Schatten

Gedicht zum Thema Gegenwart

von  RainerMScholz

Gaskammern.
Und Verbrennungsöfen.
Ein Hauchen
und Fauchen,
der Odem
eines Totems
aus Verwesung.

Schweiß und Angst,
Tränen der Verzweiflung,
viehische Furcht.
Das pervertierte Zähnefletschen
und Knurren
der Übermenschen,
als Grinsen getarnt,
übertönt
von Hochgebirgsjodeln,
verkultiviert
von Wagneriaden
im Pomp und Plüsch und Blut.

Jemand atmet mich an,
in mein Gesicht,
ich wende mich ab.
Das kenne ich,
diese Fratze,
ausgehöhlt, hohlwangig und leer.
Wie der Gestank
eines überfüllten Bordells,
wie der Moder des Todes.
Ich kenne dich nicht.
Ich sehe dich nicht.
Nicht weiß ich mehr deinen Namen.
Weiß nicht, woher diese kamen,
die gingen
durch schwarzen Schlot,
sie starben und sind doch nicht tot.

Es geht nicht fort.
Und sieben mal sieben nicht.
In Ruhe gestört,
bin ich lautlos verhört,
als im Spiegel ich
sah dein Gesicht.
Ich bereute,
und wusste doch nicht.

Auch nach all dieser Zeit,
wie in Ewigkeit,
kenne ich diesen Geruch.
Das verbrannte Fleisch
schreit noch.
Das Gas
lodert blau und hoch.

© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

Konsumlumpen (24)
(03.11.09)
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 RainerMScholz meinte dazu am 03.11.09:
Danke schön.
Grüße,
R.
Karmesin (20)
(30.08.11)
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 RainerMScholz antwortete darauf am 30.08.11:
Nur Tote waren an diesem Ort.
Danke für den Kommentar.
Grüße,
R.
Karmesin (20) schrieb daraufhin am 31.08.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz äußerte darauf am 31.08.11:
Ja.
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