Alle 95 Texte von beneelim

Die Dunkelheit kann einem über den Kopf wachsen. / Und wie sie sich dann gar so verströmt, / voller Demut und Staub wenn sie das tut. / Ein bisschen Wut. / Wie Haar, Schweiß und abgedankte Zeiten. / Viel mehr als es je Köpfe geben kann. ...

Nachtweber fragt / Wie viele Farben hat die Dunkelheit / Und die erste ist Milch, fällt dir ein / Eine abgeklungene Freude, die uns verbirgt / Bisher, und dann kommt / Das Zwielicht, azur und scharlach / Und ein wortstiller Bogen, gespannt...

Wo sich die Bäume dicht aneinander drängen, die Anhöhe hinauf, wo dann der Leib des Waldes sich öffnet und der Lichtung Platz macht, hat er, seinen Karren voran, die letzten Schritte für die Nacht gesetzt. / Er schnauft, schwitzt, lugt nach...

Sebastian war das einzige Kind von Elvira und Ernst. Gebürtig in Graz, einige Jahre, nachdem Elvira von Meran der Liebe wegen dorthin gezogen war. Noch vor der Jahrtausendwende und als Überraschung empfangen, erlaubten sich seine Eltern ein...

reiben sich pölster und bäume und brüder zu schönen narben, es war doch nur nur eine kindheit eine schwere je näher du bist, umso weniger musst du fragen nimm es wird dir schon nutzen wie ihm, ein staffellauf, alles wird einerlei denn du...

mach einen schritt, sei mehr als allein, wie ein kind, wie mutter und vater wolken unter deinen füßen, sonne im kopf suche deine seele, wann und wo sie auch immer sein mag lebe. liebe. verzweifle. hör nicht auf zu lachen. der weg ist kürzer...

Wenn du nicht da bist. Freiheit, überall droht Gefahr. Süßer Käfig, komm.

Der Wind hat uns etwas dagelassen. Er ist ein tollkühner Reisender. Lächeln, Husten, Ersticken. Hereindämmende Maßnahmen haben das Blatt gewendet, wie eine Uhr, die man von vorne und hinten lesen kann. Jeder Raub kann glücklich stimmen, wenn...

Ich bin dir gefolgt. Du sagtest, ich sollte das bleiben lassen, aber ich konnte nicht anders. Meine Füße haben mich getragen, sie fragten mich nicht. Und dann habe ich dir den Teppich versaut, so viel schmutzige Nacht, die an den Sohlen klebte,...

Das Beste kommt noch, bestimmt, und du nickst und ich weiß, ich habe früher auch genickt. Wir haben unser Leben nickend verbracht und ich nehme mir manchmal die Zeit, aus dem Fenster zu blicken: Tag um Nacht und Tag um Nacht und wir haben vor...

wollen wir alle singen gemeinsam singen sie warten auf uns die wir glashäusern die scherben bemalten finden wir jemanden, suchen wir einen das eine wer wird sich kümmern? inwärtig entbluten ganz gleich unsren jungvögelschritten sich einen...

Rufmord. Heute. Sieben Stunden lang. Erzähle ich dir ein imaginiertes Gesicht, ein selbstgeschaffenes Verständnis. Wie ich mich verlebt habe, ist lächerlicher, redloser als alles, woran ein Wort sich haften möchte. In die Nacht gespurt liegt...

In meiner Seite, meinen Seiten, meiner Saite hat sich Gewohnheit verfangen und sie wirkt, dass ich alt werde, fremd und entzogen. Meine Zeit habe ich gesammelt und darüber gebrütet, wofür ich sie ausgeben sollte. Und so wird sie zu einem Erbe,...

Wenn dein Blick in der Zeit im Äquinoktium steht Und das Leben von vorne wie hinten gleich aussieht, weit, unbrauchbar. Stürzt das Glas hinab von der Bühne in die Welt und die Welt ist doch noch diesen einen Federschlag schwerer geworden, sie...

Ich stelle es mir vor. Kein Ereignis ohne Bedeutung, keine Entscheidung, die nicht zur Verzweiflung führt über das, was man verliert. Wenn man mich fragen wollte, welche Lehre ich aus dem Verlauf meines Lebens am Ehesten ziehen würde, so...

Hinüber gehen zu dir. Wenn die Erfahrung nur lehrt, dass ihr nicht zu trauen ist. Und sie doch das Einzige bleibt, dem man vertraut. Weil wir alle aus Porzellan sind Und zerbrechen an der ungeformten Welt. Von der wir nichts wissen. Nicht sagen...

Dann sprang die Ampel auf Grün und wir fuhren los. Hinter uns verglühte ein nutzloser Tag, und wir sangen. In the pines. In the pines. Wo werden wir schlafen diese Nacht. Schatten streifen die Welt, unsere Haut. Ein Horizont vor uns, in den...

Wie das Porno war, als Klaudia, Lukas und ich und zwei andere nach drei Wochen Hitze in Unterwäsche durch den Regen liefen; als wir endlich ans Filmen gehen konnten. Machen wir das nicht meistens so, sagte Lukas zu mir, nachdem wir es...

Wenn ich schreiben würde, wie nur für mich allein. Welches Gewicht könnte das haben, das nur mehr das Eigene ist, ein Schriftzug auf beschlagenen Spiegeln? Ich will so tun, als ob. Das für mich so etwas wäre, eine...

Dein Name ist Fels, denn Mutter nannte dich so Am Tag, da sie sich ins Sterben begab So langsam und lehrreich und nur drei Gläser Wein Bevor dir die Füße gewaschen werden Wen siehst du zur Linken, zur Rechten Wen siehst du...

Schlag deinen Kragen hoch. Wenn nicht der Schnee kommt, so wird doch irgendetwas vom Himmel fallen. Wo sie hinter dir singen, vom geschuldeten Untergang, da träumen die andern vom Aufgang eines Neuen, das weit genug ist, ihre Stimmen zu...

Es ist bitter. Wie ein Haufen von moderndem Herbstlaub. Der zuständige Arzt ist zufrieden. Dreimal wischt er sich über die glänzende Stirn, die tiefe Furchen wirft. „Sechzig Milliliter, das ist vertretbar. Da mache ich mir keine...

Das musst du dir so vorstellen, wie wenn dir ein Haar ausfällt. Oder deine Pupillen sich weiten. Es geht schnell, unbemerkt, und so kannst auch du es machen. Ja, wenn man die Dinge nur in aller Eile vollbringt, dann ist es beinahe so, als ob...

unter unumarmter heilswütiger lust vertagt sich mein ich ins landlose und wandelt sich und ich konnte nicht ich kann nicht sagen und will doch nur ausbrechen aus dir du verzimmerter abgrund nichts will sein was war und wurde und ich frage...

Wenn ich könnte, wäre ich tot. Wenn ich wollte, würde ich glauben, es gäbe Worte, die wirklich sind. Dies ist der dritte Abend, und ich sitze, der dritte Abend, ich streife mir den frisch gefallenen Schnee von den Händen,...

schneefüße, schneefüße hast du geweint - hast du dir wehgetan? blutperlen trinken wir und du: nimm mich fort will nimmer zurück durch nase und mund und die pforte ins licht, nadelstich und wir tanzen zur sonne meine...

Fahren wir Liebe: In die Nacht hinein, wo es eng wird, schmal, wo du plötzlich, fast wie erahnt, auf einer Messerspitze zu liegen kommst und dabei einschlafen möchtest; boom boom ba, wenn das Leben nicht funktioniert und doch einen...

Wenn du hörst, dein Herz, die tiefe Schalmei, wenn in dir etwas aufwacht, dem du nach Jahren der Verweigerung einen Namen gibst, und wenn auch nur den geringsten: Wasser. Fremdes Land. Wenn du siehst, der randlose Horizont deinen Blick...

An den Knochen entlang Führte der Weg bis zu den Rauchhäusern Wir leben nicht bis wir darin leben Einen Tag nur, eine Nacht Dreht der Wind noch silberne Wirbel In die Gardinen Die Häuser, ein Gott unter jeden Teppich Gekehrt,...

Manchmal scheint es möglich, der Spur der ersten Regung zu folgen, dem stillen Flimmern einer Zuversicht oder dem Feuerflur der Entrüstung. Doch zu bald kehrt der Gedanke zurück, vor dessen Stürmen sich die Empfindungen...

Ich spüre das Salz. Die Perlen, die zurück bleiben, wenn das Wasser verschwindet. Wellen, vor, zurück, vor, zurück, ein kleines Souvenir aus einem Leben, das mir entglitten ist. Ungefähr gestern – ich habe die Sache...

Und du wirst niemals in meinem Haus bleiben, in meinem Herzen, du lässt mich die Wolken zählen und an den Tag denken, als mich Mutter im Krankenhaus nicht besuchen wollte. Wir sind das Desaster, Arsch an Arsch, Auge um Auge. Wir...

geschnittene zeit zählen mit der zunge, mit den beinen ich beuge die schlafenden häuser in den pfad deiner augen und bleibe der läufer, wartend auf sturm das meer ist ertrunken weil die krieger das weinen verlernten an den...

Cynthia. Schneeverwaschene Schritte, bergan. Im Land der großen Seen. Der Klang deiner Haare, das Licht, den Grat bewandernd, in die Täler stürzend. Bleib hinter dem Laub, wir schwindeln uns durch den Tag. Ich falle in deine...

Frag hinauf Und zwischen hinein In das Bewölkte der Flügelträger Mach ein Wort laut Male den Zorn auf deine Stirn Bevor du die Treppe besteigst Mit dem Menschenbuch unterm Arm Suche ihn, verlasse ihn Krümme dein Leben nach der...

Du, Ich, Deine Loft und eine surrende Webcam. Wir lieben uns unter den sanft einfallenden Blicken des Nachbarn, wir stapeln uns in Sichtweite der Geschirrberge und versprechen uns Zaghaftigkeit. Wir lächeln einander an, es ist das Zeitalter...

Zu den Waffen! Sie schleicht um die Mauern Im lächelnden Gewand eines Frühlings Der legt seine Finger an Stein und an Glas, An die berstende Haut eines Toten Er blüht, er findet seinen Blick in den Worten In den Perlen, die...

Mein Kalkmund, meine Liebe Und unser Weg nach Salamanca Mein schmutziges Ohr, meine Liebe Verlorenes Erbe Am Weg über die Berge Daran denke ich Mit dem Kopf zwischen den Seiten Mit den Augen schon spähend Nach dem fliehenden Strom An...

Es ist Zeit für die klaren Worte, für das Streichholz nahe der letzten paar Klafter Lebenszeit; Aschenbecher quellen über, Mülltonnen, Tränensäcke. Das lässt sich erledigen, ohne die Zunge aus ihrem Bett zu...

pipettenhaft tragen sie die lösungen auf an den enden meines umschädelten pandämoniums die mauer bleibt weiss die mauer wird rot stein zu kopf und kopf zu asche und asche in ihr labor zu tragen in den zentren der mächtigen...

ins knie ficken. in die schulter. den nabel. bauchnabel. der welt. der gestirne. einer schreit, einer schliesst rasch das fenster, einer tritt aufs gas und nimmt bei rot die kurve, einer schreit. mischt einen großen, nassen sturm, vergib...

wer wird es sehen? der große drache hockt im nest von neumondblüten und kleidet unsere häuser in blaues feuer, atemschwer und gottes sohn trägt schwerter auf den lippen verdrossen bricht sein engel schritt um schritt den...

Es wird heller werden, ganz sicher, und dann wechsle ich den Atem, so will ich hoffen. Manche sagen, das Alter vertreibe gute Gewohnheiten aus den Menschen und setze alberne Sturheit an ihrer statt. Ich habe nie danach verlangt, darüber...

Durch Schilf von Fingern, Händen, Haaren, führst du dich an mein Gesicht Zu trinken. Dann liebst du mich, so sagst du, so wie immer. Ohnehin. Und dir perlt Verborgenes von der Nasenspitze. Ich höre von deinen Gedanken: Das beste,...

Mond, immer wieder, Mond; er steht wie ein mürrischer Silbertaler über unseren Gesichtern. Der letzte Schnee verfängt sich in meinem Atem. Sie hat sich einen buschigköpfigen Grashalm zwischen die Zähne gesteckt und fragt:...

Man lebt dahin. Und indes man dies tut, bedenkt man die Reißbrettwelt rundum mit Blicken, verstohlenen, die man als Wagnis empfindet, und man meint, man schliefe dadurch ruhiger. Denn es lässt sich erkennen: Dahinleben ist die Tugend...

da schwingen die töne des abends glänzend schwingen im tau auf den gesichtern, am morgen hör mich, der barfuss auf deinem versehen in die irre ging, hör die gesichter am morgen ihr murmeln in den fliehenden tau, ihr vergeben...

Wir haben, das ist gewiss, das unsrige getan: wir verkauen unsre Träume aus bronzenem Amaranth. Warum Willst du den Menschen Ihre Schuld nicht erlassen Die gestählten Leiber der diskreten Unbenannten, die meine Summe in die Tat einer...

Ehemaliges aus meiner Haut schlüpfen lassen. Ich überlege und erzähle dir ein paar Dinge aus meinem Leben, ich merke mir kaum das Notwendigste, was wichtig ist, um überhaupt erzählen zu können. Wir sind keine...

1 12. märz – in die donau gespuckt und um hochwasser gebetet; der schicke mp3 player spulte schätzing vor sich hin, in mein verstöpseltes ohr, ich will besser laufen können. Hinter mir fürchtete ich thomas vorbeifahren,...