Des Nachts am Meer

Symbolgedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  nafke

Der Wind schäumt tosend die Wogen,
treibt gierig die Gischt vor sich her.
Der Regen ist weitergezogen:
Ich sitze des Nachts am Meer.

Meine Sehnsucht hab ich verwoben:
sie schwirrte durch mein Getriebensein;
Nun throne ich am Ufer - ganz oben
die stürmische Nacht trug mich heim!


Ein vergnügtes Lächeln umspielt meine Lippen:
ich sitze des Nachts am Meer.
Die kalte See bricht an den Klippen,
doch mich bricht die Sehnsucht nicht mehr

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Kommentare zu diesem Text


 DerHerrSchädel (18.06.09)
Was dei Leute nur immer mit der Sehnsucht und dem Meer haben. Mann sollte meinen, im Zeitalter der globaler Urlaubsreisen und Ryan Air hätten sich solche Gedanken erledigt. Ist wohl nicht der Fall. Gut, gut, aber ist ja imerhin die Emanzipation gelungen. Vielleicht versinnbildlicht dieser Text das neue Zeitalter. Interpretation ist doch was schönes;-)

Viele Grüße

Schädel

 nafke meinte dazu am 23.06.09:
Der Mensch und das Meer

Du freier Mensch, der Meere liebt und preist!
Dein Spiegel sind sie, der die Seele zeigt
Wo ohne Ende Brandung fällt und steigt,
Nicht minder bittrer Abgrund ist dein Geist.

Und du vertiefst dich und umgreifst dein Bild,
Mit Aug und Arm, aus seinem eignen Brüten
Löst manchmal sich dein Herz, bei diesem Wüten
Und dieser Klage, unbezähmbar wild.

Verschwiegen beide, dunkel wie die Nacht:
Mensch, wer kann deine Tiefen je ergründen;
Meer, wer kann deinen innern Reichtum finden,
Da ihr Geheimnisse mit Eifersucht bewacht!

Seit ungezählten Zeiten, immer wieder
Stürzt ihr euch mitleidlos in euren Streit,
Ihr liebt so sehr den Tod und Grausamkeit,
O ewige Kämpfer, o entzweite Brüder!

(Charles Baudelaire)

Liebe Grüße zurück ;)

 DerHerrSchädel antwortete darauf am 23.06.09:
Es gibt nur einen wahren Ozean, und das ist Brahman;-)

Danke für die Mühe.

Viele Grüße

Schädel
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