Verklingender Tag

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Der Tag verklingt ins dunkle Rauschen,
wie ein Gebet, die Nacht bricht an
und stumme Worte ich erlausche,
die im Herzen klingen,
als nächtlich leises Singen.

Die Nacht bricht an,
aus ihrem grauen Muster
wird eine Welt gewebt,
die alle Farben tilgt,
es bleibt nur ein Silhouettenwuchs,
aus Linien und aus Strichen,
die keine Farbe mehr erhellt,
sie ist den Körpern still und tonlos entwichen.

So nimm den Klang,
das Madrigal der Nacht,
auf deine unbewusste Reise,
fass es in Worte,
sing ein stilles Nachtgebet
und sieh, wohin deine Wanderung nun geht,
die dich in eine Traumwelt dann entführt.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Die Materie - mater mundana - ist nur eine geheimnisvolle
Manifestation des Geistes.
Novalis sagt: "Geist ist der Geheimniszustand der Materie."

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(21.02.11)
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