Sonnentod

Gedanke zum Thema Sonne

von  Muuuzi

Es war still.
Nur die Wellen schlagen wild um sich. Sie waren klar und tiefblau. Ihr Ende fanden sie in einem weißen Zusammenbruch.
Das Chaos. Der Schöpfer des Universums. Des Seins. Der Welt. Des Himmels und der Götter.
Wir genießen die Abgeschiedenheit.
Die Ausgrenzung aus dem oberflächlichem Touristentumult.
Wir saßen hier und schwiegen. Ab und zu redeten wir. Und bald dachten wir über die Unendlichkeit nach. Über das Ausmaß.
„Es kann nicht unendlich sein“, würde der logische Mathematiker sagen. Und diesmal teilte ich seine Aussage. Auch wenn ich ansonsten nicht viel mit logischen Schlussfolgerungen zu tun habe. Ein Kreislauf.
Aber Welcher? Wie oft spielen wir das Spiel des Drehens? Wie oft existieren Lebewesen in immer größer werdenden Dimensionen? Was kommt nach der immer größer werdenden Größe?
Sind wir Bakterien? Und leben unsere Bakterien in unseren Körpern ähnlich? Sind wir ein Leben in einem Leben?
Ein Ring. Ein Ring ist unendlich. Aber auch er muss in einer Materie sein. Er muss irgendwo liegen. Er muss von irgendwem getragen werden. Er muss irgendwo zu finden sein.
Gibt es Zeit? Wie lange dauert sie wirklich? Ist auch sie vergänglich?
Wo doch alles andere genauso vergänglich ist?
Gibt es Raum? Wie weit spannt sich seine Kuppel um uns?

Die Sonne erlischt. Sie wird zu einem orangen, glühenden Ball. Sie wandelt sich. Einst war sie ein Strahlengeflecht. Die Kugel konnte man kaum erkennen.
Doch jetzt ist sie verändert.
Der Ball ist deutlich und groß zu erkennen. Die Strahlen sind verschwunden. Sie offenbart ihren Körper. Man erkennt sie. Ein unvorstellbarer Raum in der Zeit. Doch die Sonne ist in Wirklichkeit hässlich. Wenn man sie von nah sehen würde. Sie ist fleckig. Alt und verbraucht. Sie ist heiß und würde die Seele verbrennen, wenn man ihr zu nahe kommen würde.
Sie ist das Feuer. Wir umarmen uns. Wir küssen uns.
Der Himmel trauert über das baldige Ende der Sonne. Er färbt sich und unterdrückt die Tränen. Der Abschied geht schnell. Bald ist die Sonne tot.
Der Himmel teilt sich. Ein Regenbogen spaltet ihn. Auf der einen Seite verschmilzt er mit der äußersten Farbe. Sie ist hell. Grünlich. Gelblich. Rötlich. Auf der anderen Seite verschmilzt er mit der innersten Farbe. Sie ist dunkler. Bläulich. Lila. Kalt. Die Farben flossen in den Himmel.
Gut? Böse? Schwarz und weiß?
Wolken verschönerten das Bild. Sie tauchten am Horizont auf und tanzten um den Regenbogen. Sie waren die Begleiter. Die Tragenden. Die Boten. Die Schäfchen.
Das Schauspiel war vorbei. Die Sonne ermordet. Und der Himmel immer noch zerrissen. Noch blutverschmiert.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (21.02.11)
Starker Text. LG

 Muuuzi meinte dazu am 21.02.11:
danke schön!

 franky (22.02.11)
Du versuchst hier Fragen bis ans Ende zu denken...
Fragen der Unendlichkeit auszuschließen und kannst weder das Eine noch das Andere recht begreifen.
Wir Menschen sind mit Anfang und Ende belastet, können uns deshalb nur wage für eine bestimmte Überzeugung festlegen.
Guter Text und überzeugend in eine Frageecke gestellt.

Herzliche Grüße

Franky
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