klein-es

Kurzprosa zum Thema Du und Ich

von  redangel

wortspiel. mit er-sie-es.

ich habe es nicht wahrhaben wollen.
aber so war es damals.
ich habe es nicht wahrnehmen können, anfangs.
er hat mich nicht aber ich habe ihn.
trotzdem haben wollen.
ich wollte es nie sein.
nie sachlich. etwas sachlich-es.
ich bin es aber geworden.
schneller als ich es dachte, da war es schon so.
sie hat es immer gegeben.
denke ich heute.
früher war es anders.
es war romantisch,  ich verrückt nach ihm.
es war einfach.
aber es war nicht dumm.
es hat erkannt, was es war.
eigentlich sehr schnell. aber es
hat es nicht anders haben wollen.
damals ihn nämlich und sonst keinen anderen.
er hat es ausgenutzt.
aber es war wie es war. es hat einfach nicht anders sein könnnen.
er hat es genau so gewollt.
anfangs war er es, der sie damit betrogen hatte. dann wurde es ihm zu kompliziert.
er legte all-es eine zeitlang auf eis.
er gefror es ein.
sie sah es nicht.
wahrscheinlich wußte sie nie, was es war.
dass es da war, daß es da etwas gab, was sie betraf.
da ist nichts, sagte er.
es schläft niemand bei mir.
es übernachtet nicht, meinte er damit.
er schlief hinterher immer allein ein.
für ihn war es ganz normal. nichts.
was ihr gefährlich werden konnte.
was es nicht alles geben konnte.
sie dachte garnicht daran.
er dachte öfter als er wollte an etwas.
er dachte öfter an es, als an sie.
er sehnte sich unendlich nach, sie wissen schon. aber es konnte nicht mehr sein.
er durfte es nicht mehr. sehen.
es nicht mehr tun. er verdrängte es.
es gelang ihm ein halbes jahr zu verdrängen.
dann schrieb es ihm zum abschied
all-es gute.
es beeindruckte ihn. es war ihm immer noch nicht gleichgültig. er wollte etwas.
sie gab es damals auf mit ihm.
sie war damals schon weg.
sie hatte keinen bock mehr auf ihn.
er schrieb es. er schrieb ihr alles als kurznachricht.
eine längere kurznachricht. in der er es ihr schilderte.
es war nur die halbe wahrheit, schrieb er ihr.
dass er es nicht mehr wollte. war nur die halbe wahrheit gewesen.
die andere hälfte von ihm sehnte sich unendlich.
er sah es kommen. er wollte es. er sagte, es ist schön, daß du gekommen bist. sie stand noch an seinem briefkasten. ihr name stand dort, aber sie wohnte längst nicht mehr dauernd bei ihm. gelegentlich kam sie. anscheinend noch vorbei.
es sah so aus. als ob. aber sie wußte nie etwas. oder doch.
sie wußte es.
sie liebte ihn nicht, oder doch.
sie hatte ihn geliebt. ende.
sie ging zurück zu ihrem mann. er verkraftete das nicht. er fiel in ein 
groß-es schwarz-es loch.
es fiel ihm schwer, daraus wieder hochzukommen. eigentlich war es aber ganz einfach. es war leicht. eine leichtigkeit. es geschah ihm ganz recht.
er betrachtete es. er betrachtete es rein sachlich. aber es tat ihm gut. es war einfach nur da. da für ihn. es gab keine erklärung dafür. es half ihm. er wurde wieder das, was er früher war.
er-folg-reich. sagen sie jetzt nicht, das gibt es garnicht. selbstlos-es. unabhängig-es. liebevoll-es einfach-es. nur im märchen gibt es das. sagen sie. ich sage es gibt viel-es.es gibt alles mögliche.
fragen sie ihn. er kann es ihnen erklären.
rein sachlich. vielleicht meint er es auch wirklich nur. immerhin hat er es damals erlebt.
heute bin ich es
nicht mehr.
nicht klein-es.
ich bin ich.

(c) redangel

Anmerkung von redangel:

für solche, die mir spielend folgen können

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Kommentare zu diesem Text

my.sister.whispers (31)
(09.02.10)
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scalidoro (58)
(16.05.10)
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 redangel meinte dazu am 16.05.10:
da hast du schon recht.
aber wiegesagt, es sollte dabei
hauptsächlich
um
es gehen.
solange darumherum sich um es drehen
bis es
sich auflösen konnte in etwas
anderes
in kein nichts sondern
in ein
ich.
spielerisch, sollte es sich anhören
und doch ist das spielerisch leichte
schwer künstlich zu erzeugen.
ohne eine winzigkeit lächeln
viel-leicht

;-) a.
(Antwort korrigiert am 16.05.2010)
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