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Geschichte zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  Lala

Es war nicht an mir vorübergegangen, dass ich aufdem Abstellgleis war. Bei den Kaffeekränzchen war ich nur noch sporadischer Gast. Immerhin stellte ich bei einer der nächsten „Klatsch und Tratsch Stunden von Karlotta“ an der ich teilnehme durfte mit Genugtuung fest, dass der Bartträger, den ich damals kennenlernen durfte, nicht mehr gelitten war. Mein Vertrauen auf Karlottas Geschmack schien also gerechtfertigt zu sein. Allerdings musste ich einsehen, dass statt des Bärtigen, meistens andere Zirndorfer neben Karlotta sitzen durften und ihre ganze Aufmerksamkeit bekamen. Diese Art von Tête-à-tête wurde mir zunehmend unangenehm. Ich war daher nicht unglücklich, als Karlotta mich wiederholt unter meiner Decke vergaß.

Wenn sie mich doch hervorholte, zeigte ich mich meist nicht sehr engagiert. Ich war längst abgetaucht in ein Universum meiner eigenen Gedanken, fühlte mich wohl in dem Wissen, dass Karen und Karlotta bei mir waren. Sicherlich habe ich es an Interesse an ihrer Welt mangeln lassen und mich zu sehr kontemplativen Betrachtungen hingegeben, aber es ist schwer, wenn man in einer dunklen Ecke hockt, ein Gefühl für seine Umwelt und seine Mitmenschen zu behalten. Es gab noch eine Zeit, da holte mich Karlotta sogar relativ regelmäßig hervor und schleppte mich mitten in der Nacht ins Wohnzimmer. Sie gab mir Zeichen, dass ich still sein solle. Wie hätte ich anders sein können, Lotta? Ich ordnete dieses Verhalten als einen weiteren Spleen meiner Tochter ein und erinnere mich nur dunkel daran, dass mitten in diesen Nachtsitzungen, in denen ich wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Sofa saß und träumte, dass ich glaubte, der Fernseher ginge an und ich sähe eine Figur wie mich selbst. Nur mit dem Unterschied, dass diese Puppe eine Unterhose trug, ein Bier trank und rauchte.

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