Zwischenbilanz

Gedicht zum Thema Politik

von  plotzn

Erfolgreich war ihr Stimmenfang.
Sie klatschten nach dem Wahlausgang
begeistert in die Hände

und zogen unter Schlachtgesang
auch alle gleich an einem Strang
doch nicht am gleichen Ende.

Das Kabinettsprogramm misslang
und geht deshalb direktemang
zurück als Remittende.

Der Bankenrettungsplan verschlang
den Haushalt und statt Neuanfang
gibt’s neue Außenstände.

Die BRD-AG ist lang
schon pleite, doch im Untergang
zahlt sie noch Dividende.

Nur den Hotels hilft man bislang -
die Lobby dankt mit Überschwang
in Form von einer Spende.

So kommt zurück als Bumerang
was man in dem Zusammenhang
als Steuergeld verschwende.

Der leichte Westerwellengang
verschaukelt einen Staatsempfang
doch nicht die Ortsverbände.

Die ersten hundert Tage lang
regierte meist Fraktionenzwang
und brachte weder Wende

noch den erhofften Tatendrang.
Wo ist denn hier der Notausgang?
Wer löscht die größten Brände?

Zum Schluss der Clou des Kabinetts:
Das Wachstumsförderungsgeschwätz!

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Kommentare zu diesem Text

andromeda (50)
(08.02.10)
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 plotzn meinte dazu am 08.02.10:
Dank Dir, Uta. Den Ärger über das Gestöpsel musste ich mir mal von der Seele reimen
lg Stefan
Klopfstock (60)
(08.02.10)
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Klopfstock (60) antwortete darauf am 08.02.10:
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 plotzn schrieb daraufhin am 08.02.10:
Ich glaube nicht, dass es sortenreine Haufenreime sind, liebe Irene, eher durchmischte Häufchenreime. Schön ein Ang-Eber Häufchen neben dem anderen, wie bei uns am Wegrand
Dat "mich in den Sinn kommt" könnte Original von Stratmanns Jupp stammen - herrlich
Ich sachma: Dat hat mir gefreut!
lg Stefan
chichi† (80)
(08.02.10)
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 plotzn äußerte darauf am 08.02.10:
Ja, leider, liebe Gerda. Wer hätte gedacht, dass Schwarz-Gelb und ein bißchen Weiß-Blau fast noch zerstrittener und damit handlungsunfähiger sind als Schwarz-Rot ...
lg Stefan

 Didi.Costaire (08.02.10)
Lieber Stefan,
wer hätte gedacht, dass die Regierung schon so viel geleistet hat... aber die ang- und ende-Reime sind dir einfach nicht ausgegangen. Besonders schön in deinem trotz allem humorvollen Gedicht finde ich dabei deine Variation des An-einem-Strang-Ziehens.
Und zum Schluss konntest du sogar noch das Wortmonster-Gesetz im Reimschema unterbringen, bzw. du hättest es gekonnt, wenn du gewollt hättest, aber man muss ja nicht alles wollen.
Liebe Grüße, Dirk

 plotzn ergänzte dazu am 08.02.10:
Mit dem Wortmonster hatte alles ang-efangen, lieber Dirk. Das Gedicht hat sich quasi von unten nach oben entwickelt. So wie mir manches hochkommt, wenn ich daran denke, wie unverfroren inzwischen unter dem Deckmäntelchen des Wortmonsters an einige ausgewählte Industrien (z.B. die mit der großen Empfangs-Lobby) unsere Steuergelder "verschenkt" werden.
lg Stefan

 loslosch (08.02.10)
Sehr schön. Was ich schmerzlich vermisse: Die Bank-Kundendaten aus der Schweiz. Mein kleines Reimlexikon (Steputat) verzeichnet auf

-ang

über 50 Beispiele, ohne die Verbformen! Bei

-ende/ände

sind es "nur" ca. 30, ebenfalls ohne die Verbformen. Lust auf mehr?
Lothar

 plotzn meinte dazu am 08.02.10:
Bei der Steuer-CD finde ich die Aufkaufabsichten der Regierung (falls ernstgemeint) gut, wäre also in Sinne der Ausgewogenheit der Berichterstattung durchaus ein interessantes Thema gewesen, lieber Lotahr.
Aber noch mehr "ang"-Reime wirken schnell langweilig. Ich überlege sogar, das Gedicht noch etwas zu kürzen.
lg Stefan

 loslosch meinte dazu am 08.02.10:
Warum kürzen? So ists schön burlesk! Und die Verlängerung mit der CD ist allfällig (schw. für evtl. fällig). Schäuble sagt Ja, weil Angie es will. Und ich finds iO. Schweizer Käse hat genug gestunken. Lothar

 plotzn meinte dazu am 09.02.10:
Auf meiner Streichliste stehen die Kabinettsprogramm-Remittenden und die Westerwellen Strophe. Beide sind im Rest nicht so gut verankert und das Gedicht könnte auch gut ohne sie leben.
Mal sehen, ob ich dafür die CD unterbringen kann, oder ob das Stoff für ein eigenes Gedicht ist ...
lg Stefan
LudmillaBaengDeLaeng (27)
(09.02.10)
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 plotzn meinte dazu am 09.02.10:
"Als Flaschenpost zu den Flaschen" Einmal Durchspülen könnte bestimmt nicht schaden... Eines der Grundübel ist meiner Meinung nach die enge Verquickung zwischen Politik und Wirtschaft (Lobbyisten). Wenn Interssensgruppen einzelner Wirtschaftszweige oder -unternehmen maßgeblich die politischen Entscheidungen mittreffen oder zumindest entscheidend beeinflussen und man auf deren Know-how angewiesen zu sein meint, dann läuft gründlich was schief ...
lg Stefan
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