Der letzte Augenblick...

Gedicht zum Thema Tod

von  Fuchsiberlin

Die Sonne und der Mond vereinigen sich
in den letzten Blicken.

In der Stufe zur Bewußtlosigkeit
formt sich aus ihnen ein Stern.

Brennende Fackeln am Himmel,
die den letzten Weg weisen,
lebendig und doch zum Sterben verurteilt.

Tief in die Erde hinein
gräbt der Lebensfänger eine Höhle,
ein letztes Zeichen des sterbenden Augenblicks.

Der Tag wird vom Horizont geweckt,
doch die nahende ewige Nacht verhindert
einen "Guten-Morgen"-Gruß.

Die Kälte zieht in das Haus ein,
geschlossene Augen, verstummte Seele,
Worte des Zurückgebliebenen irren ziellos umher.
Tränen ersticken das letzte Feuer,
und die Asche der Erinnerungen wird vom Boden aufgesammelt.

Das Türschild wird ausgetauscht,
neues Leben zieht ein.

Ein letzter Luftzug
befreit das Haus vom Geruch des Todes.

Jörg S.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(11.01.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 12.01.10:
Liebe Anne,

ich schrieb es auch aus dem Erlebtem heraus. Man sollte Menschen, die einem zu Lebzeiten sehr nahestanden, auch nach ihrem Weg in die jenseitige Welt nie vergessen, sondern ihnen den Platz im Herzen belassen. Insbesondere durch Begegnungen, durch das gemeinsame Beschreiten der Lebenswege mit nahestehenden Menschen, lern(t)en wir auch viel, denke ich. Wir nehmen so einiges aus menschlichen Begegnungen für uns mit, manchmal ist dies uns bewußt, manchmal eher weniger.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag.

Ganz liebe Grüße
Jörg
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram