Ich bin Pixel

Text zum Thema Illusion

von  makaba

Heute bin ich Pixel, bin Punkt. Werde zum Strich in schwarz auf weiß. Aus Strich wird Wort und dessen Inhalt leer. So leer ein Byte halt sein kann. Worte aneinander ergeben keinen Sinn, den Sinn siehst nur du, denn ich bin Interpretation und Erörterung, bin Fiktion und Sinn, so wie du mich denken willst, so du es willst, so du es kannst. Bin hier und dort, aufrufbar per Mausklick, wiederholbar wie Fernsehen.

Ich bin ein und alles und nichts, denn ich bin wandelbar und schnell wie es eben nur sein kann, wenn die DSL-Leitungen glühen. Bin zwar Bild, doch aus einer anderen Welt, zählen tun nur meine Worte, getippt am anderen Ende des Bildschirms, gedacht in einer Situation, in der Nächsten bereits vergangen.

Bin dein, wie du mich willst, wie du mich interpretierst oder die getippten Worte im Netz, das ist toll, denn so kann ich sein, was du brauchst, was du willst und solange und sooft es sein muss.
Bin dein, denn meine Worte enthalten nur den Sinn, den du ihnen gibst.
Ich bin Nick, bin Illusion, bin Pixel an Pixel genauso real wie alle anderen. In der Masse gehe ich unter wie eine Träne im Ozean, allein durch Beständigkeit werd ich zum Tropfen auf dem heißen Stein. Durch Kontingenz werd ich zum Teil deines Lebens, doch realer werd ich nie.

Klar bin ich Mensch, am anderen Ende der Tastatur, ich lebe und bestehe aus all dem Zeugs, aus dem Menschen eben bestehen. Ich habe Gefühle, ich habe Schmerzen, Vergangenheit und Gedanken (hab ich die?). Ich besitze keine Eigenschaften, denn ich forme mich täglich neu. Bin Mensch, weil ich es sein muss. Habe auch Freunde und Kollegen, habe Arbeit und Studium, Auto und Haus, Garten und Pferd (nein, hab ich nicht.)

Doch das alles, nein, das zählt nicht für dich, denn selbst die Worte, mit denen ich das dir beschreiben könnte, sind nur das, was du hören willst und was du lesen kannst, wenn die Informationen durch deine Sehrinde in deinem Hirn ankommen. Werte kann man nicht beschreiben, man muss sie fühlen. Gefühle kann man schwer beschreiben und nachvollziehen noch weniger. Vielleicht annähernd, doch erleben muss man es selbst. Du erlebst sie nicht, du kannst es nicht, denn ich bin ein Nick unter vielen und meine Bytes sind nichts anderes als deine Bytes. Für dich bin ich nur das hier und das, was du draus machst.

Ich bin Fiktion. Und Interpretation. Und jetzt reduziere mich wieder auf Wort auf Strich und  .

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text

KoKa2110 (42)
(04.07.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 makaba meinte dazu am 04.07.10:
gespräch?
KoKa2110 (42) antwortete darauf am 04.07.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 makaba schrieb daraufhin am 04.07.10:
es war nicht nur das gespräch... die gedanken und der textrohbau standen schon vorher.

tuuut tuuuut tuuuut, noch jemand in der leitung?
KoKa2110 (42) äußerte darauf am 04.07.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 makaba ergänzte dazu am 04.07.10:
ja john, Ire du! dafür lieb ich dich doch!
KoKa2110 (42) meinte dazu am 04.07.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Profilaxeschrei (49)
(04.07.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 makaba meinte dazu am 04.07.10:
Oh Danke, Beru, das freut mich wirklich!
einen schönen sonnigen Sonntag!
lg makaba

 styraxx (04.07.10)
Der Mensch am anderen Ende hinter der Tastatur ist womöglich ein anderer und nicht der den man von der Homepage ableitet bzw. interpretiert. Und doch hält er die Fäden in der Hand oder eben auch nicht, will sagen, es kommt darauf an, als was er sich ausgibt und was er vorgibt zu sein. In interessanter Text zum Thema. LG

 makaba meinte dazu am 04.07.10:
ja das stimmt, jedoch fallen masken schneller im realen. und wenn es das reale nicht gibt...
ich danke dir für empfehlung und kommentar!
lg makaba
Songline (45)
(04.07.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
LudwigJanssen (54)
(04.07.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter_Rotmund (05.07.10)
Nicht schlecht, doch hier und da etwas unausgereift und nicht konsequent zu Ende gedacht (z.B. ist Fernsehen eben nicht wiederholbar).
starfish8305 (49)
(16.07.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 makaba meinte dazu am 16.07.10:
LACH!!!

wie geil. dank dir! :)
lg again
makaba
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram