Der Wolf und das Alphatierchen

Innerer Monolog zum Thema Begegnung

von  tulpenrot

Ich stünde auf dem hohen Sockel, ja sogar: ich sei das Alphatierchen, sagtest du.

Das ist pure Schmeichelei. Du fühlst dich offensichtlich irgendwie unterlegen, obwohl du stark sein möchtest, und willst dennoch die Führung nicht. Dumm für mich. Das ist eigentlich ein Kriegsschauplatz. Ich stelle mir vor: gegen das Alphatierchen muss man aufbegehren, man muss sich wehren. Rangordnungskämpfe. Komischerweise hast du gewonnen, indem du dich geschlagen gibst, glaubst du. Eine blöde Rolle für mich, wirklich.

Ich antwortete dann, du seiest wie der böse Wolf. Nur so aus Spaß. Weil mir kein besserer Vergleich aus dem Tierreich einfiel. Aber ein bisschen Ernst ist schon dahinter, denke ich. Der Wolf hat ja meine Großmutter gefressen, überlege ich. Das ist im Märchen nicht anders als in der Wirklichkeit - im übertragenen Sinn natürlich. Aber ich kam mit Wein und Kuchen.

Das ist immer so gewesen. Man kann mir die Großmutter fressen, aber ich komme mit Wein und Kuchen. Natürlich wollte ich nicht den Wolf damit füttern, sondern der Großmutter eine Freude machen. Doch der Wolfhat mir die Großmutter und noch den Kuchen und den Wein gefressen und war begeistert.

So ganz zufällig gerate ich wohl immer an Wölfe dieser Art. Und du behauptest, ich sei das Alphatierchen. So ein Unsinn.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (05.06.09)
Diese Erkenntnis kann nur zu Vorsicht führen. Viel Glück beim weiteren Suchen. LG

 tulpenrot meinte dazu am 05.06.09:
Das mit der Vorsicht ist so eine Sache ... Ich vergesse immer, dass es eine Porzellankiste gibt ... verstehst du?
Suchen ... naja, man findet mich ... Schließlich bin ich weithin sichtbar, so auf dem Sockel ...
Liebe Schmunzelgrüße und ganz herzlichen Dank fürs Lesen, die Empfehlung und deinen wohlmeinenden Rat.
Angelika
Elvarryn (36)
(05.06.09)
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 tulpenrot antwortete darauf am 05.06.09:
Deine Idee ist so schlecht nicht - ich verstehe es als Hinweis, auch die andere Perspektive, die der Gegenseite zu bedenken und eine Konfliktsituation daraus zu machen. Nur bin ich mir nicht sicher, ob ich das kann. Schließlich handelt es sich um ... naja ... um so was wie eine Momentaufnahme einer Biografie.
Eines jedoch ist sicher - dieser Text ist ein Teil eines größeren Ganzen, an dem ich arbeite.
Danke für dein Lesen und den KOmmentar und die Anregung
LG
tulpenrot
(Antwort korrigiert am 05.06.2009)

 Martina (05.06.09)
Interessant zu lesen =)) Lg Tina

 tulpenrot schrieb daraufhin am 05.06.09:
Das freut mich. danke
LG
Angelika
chichi† (80)
(05.06.09)
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 tulpenrot äußerte darauf am 05.06.09:
Danke für dein Lob und fürs Sternchen
LG
Angelika
Graeculus (69)
(22.01.18)
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 tulpenrot ergänzte dazu am 22.01.18:
Solange es Wölfe und Rotkäppchen gibt, die als Alphatierchen angesehen werden. P-), muss es solche Kämpfe wohl geben.
Die Rotkäppchen tun auch nur so harmlos und sind in Wirklichkeit die reißenden Wölfe mit Alphatierchenmanieren. Wer weiß das schon zu unterscheiden? Oft verwickeln sich nämlich die Rollenklischees. Ein Hin und ein Her. Irrsinnig. Der Kampf bleibt, in unterschiedlichen und wechselnden Rollen.
Danke fürs Lesen.
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