Ich liebe meine Toilette, besonders den Ort an dem meine Toilette steht.
Ein kleiner Fensterloser Raum, ca 2 - 3 qm. Wenn ich ihn betrete, betätige ich zuerst den Lichtschalter. Da steht sie dann, sauber mit einem wunderbaren Herzchendeckel versehen, meine Toilette. Über dem Spiegel strahlt eine Herzchenlampe in rot und taucht die ganze Szenerie in ein warmes, wohliges Licht.
Ich schreite zur Tat.
Herzchendeckel hochgeklappt, Rock hoch hebend, Höschen herabziehend, Hintern überm Loch plazierend, struller ich in mein Zitronenfrisches Wasserloch. Erleichterung!
Während eines solchen Vorgangs fällt das Nachdenken schwer. Das geht einfach zu schnell und so schnell kann ich nicht denken.
So, dann zieh ich mit der rechten Hand an meinem weichen Tissue, 3-lagig, und wische mir mein Schößchen ab.
Wieder trocken, wenn auch nicht ganz, etwas Feuchte bleibt immer, betätige ich die Spülung, Rock hoch hebend, Höschen hoch ziehend, Rock fallen lassend.
Nun noch Hände waschen nicht vergessen.
Am Schönsten jedoch sind die wirklich langen Sitzungen. Dann wenn es drückt, aber nicht geht, genau dann finde ich Zeit die 2-3 qm wirklich sinnvoll zu nützen. Das mit der Lektüre kennt ja jeder. Ich aber gönne mir da ganz andere Freuden. Während ich versuche hinten was los zu werden, schiebe ich mir oben wieder etwas rein. Vorzugsweise Leberwurstbrot. Richtig fett, auf einer Scheibe Roggenbrot, dazu Gürkchen. Ich liebe es, wenns hinten plumpst und vorne schmatzt.
Irgendwann stinkts dann auch noch so herrlich verwegen, fast so wie mein Leberwurstbrot. Meine Oma nannte das schon früher immer den Duft der großen, weiten Welt.
Da träum ich mich dann schon mal weiter weg. Träum mich einfach auf andrer Leute Toiletten. Oder wie schön es wäre gemeinsam zu scheißen. Herrlich wenn sich Menschen zum kollektiven Scheißen auf dem Marktplatz treffen könnten. Da ja eh schon so viel Scheiße fabriziert wird, würde dies vielleicht zu mehr sozialem Miteinander führen. Gegenseitiges Toilettenpapier verteilen und anderen den Arsch wischen wäre doch sicherlich ein netter Zeitvertreib. Außerdem wäre zu Bedenken, inwieweit der produzierte Schiß als alternative Energiegewinnung eingesetzt werden könnte.
An manchen Tagen fühle ich mich aber auch sehr einsam auf dem stillen Örtchen, dann engagiere ich mir einfach einmal einen Toilettenbarden, der mir Verdauungsfördernde Melodien trällert.
Für besonders harte Zeiten habe ich mir eine tragbare Toilette gekauft, die ich manchmal mitten im Wohnzimmer platziere. Ich will eben nicht immer alleine scheißen oder strullern. Da aber meine Familie damit nicht wirklich klar kommt, schreite ich nun zur Umstrukturierung und Renovierung meiner Toilette. Erst mal muss ne neue Tapete her. Ich steh ja auf Retro. Am Besten so ein psychedelisches Muster aus den 70ger Jahren. Ein bisschen Plüsch könnte auch nicht schaden. Ich dachte da an einen rosa Flokati. Der kommt unter dem Herzdeckelchen sicher gut. Natürlich darf ich die Bilder nicht vergessen. Ich habe mich für den Papst entschieden. Schließlich soll man ja laut Bibel ohne Unterlass beten und ich finde eine Toilette hat doch auch was von einer Kapelle.
Ich bin ja, je mehr ich über diesen Renovierungsarbeiten brüte, immer mehr der Ansicht, Toiletten sollten überall stehen. Da müsste sich niemand mehr verklemmen. Wie wäre denn ein Toilettencafé? Keine nette Unterhaltung und auch kein Latte müssten unterbrochen werden zwecks Pinkelpause. Man säße ja schon auf dem Clo.
Oh, ich muss dann mal!
Ela
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