die Zweiflerin in Sachen Liebe

Innerer Monolog zum Thema Liebe, lieben

von  Feuervogel

Wann ist der richtige Zeitpunkt ja zu sagen? Wann lasse ich los, falle, gebe alle Widerstände auf? Gibt es einen Zeitpunkt der zu früh gewählt ist? Oder gibt es ein zu spät? Ne rien ne vas plus!
Was ist richtig, was ist falsch, wenn es um die Liebe geht? Ich meine die große, die wahre, die bedingungslose Liebe.
Kann ich meinen Untergang aufhalten, indem ich abwarte? Muss es denn überhaupt zum Untergang kommen? Ich könnte doch auch glücklich werden. Aber was mache ich dann? Vielleicht langweilt mich das dann eines Tages. Breche ich dann wieder aus? Einst wollte ich das Glück finden, doch ich suche ja schon lange nicht mehr. Hat mich das Glück nun gefunden? Oder besser gesagt, hat mich ein "Glücklicher", ein "Glück-habender" entdeckt? Wäre ich sein Glück? Er sagt, ich sei es!
Kann ich das verstehen? Kaum!
Ist er mein Glück? Er hat so vieles, wonach ich mich sehnte. Er ist ein Lernender wie ich, offen für alles.Wir sind uns ebenbürtig.
Ob er mein Glück ist, wage ich noch nicht zu sagen.
Wenn ich mich einlasse mit allem was ich bin und habe, werden wir dann zusammen sein bis einer von uns stirbt? Werden wir gemeinsam alt werden? Wird sich der Wunsch für mich nach einem Kind, trotz meines Alters, noch einmal erfüllen?
Ist er der, der mir bestimmt ist?
Es gibt auch vieles was mich stört. Ich trage keine rosarote Brille. Manches ekelt mich sogar, denke ich an seine Vergangenheit.Ich versteh nicht wie er lebte, wie er liebte, Sie liebte.
Gott weiß, ich will das Richtige tun. Die Schmerzen sollen ein Ende haben. Ich will ihn lieben. Ich will trotz meiner Widerstände ja sagen, denn ich weiß zu lieben ist etwas anderes als verliebt zu sein. Ich will ihn annehmen, denn ich weiß, dass was mir Not macht, ist nicht er. Ich bin es selbst!
Früher, noch vor 100 Jahren, hätte ich nicht entscheiden können, wäre wohl versprochen gewesen und hätte mich fügen müssen.
Da hätte ich mich arangieren müssen, lernen müssen zu lieben. Kann man das denn? Ich heiß nicht für gut, was früher war. Nein, ich will entscheiden mit wem ich lebe, wem ich meine Liebe schenke, wem ich meinen Körper als Geschenk darbiete. Aber hat nicht der Individualismus, der Egoismus und die Möglichkeiten autonom zu leben, der Liebe die Beine gebrochen?
Wenn etwas nicht passt auf den ersten Blick oder auch zweiten, wenn der andere nicht unserem Bild entspricht, unserem Bild von der romantischen Liebe, dann suchen wir halt weiter. Glauben wir nicht alle, wir finden schon irgendwann den oder die Richtige/n? Hatten wir den denn nicht alle schon einmal gefunden und mussten irgendwann aus unseren Träumereien  erwachen? Mussten uns der Realität der Desillusionierung stellen? Da hätte Liebe eine Chance gehabt. Hatte sie in vielen Fällen aber nicht. Denn wir sind wie Kinder wenn wir uns aufeinander einlassen, mit tiefen unerfüllten Wünschen und Bedürfnissen. Haben wir nicht alles schon einmal gesagt oder zumindest gedacht:.."wenn du mich liebst, dann würdest du aber dies oder das für mich tun"..?  Ich dachte so!
Heute aber frage ich mich wenn ich liebe, wie weit gehe ich, wie wichtig nehme ich den anderen. Heute ist mir wichtig meine eigene Liebesfähigkeit zu prüfen und zu hinterfragen, und nicht mehr die des anderen.
Eine gute Orientierungshilfe ist für mich die Liebe Christi geworden und ich sage hier für mich, nur für mich. Seine Liebe ist für mich Beispiellos. Bei ihm gehe ich in die Schule. Er ist es auch der mich befähigt, meine Widerstände zu betrachten, ehrlich zu mir und der Welt zu sein.
Ich kann gar nicht lieben aus mir heraus. Ich bin zu sehr Mensch!
Das verstehe wer will. Mir erwächst daraus Stärke.
Ich bin ein Kanal und ich kann mich öffnen für die Liebe , wenn ich mich dem Göttlichen anvertraue. Ich missioniere nicht. Ich glaube, ich vertraue, ich gebe mich hin. Plötzlich geschieht es!
Ich weiß nicht wie es werden wird. Wie tief meine Liebe ihre Wurzeln eingräbt und welche Pflanze mir daraus erwachsen wird? Welche Früchte und Blüten sie tragen wird?
Doch Gott weiß ich will es wagen, als Zweiflerin der Liebe meinen Weg zu gehen. Ich werde meine zitternde Hand ihm reichen.
Habe Geduld mein Freund, ich brauche Zeit. das Samenkorn stirbt in der Erde, bricht auf, daraus erwächst Neues.
Ich sterbe aus meinem alten Leben in ein neues Leben hinein. Dies geht nicht ohne Schmerzen.
Jede Geburt ist eine Einweihung in das Leben und den Tod!
Ich werde es dir nicht leicht machen, aber ich bin die ich bin und dies mit absoluter Sicherheit. Eine andere Sicherheit kann ich dir nicht bieten.
Du wirst in mir lesen können wie in einem offenen Buch und auf irgendeiner Seite wirst du auch das Wort Liebe zu lesen finden.
So Gott will, wird dieses Wort die restlichen Seiten meines Lebens füllen.
Ich hoffe und bete, sie stehen dann dort für dich!


Michaela Möller


Anmerkung von Feuervogel:

...die Liebeserklärung einer Zweiflerin an dich...

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram