.04.09)
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 Mondsichel antwortete darauf am 02.04.09:
Hallöchen Elvarryn, habe versucht den Text jetzt etwas verständlicher darzustellen und habe einige Änderungen (wenn auch nicht am Stil) vorgenommen. Wenn Du noch mal rüberschauen magst, würde ich mich freuen :)

Liebe Grüßle
Arcy
asche.und.zimt (24)
(12.06.09)
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 Mondsichel schrieb daraufhin am 08.07.09:
Ich bin eigentlich auch mehr so ein Vertreter der Kurzprosa ohne Reime, mag es eben freier und ungezwungen zu schreiben. Bei diesem Werk ist es mir aber irgendwie passiert und ich finde sie unterstreichen bestimmte Passagen dadurch besonders. Vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber Experimente sind dazu da zu sehen ob es wirkt oder nicht. :)
Ich danke Dir jedenfalls für Deine ausgiebige Kritik und freue mich das der Text trotzdem seine Wirkung offensichtlich nicht verfehlt :)

Liebe Grüßle
Arcy
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