Abschied - 17.Mai 2011, 18Uhr37m

Gedicht zum Thema Sterben

von  Georg Maria Wilke

Du gehst mit der Abendsonne,
der Horizont zeigt ein letztes Mal
bleiche, verschleierte Farben
und im Osten öffnet sich das Mondentor,
nahe Antares, beim Stachel des Skorpions,
(in ferner Zukunft wird er zur Taube werden).

Gold und Silber glänzen dir entgegen,
es endet dein Leben,
dein irdisches Sein
und Seele und Geist
treten hinter den Horizont
ein anderes Bewusstsein ein.

Du wirst die Sonne
von der anderen Seite sehen
und rückblickend
den Sinn deines Lebens verstehen.

Du legst dein irdisches Kleid,
aus Hoffnung und Sehnsucht gewebt,
in den Erdenkreis.
Ein Licht brennt in deinem Tempel,
der nun leer
und verlassen wie eine Hülle liegt,
doch dein ICH ist nicht besiegt.

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Kommentare zu diesem Text


 Peer (18.05.11)
Am Anfang erzeugt es wirklich Gefühl, doch hier:
doch dein ICH ist nicht besiegt
hätte ich den Text beendet, um es dem Leser freizustellen, das "nicht besiegt" für sich persönlich auszugestalten. Aber gerne gelesen und sinniert.
LG Peer
jbd (47)
(18.05.11)
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Anne (56)
(18.05.11)
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