Prosit Neujahr A4.

Monolog zum Thema Neuanfang/ -orientierung

von  franky

*

Aus das, daß das Scheißhauspapier niemals ausgehn möge.

Es ist unangenehm auf der Schüssel zu hocken
und kein Reinigungsartikel ist greifbar.
Zufriedenes Wohlbefinden hängt oft von so unbedeutenden Kleinigkeiten ab.
Perforiert in gleichmäßigen Abständen zum Abreissen.

Es hat sich apsolut nichts geändert.
Neu: Kein brummschädel!
Aber immer nochdie gleichen Sorgen von Gestern, vom vorigen Jahr.
Ich möchte keinen Streit vom Zaun brechen,
aber auch keinen vorgefertigten Frieden aus der Tiefkühltruhe auftauen.
Alles zusammen stolpert sehr natürlich über eine unverrückbare Unbeständigkeit.
Man braucht einfach nicht mehr aufzustehen.
Einfach liegenbleiben und warten bis die Geisterreiter vorübergezogen sind.
Geisterreiter auf quietschenden Mikrofonen und krachenden Verstärkern.
Prosit Neujahr! Mit Geschmack von Gestern.

Ich rühre gedankenlos mit der Rasierklinge meinen Cafe um, es ist zwar noch
kein Zucker drin, aber heute schmeckt er auch ohne Zucker beschissen. 
Der Schinken hockt auf einen braungebruzelten Toastbrot,
wartet von mir geknackt zu werden.

Der kaminfeger hat ganz vergessen seinen Besen durch das schwarze Loch
zu ziehen. Ausrede Frage: gibt es keine schwarzen Löcher mehr?
Oder der Rus hat sicheine Tarnfarbe zugelegt, weil er auch nicht mehr so sicher
ist, daß er mit seiner schwarzen Farbe den Glückspilz bezirzen kann.

Ich gehe nicht über den Zebrastreifen, die andere Richtung ist vollgestopft
von Sebstvertrauen, ekelhaft vertrauenerweckend.
Das Amen im Gebet ist so unecht,
wie das verheißungsvolle Lächeln
auf der Zahnpastetube.

© F. Puschnik

*
28.01.10 aste.


Anmerkung von franky:

Alle Jahre wieder...

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