schaukelpferdzeiten

Drama zum Thema Ende

von  moonlighting

der tag an dem
meine scheu
eigene wege ging
begann puritanisch
mein freund
eine stufe höher
in der nahrungskette
bibberte genauso
wie ich unter
dem blechkleid


schaukelpferdzeiten
eine größe
gegen die ich
immer verliere



wo waren sie
die kühlerflüssigkeit
der abflussreiniger
das schnupfenspray
wir müssen anfangen
das zittern wird
immer schlimmer


schaukelpferdzeiten
der geschmack
von zeitweiligen
realitätsverlust



mein vater ließ mir
die frontzähne ziehen
zusammen mit den
anderen maskierten
warte ich auf das
hinübergleiten


schaukelpferdzeiten
lassen die stimmen
im hintergrund
summen



was soll ich euch
mit chuzpe quälen
meine augenlider
sie flattern wie kolibris
einen allerletzten
blitztanz




© Moonlight 2010

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (07.02.11)
Das irritierende Gedicht lebt von dem Kontrast der romantischen Erinnerungen, die die Überschrift "Schaukelpferdzeiten" aufruft und dem wovon es wirklich handelt: Rauchgift und Entzug. Die Nahrungskette ist das Rauschgift, das Bibbern die Folge des Entzugs und das Blechkleid ein Auto.
Für besonders gelungen halte ich die letzte Metapher: "meine augenlider
sie flattern wie kolibris
einen allerletzten
blitztanz"
Liebe Grüße
Ekki

 moonlighting meinte dazu am 07.02.11:
Herzlichen Dank für deinen Kommentar Ekki deine Rezension ist fast perfekt......

mein vater ließ mir
die frontzähne ziehen



......danach hat er sie auf den Strich geschickt.....

Liebe Grüße

Moonlight

 irakulani (07.02.11)
Scheinbar behütete Kindheit - Idylle die in den Untergang mündet. Unverkennbar moonlightning! Danke Ekki, dass du mit deiner Interpretation ein wenig "Hilfestellung" geleistet hast. Deine Texte, liebe moonlightning, sind kunstvolle Gebilde und eine echte Herauforderung für den Leser!

Danke für immer wieder neue Denkanstösse aus ganz unerwarteter Richtung.

Herzlichst,
Ira

 moonlighting antwortete darauf am 08.02.11:
Herzlichen Dank Ira für deine Worte ...nicht mehr lange dann lernen wir uns kennen.

LG
Moonlight
SigrunAl-Badri (52)
(09.02.11)
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 moonlighting schrieb daraufhin am 09.02.11:
Herzlichen Dank Sigrun deine Worte sind Balsam für meine Seele.


LG
Moonlight

 kirchheimrunner (10.01.12)
Beklemmung wird durch die Verse erlebbar aber auch leichter zu ertragen.
Vieles bleibt in deinen Versen im Dunkel, wie so oft. Aber dort ist es gut aufgehoben, weil es dort nicht alleine ist. Wer will kann verstehen.

 moonlighting äußerte darauf am 10.01.12:
Vielen Dank Hans.

LG
Moonlight
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