Frustrierend - Ende einer Schriftstellerei

Prosagedicht zum Thema Inspiration

von  Ephemere

Ich suchte, sehnte mich
nach Inspiration
Originalität
zumindest jedoch Biss
und fand doch
immer wieder
nur
Versatzstücke

verbraucht und schon
mir selbst
zuwider

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Kommentare zu diesem Text


 FRP (18.05.10)
das ging mir die gesamten neunziger + zweitausender -dekaden so, nachdem ich in den 80ern erstmal alles gesagt hatte, was ich sagen konnte/wollte. Manchmal blieb dann pro Jahr nur ein Gedicht übrig. Diese endlosen Wiederholungen meiner immer gleichen Scheißbefindlichkeit, grausam. Dann, plötzich, habe ich von dezember 2009 unter einem neuen Ansatz bis jetzt mehr geschrieben als in den gesamten Neunzigern - und mir gefällt es teils ganz gut. Sag nie, Ende. Nimm ein Sabbatical, gib Dir Zeit, und schau, was noch kommt...leere den Papierkorb Deiner Seele, leime die Fetzen neu zusammen unter neuen Mustern...suche nicht nach Originalität oder gar nach Biss, spür Dich, lass los - und schreib es einfach auf - dann forme es. Jeder Mensch ist sowieso einmalig...

 Ephemere meinte dazu am 19.05.10:
Danke für den sehr persönlichen Kommentar! Es ist auch kein Dauerzustand, sondern Wallungen des Ekels vor dem "Replay", die nicht nur im Bezug auf das Schreiben aufkommen, sondern im Bezug auf so Vieles. In diesem Sinne ist der Text auch gar nicht so autobiographisch gemeint - zumindest nicht im Bezug auf die Schriftstellerei - sondern soll eher die Stimmung, das Gefühl einfangen...der Anlass kann statt des Schreibens eines Textes auch ein "deja vu" Gespräch mit guten Freunden, Partner, Kollegen sein, das Sich-Ertappen bei den ewig gleichen Gedanken und Gewohnheiten, etc.
...und ein Ende (mit Ausnahme des letzten Endes, das uns alle erwartet) hat ja auch immer an sich, dass danach ein Anfang folgt.
(Antwort korrigiert am 19.05.2010)
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