Mein Gott
Text
von tueichler
Kommentare zu diesem Text
Hallo,
guter Ansatz, die Redewendung mal zu durchdenken, aber mir ist das zu lückenhaft, gerade für das Thema. Die Fragen, die zum Ende hin häufiger werden, hängen zu sehr in der Luft, das heißt, sie ergeben sich nicht als Konsequenz des Textes an sich.
"Wie oft höre _ich_..." – was hat Gott denn nun auf einmal mit dem lyrischen Ich zu tun, wenn es vorher so provokant und gerechtfertigt fragt, wem er gehört. Das ist eine allgemeine Redewendung, das lyr. Ich braucht also nicht so zu betonen, wie oft es selbst das hört.
Das Ich passt nicht zum Thema – du stößt an, dass es keinen Grund gibt, dass sich Subjekte über Gott streiten, in dem sie ihn "[]pacht[en]", was hat dann das Subjekt "lyrisches Ich" damit zu tun? Sollte es sich nicht bei so einer Betrachtung selbst im Hintergrund halten?
"Wieso ist DER lieb?" – die Kapitälchen finde ich aufdringlich, wirken wie Schreien, Worte, die stark genug sind, sollten ohne das zu überzeugen wissen. (Aber das ist vielleicht Geschmackssache.)
"hat er doch immer jedem Elend tatenlos zugesehen"... puh, da wirfst du was auf. Nicht nur, dass die Worthülsenkombination "doch immer jeden" einfältig bis naiv wirkt, das passt auch gar nicht zu dem Riesenproblem, das du anschneidest.
Dieses sogenannte Theodizee-Problem hat die Religionskritik (das ist ein Bereich der Philosophie) seit Jahrhunderten beschäftigt und du wirfst das einfach so in einem Vers in den Raum und dann auch noch als Vorwurf! Findest du das nicht ein bisschen anmaßend vom lyr. Ich?
Einen einfachen Nenner, bei etwas, das wir nicht verstehen? Wie soll das denn gehen? Die Dinge, die wir nicht verstehen, können wir nur in Eckpunkten definieren. Damit ist es quasi nur konsequent, dass man darüber auch streiten kann. Sich allerdings gegenseitig sein Unverständnis vorzuwerfen ist damit auch hinfällig und sinnfrei, da stimme ich dir zu.
Dann zum Ende hin gerätst du völlig aus dem Rahmen "Was ist Gott und für wen?" – hätte man das nicht als erstes fragen sollen, statt es so am Ende hinzuklatschen auf der billigen "Tja, denk mal drüber nach."-Tour?
Fazit: Wirklich guter Ansatz, aber viel zu flach geraten.
Liebe Grüße.
guter Ansatz, die Redewendung mal zu durchdenken, aber mir ist das zu lückenhaft, gerade für das Thema. Die Fragen, die zum Ende hin häufiger werden, hängen zu sehr in der Luft, das heißt, sie ergeben sich nicht als Konsequenz des Textes an sich.
"Wie oft höre _ich_..." – was hat Gott denn nun auf einmal mit dem lyrischen Ich zu tun, wenn es vorher so provokant und gerechtfertigt fragt, wem er gehört. Das ist eine allgemeine Redewendung, das lyr. Ich braucht also nicht so zu betonen, wie oft es selbst das hört.
Das Ich passt nicht zum Thema – du stößt an, dass es keinen Grund gibt, dass sich Subjekte über Gott streiten, in dem sie ihn "[]pacht[en]", was hat dann das Subjekt "lyrisches Ich" damit zu tun? Sollte es sich nicht bei so einer Betrachtung selbst im Hintergrund halten?
"Wieso ist DER lieb?" – die Kapitälchen finde ich aufdringlich, wirken wie Schreien, Worte, die stark genug sind, sollten ohne das zu überzeugen wissen. (Aber das ist vielleicht Geschmackssache.)
"hat er doch immer jedem Elend tatenlos zugesehen"... puh, da wirfst du was auf. Nicht nur, dass die Worthülsenkombination "doch immer jeden" einfältig bis naiv wirkt, das passt auch gar nicht zu dem Riesenproblem, das du anschneidest.
Dieses sogenannte Theodizee-Problem hat die Religionskritik (das ist ein Bereich der Philosophie) seit Jahrhunderten beschäftigt und du wirfst das einfach so in einem Vers in den Raum und dann auch noch als Vorwurf! Findest du das nicht ein bisschen anmaßend vom lyr. Ich?
Einen einfachen Nenner, bei etwas, das wir nicht verstehen? Wie soll das denn gehen? Die Dinge, die wir nicht verstehen, können wir nur in Eckpunkten definieren. Damit ist es quasi nur konsequent, dass man darüber auch streiten kann. Sich allerdings gegenseitig sein Unverständnis vorzuwerfen ist damit auch hinfällig und sinnfrei, da stimme ich dir zu.
Dann zum Ende hin gerätst du völlig aus dem Rahmen "Was ist Gott und für wen?" – hätte man das nicht als erstes fragen sollen, statt es so am Ende hinzuklatschen auf der billigen "Tja, denk mal drüber nach."-Tour?
Fazit: Wirklich guter Ansatz, aber viel zu flach geraten.
Liebe Grüße.
Also mal ehrlich, ich weiß nicht, warum ich hierauf antworete. Ehe ich jemanden einen Worthülsenfabrikanten oder 'naiv' nenne, ehe ich etwas 'sinnfrei' nenne, daß einer geschrieben hat oder ehe ich mit altklugen Belehrungen über das Theodizee-Problem daherkomme, von dem die meisten noch nicht einmal wissen, was es ist (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen) und ehe ich jemandes 'Ansatz zu flach' einstufe, sollte ich mir doch einige Meriten erarbeitet haben, die die hier in Anspruch genommene Expertise belegen. Das lyrische Ich ist mir egal und wenn Dir die Kapitälchen aufdringlich erscheinen, dann ließ doch einfach ein Lyriklehrbuch (nee, hast Du wahrscheinlich schon alle gelesen) oder einfach etwas anderes.
(Antwort korrigiert am 28.06.2009)
(Antwort korrigiert am 28.06.2009)
Nichts zu danken, ich freue mich immer, wenn ich helfen kann.
Möchte allerdings nochmal betonen:
Fazit: Wirklich guter Ansatz, aber viel zu flach geraten. – erst der gute Ansatz, dann zu flach. Die Basis war da, die Idee ist gut.
Liebe Grüße.
Möchte allerdings nochmal betonen:
Fazit: Wirklich guter Ansatz, aber viel zu flach geraten. – erst der gute Ansatz, dann zu flach. Die Basis war da, die Idee ist gut.
Liebe Grüße.