dünnhäutig.

Prosagedicht

von  Vaga




die Birke ist nur noch Gerippe sie steht
ganz deutlich auf der Schwelle zum Winter
meine Fensterscheiben treiben wieder
dieses Spiel mit mir sie trennen wie
jedes Jahr um diese Zeit das Innere vom Außen

Draußen ist wieder eher vor der Tür
und auch der Weg ab Hier wird Abstand
vom Davor das Tor im Vorhof öffnet sich
zwar noch in träger Regelmäßigkeit doch
quälen mich zu keiner Jahreszeit

die Brüche so wie jetzt wenn Glas beschlägt
sich Stirn und Innenhand an Minusgrade
lehnt und die gefühlte Kälte Häute
frieren lässt tröstet allein die Sicherheit
dass mir zu keiner Zeit ein dickes Fell erwächst.



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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (19.11.09)
Draußen ist wieder eher vor der Tür

Was für eine starke Aussage in einem Gedicht, in dem ansonsten die Verse - ebenfalls sehr gelungen - miteinander verschmelzen. Sehr fühlbare Herbstimpressionen, toll verdichtet!

LG, Dirk

 Vaga meinte dazu am 20.11.09:
Beim Fell am Ende war ich mir sehr unsicher, aber ich wollte es nicht unerwähnt lassen . Vielen Dank für deinen Kommentar und lG.

 AZU20 (20.11.09)
Einige sehr starke Aussagen in einem durch und durch gelungenen Gedicht. LG

 Vaga antwortete darauf am 20.11.09:
Herzl. Dank dir!
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