Romantik 2.0 oder: die Angst vor der Weite

Gedanke

von  beneelim

Du, Ich, Deine Loft und eine surrende Webcam. Wir lieben uns unter den sanft einfallenden Blicken des Nachbarn, wir stapeln uns in Sichtweite der Geschirrberge und versprechen uns Zaghaftigkeit. Wir lächeln einander an, es ist das Zeitalter der Phagozyten. Streicheln die Ebola, hoffen - dass der Frühling... ja, was nun? Kommt, geht, mehr wird, als er verspricht. Das Osterfest lässt uns aufhören: Dawn of the Dead. Möbelstücke stürzen hausabwärts, Badminton hat wieder Saison, und das Wasser trifft immer den Falschen. Sonnenbrillen, wie ein Herbst zum Überziehen, falls das Herz seine Spur über homöostatische Schlaglöcher bahnt.

Nichts ist mehr, als das, was es uns scheint, ausser dem, was noch zu sagen wäre, vielleicht. Von den florentinischen Nächten schnurstracks in den Winterschlaf einer meilenweiten Begegnung; im Halbschlaf höre ich die Webcam knistern, dem Nachbarn ist es zu kalt geworden auf seinem Balkon und ich schleiche das Stiegenhaus hinab, als du dich umdrehst, verträumt an der Schulter kratzt und dich in die Arme schliesst. Vier, fünf, sechs Hügel und Straßen bis zu dem fremdgewordenen Bett, wo ein Fluß durch die Klamm bricht und nach deinem abendschweren Atem klingt. Haare auf der Zunge, grün hinter den Ohren, ein unruhiges Träumen. Am Schluß: wird das Leben etwas weiter, während man selbst nicht mehr wachsen kann. Shit happens, auch wenn anderswo geredet wird, es lohne sich, aufzuerstehen.

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Kommentare zu diesem Text

Data-LAB (37)
(14.04.09)
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 beneelim meinte dazu am 14.04.09:
danke dir. scheiß frühling.... aja, wegen ebola streicheln:
-> giantmicrobes.com

LG P
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