Nochmal davongekommen

Tagebuch zum Thema Gewalt

von  praith

So glücklich war ich, aber leider zu kurz.
Wir haben Musik gemacht ,sind auch aufgetrete,haben Feuer gemacht und geredet,Essen gemacht,mit dem Hund spazieren gegangen...es war so als könne uns nichtsmehr auseinanderbringen.
Wir haben zusammen getanzt, bei jeder Gelegenheit und selbst zum sound des Aquariums.
Im Garten gearbeitet,umgebaut,Lieder geschrieben.
Er hat mir gezeigt wie man eine Lichtmaschiene aus- une eine Neue wieder einbaut.
Ich dachte dass das Glück mich nun endlich auch getroffen hätte.Nach zehn Jahren alleine-sein.
Es dauerte acht Monate,und war dann auf einmal vorbei.
Eigendlich fing es schon seit einiger Zeit an.Kaum merkbar und sich langsam aufbauend.dieses Ausfragen.
Es ganz genau wissen wollen.
Hat mich aber nicht gestört,ich konnte es ihm ja ganz genau erklären.Er schien es zu verstehen,kam aber dann am nächsten Morgen an und hatte in seinem Kopf alles verdreht.
Er kam auf ganz merkwürdige Schlussfolgerungen und dich musste mich beeilen wieder Richtigkeit herzustellen.
Irgendwann hörte ich ganz einfach auf zu diskutieren.Ich akzeptierte es das zwei verschiedene Menschen verschieden denken können liess ihn einfach Reden und dachte mir nichts dabei.
In der zweiten Januarwoche war ich einen Nachmittag bei Freunden Musik machen und als ich gegen neun Uhr abends heimkam spielte ich noch in meinem zimmer etwas Klavier.
Da hat er sich vor mir aufgebaut und sagte:"Du hast es mit einem getrieben,gieb es doch zu"
Und ich sagte ''Nein, wie kommst du denn darauf?"
"Gieb es zu,"sagte er "ich weiss es doch"...aber ich hatte nichts zuzugeben !
"Du bist eine verdammte Luegnein,blöde Kuh,du hast es heute mit einem Andern gemacht!"
Da ist mir die Hand ausgerutscht.Ich war verletzt. Beleidigt.Ich habe ihm eine schallende Ohrfeige gegeben.
Er hat sich in sein Zimmer verkruemelt und kam nach geraumer Zeit wieder und fragte mich ob ich ihn noch liebe.
"Nach so einem Ding weiss ich das schon garnichtmehr"murmelte ich.Er raus,tuerenknallend und kam nach fuenf Minuten wieder :"Weisst du, ich glaube dass Du krank bist.Du bist depressif,oder Scitzophren....wie dein Vater.Du bist momentan nicht in der Lage irgendetwas zustandezubringen."
Ich entschuldigte mich fuer die Ohrfeige.Gab ihm zu dass mir die Nerven durchegegangen sind.Das ich so verletzt sei .jedesmal wenn er mit unterstellen wuerde ich hätte etwas mit einem Anderen.
Er war seit 4 Wochen arbeitslos und ich musste die Kosten fuer zwei alleine bestreiten.
Ich beklagte mich nicht,die Zeiten würden auch wieder anders werden,aber es ist wahr dass ich Sorgen hatte.
Er ist in mein Bachelor umgezogen das im Winter horrent Geld kostet da es nicht ausreichend isoliert ist.Eigendlich war ich nicht einverstanden, aber er hat es einfach gemacht und bei minus 20 grad sah ich es die hunderter nur so raushauen.Ich sagte aber trozdem nichts,das Zimmer war ihm zu klein und im Bachelor konnte er seine Lieder üben.
Ich sagte ihm dass sein Misstrauen mich so verletze,dass auch ich den Winter nicht möge und viel arbeiten würde damit wir durchkämen.Das es wahr sei dass ich müde wäre.Keine Lust mehr zum diskutieren hätte.Dass ich aber nicht krank sei.
Gegen fuenf Uhr Morgens trafen wir uns in der Küche.ich konnte nichtmehr schlafen.
Er hat mir dann daherrationalisiert,wie ich es schaffen könne neben Einkauf, Arbeit und Haushalt noch einen Liebhaber zu haben.Irgendwie war mir das alles zu blöd.Es war als wolle er sich davon überzeugen dass ich ihn betrügen würde und da sagte ich ihm :"Hör mal, wenn du mir so wenig vertraust...trennen wir uns doch,so hat das doch keinen Sinn mehr."
Noch eine Salve an Anschuldigungen und Beschimpfungen...die hörte ich mir aber nur zum Teil an,und ging vor der Arbeit noch ein wenig schlafen.
Am nächsten Tag ging ich dann- völlig erledigt- arbeiten.
Als ich um neun Uhr abends heimkam war der Kühlschrank leer.Ich hatte noch Steaks ,Suppen und Yogurt und er hatt sich wohl bemühen müssen die Reste in sich hineinzustopfen damit ich hungrig zu Bett gehen müsse.
Aus dem Bachelor drang laute Rockmusik und ich hatte keine Lust das auszudiskutieren.
Ich war schon völlig übernächtigt und hatte einen Heisshunger.
Da hab ich kehrtgemacht,da der schlaf mit der lauten Musiknoch bis Mitternacht nicht kommen wollte und hab mir einen Kaffe und einen Bagel bei Tim Hortons geholt.Den Hund spazierengefuehrt,schnell noch bei Freunden vorbeigesehen die mir ein Bier anboten,auf dder Rückfahrt nochmal den Hund gassi gefuehrt und noch einen Bagel und einen Kaffe.
Beim Heimkommen schlief er , das Haus war ruig und ich sank gegen drei Uhr völlig übernächtigt in meine Kissen und schlief sofort ein.
Allerding icht lange denn nach villeicht eineinhalb Stunden stand er da wieder in meinem Zimmer und schrie:"Wo warst Du?"
Oh mann ich wollte endlich schlafen ! Mittwoch war mein einzig freier Tag und der Rest der Woche war voll mit Aufträgen.
"ich war aus"sagte ich und drehte mich um um weiterzuschlafen.
Da sitzt er auf einmal auf mir schuettelt mich,würgt mich  und schreit: ''Mit wem,gieb es zu,Sag es endlich !"
"Mit Shadow war ich aus" (ich meinte damit meinen Hund)
"Bis vier uhr morgens? Und überhaupt du riechst nach Bier!"
"Ja.ich war ein Bier trinken"
Jetzt versuchte ich zu fliehen aber da war nichts zu machen ich flog von einem Ecke des Zimmers in die Andere .
Jetzt gingen mir aber die Nerven durch:Ich hab einen Killer angestellt der dich holen kommt wenn du mich nicht endlich schlafen lässt"stiess ich unter dem Würgegriff hervor.
Eigendlich hätte ich gedacht dass er mich verdutzt losliesse...aber er glaubte es mir und suchte nun in meiner Handtasche nach einer Telephonnummer.
Ich dachte "der bringt mich noch um wenn ich nichts tue,"und wollte die Polizei rufen..da ist er mir hinter und hat das Telephon abgerissen.Da wollte ich zur Tuer raus doch er war schneller.
Er verdonnerte mich in mein zimmer zu gehen und zu schlafen, da bin ich unbemerkt durchs Fenster getuermt.Mit schreienden Kopfschmerzen durch den Schlafmangel und das Schuetteln,mit geschwollenem Ellenbogen und blauen Flecken an den Beinen zu Freunden gefahren.
Mein Hund wartete schon zitternd draussen...der konnte in den ersten Minuten schon flüchten.
Habe mich dann dort ans Laptop gesetzt,es war hell und er und er war schon online, dabei mit meinen Eltern zu reden und denen allerhand dummes Zeug zu erzählen.
Ich sagte ihm dass ich mich nicht Nachhause trauen wuerde...dass er nun auf der Stelle umziehen müsse,ansonsten würde ich Anzeige gegen ihn erstatten.
Er sagte er könne nicht,er haette kein Geld,ich sagte ihm ich würde ihm seine Miete zurückerstatten.
Ich bin jetzt zwar pleite,da ich mit der Miete die laufenden Rechnungen bezahlt hatte und auf den Kredit zurückgreifen musste aber er ist umgezogen.
Ich fühle mich als wenn jemand gestorben wäre.
Ich bin ein wenig unglücklich,aber auch ein wenig erleichtert, habe meine Woche rumgebracht und Sonntagnachmittag und Montag pausenlos geschlafen,ein strahlend heller Wintertag liegt vor mir und in ein paar Wochen hoffe ich das ganze vergessen zu haben.

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